es stimmt, dass ich die Absatzkrise wegen der gestrichen E-Auto-Kaufprämie unterschätzt habe. Auch hatte ich bei Industrie/Bearings mit stabileren Ergebnissen gerechnet. Dass die hohen Energiepreise infolge der Russlandsanktionen der deutschen Wirtschaft schaden, war zwar zu befürchten, nicht aber, dass sie eine hartnäckige Rezession auslösen - samt Exodus energieintensiver Industriezweige, teils in Richtung USA.
Ich stimme allerdings auch navlover zu, dass die Börse sich vor allem dafür interessiert, was in 6 Monaten sein wird. Wenn die neue Regierung in D. die E-Autokaufförderung wiederbelebt, was ja bereits im Gespräch ist, und bei der EU durchsetzen kann, dass (nur) in D. Prämien beim Kauf deutscher E-Autos gezahlt werden können, sieht die Sache schon wieder besser aus.
Und wenn Trump "wie versprochen" innerhalb von 100 Tage den Ukrainekrieg beendet, könnte auch einige Russlandsanktionen fallen, und Energie wird in D. wieder billiger. Womöglich geht dann sogar die intakte Röhre von Nordstream2 in Betrieb.
Schaeffler hat ja auch noch den Vorteil der starken Ersatzteilsparte, die umso besser verdient, je schlechter das Neuwagengeschäft läuft. Das bildet einen gewissen Puffer.
Ich stimme dir zu, dass die überteuerte Vitesco-Übernahme ein Fehlgriff war. Haben auch Rosenfeld und Co. die sich anbahnende Krise nicht kommen sehen (schlechtes "Timing")? Vielleicht denkt das Management auch langfristiger. Strategisch war es sicherlich nützlich, die bei Vitesco starke E-Technologie in den Schaeffler-Konzern zu integrieren. Denn zumindest die EU wird beim Trommeln für E-Autos nicht nachgeben, trotz Trumps gestriges "Drill, baby, drill!".
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