....Deep Dive Wie der Versicherungsmanager der Sparkassen zum Endlos-Projekt geriet
§von Heinz-Roger Dohms 22. April 2021 Von Heinz-Roger Dohms Im Mai 2018 tritt der größte deutsche Sparkassen-Versicherer, die Versicherungskammer Bayern (VKB), mit einem ehrgeizigen Vorhaben an die Öffentlichkeit: Gemeinsam mit dem Frankfurter Fintech Clark will die VKB ein digitales Versicherungstool launchen, aus dem in einem zweiten Schritt die gemeinsame Bancassurance-Lösung sämtlicher deutscher Sparkassen werden soll. Klingt fast zu schön, um wahr zu werden. Doch kurz darauf ist der ambitionierte Plan tatsächlich offizielles Programm: Die Sparkassen-Finanzgruppe verständigt sich auf den S-Versicherungsmanager als künftiges Einheits-Tool für den gesamten roten Sektor. Endlich mal keine Sonderwege. Endlich mal kein Streit. Endlich mal ziehen alle an einem Strang. So zumindest scheints. Der schöne Plan jedoch ist bald schon Makulatur. Die bayerischen Sparkassen verkrachen sich mit den rheinischen. Das Partner-Fintech verliert die Lust. Die Finanz Informatik kommt ins Spiel. Der Sparkassenverlag mischt mit. Für viel Geld werden komplizierte Codes und komplette Beteiligungen eingekauft. Ein Berliner Milliarden-Fintech wird eingeschaltet und bald darauf brüskiert. Man baut. Man testet. Man pilotiert. Bloß: Beim Endkunden ist selbst heute, drei Jahre nach der Ankündigung aus dem Mai 2018, noch nicht wirklich was zu sehen. Was ist da schiefgelaufen? Wo und wann wurden die entscheidenden Fehler begangen? Warum zieht sich auch dieses digitale Prestigeprojekt der Sparkassen auf yomoeske Weise hin? Auf Basis interner Unterlagen haben wir versucht, das Fiasko chronologisch nachzuzeichnen.
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