Wall Street schaut auf Konjunktur und Wetter | | Zwei Sachen sind es, die die Wall Street in der kommenden Woche beschäftigen werden: Erstens Konjunkturdaten, von denen sich der Markt Hinweise über eine weitere Entwicklung der Zinsen in den USA erhofft, und zweitens der noch jungen Hurrikan „Ernesto“. Er bewegt sich derzeit in Richtung Golf von Mexiko – und damit auf Ölförderanlagen zu. | HB NEW YORK. Volkswirte sind sich derzeit uneinig darüber, ob die weltgrößte Volkswirtschaft nur einen leichten Abschwung erlebt oder aber in eine Rezession abgleitet. In der vergangenen Woche hatten Zahlen gezeigt, dass der Absatz neuer Eigenheime im Juli unerwartet stark gesunken war. „Die Abschwächung im Häusersektor ist größer als die Leute gedacht haben“, sagte Volkswirt Kurt Karl von Swiss Re New Markets. Am Markt gebe es nun Sorgen vor einer Auswirkung auch auf die Konsumausgaben. Näheren Aufschluss darüber werden die Daten zum US-Verbrauchervertrauen im August geben, die am Dienstag veröffentlicht werden sollen. Am Freitag präsentiert dann die Universität Michigan ihre endgültigen Zahlen zum Verbrauchervertrauen für August. Die weitere Zinsentwicklung dürfte vor allem vom Arbeitsmarktbericht abhängen, der ebenfalls am Freitag veröffentlicht werden soll. Hier stehen hauptsächlich die Lohnsteigerungen im Blickpunkt, sollten diese stärker ausfallen als weithin erwartet. Wer Einblicke in die aktuellen Inflationseinschätzungen der US-Notenbank bekommen möchte, dürfte sich vor allem für den Offenmarktausschuss interessieren, der das Protokoll seiner Sitzung vom 8. August am Dienstag präsentiert. Ein weiterer Faktor ist in den kommenden Tagen nach Meinung von Experten der Ölpreis, der nicht zuletzt davon abhängen dürfte, wie sich der Hurrikan „Ernesto“ weiter entwickelt. Der fünfte Tropensturm der Saison wird nach Einschätzung von Meteorologen voraussichtlich Mitte der Woche mit Hurrikanstärke den Golf von Mexiko erreichen, wo sich zahlreiche Ölförderanlagen befinden. Marktstratege Fred Dickson von D.A. Davidson & Co. sprach mit Blick auf den schweren Hurrikan vor rund einem Jahr auch vom „Geist von Katrina“, der die Erinnerungen an die Zerstörungen im August 2005 wieder aufleben lasse. „Das wird die Leute beschäftigen.“ Sollte sich der Sturm tatsächlich zu einem ähnlich schlimmen Hurrikan auswachsen, dann könnten die Warnungen davor gerade auch die Aktien der Versicherer und Ölkonzerne in den Blickpunkt rücken. Generell ist Händlern zufolge wegen der Urlaubssaison mit einem eher geringen Handelsvolumen zu rechnen. Am Freitag hatten die führenden Indizes uneinheitlich geschlossen: Der Dow-Jones-Index verlor 0,18 Prozent auf 11 284 Punkte und der S&P-500-Index 0,07 Prozent auf 1 295 Zähler, während der Index der Technologiebörse Nasdaq um 0,15 Prozent auf 2 140 Stellen zulegte. Im Wochenverlauf ergab sich damit für den Dow ein Verlust von 0,9 Prozent und für den S&P ein Minus von 0,6 Prozent. Die Nasdaq büßte 1,1 Prozent ein. Gruß Moya
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