Reus rettet die "Fohlen" Im Rückspiel der Relegation zur 1. Bundesliga begegneten sich der VfL Bochum und die Gladbacher Borussia auf Augehöhe. Die Partie war geprägt von Spannung und beide Mannschaften kämpften leidenschaftlich um den Platz im Fußball Oberhaus. Nachdem beide Teams schon frühzeitig alles klar hätten machen können, machte Reus Mitte der zweiten Hälfte den Aufstiegshoffnungen des VfL einen Strich durch die Rechnung. Verbissener Kampf: Bochums Aydin (re.) springt dem Unglücksraben des Eigentors Nordtveit (li.) in den Rücken. © picture-alliance Bochums Coach Friedhelm Funkel musste nach der 1:0-Hinspielniederlage auswärts in Gladbach seine Startelf verändern. Dedic und Azaouagh rückten in die Anfangsformation. Kopplin (5. Gelbe Karte) musste zwangspausieren und Korkmaz durfte sich mit der Bank begnügen. Gladbachs Trainer Lucien Favre nahm keine Veränderungen im Vergleich zum 1:0-Sieg in Gladbach vor. Auch weil Reus, bei dem zu Begninn noch fraglich war, ob er überhaupt spielen konnte, war dabei. Damit setzte er auf das Motto "Never change a winning Team". Von Beginn an zeigte der VfL, wer Herr im Hause ist und störte die Gäste aus Gladbach tief in deren Hälfte. Der erste Eckball der Partie brachte auch gleich das erste Highlight: Freiers Standard fand den Kopf von Maltritz, der das Leder an den Querbalken beförderte (3.). Folglich waren die Borussen darum bemüht, den Offensivdrang der Gastgeber zu unterbinden und nahmen das Tempo aus der Anfangsphase. Die Bochumer standen geschickt und taktisch diszipliniert, weswegen die "Fohlen" kaum Anspielstationen nach vorne fanden. In der 13. Minute prüfte Stranzl Luthe, doch befand sich der Österreicher im Abseits. Mit zunehmender Spieldauer verflachte die zu Beginn schwungvolle Partie. Die Bochumer fanden kaum Lücken in der Defensive der Borussen und die Gäste waren darum bemüht, den aggressiven VfL von ihrem Tor fern zu halten. So entwickelte sich die Partie eher zu einer ereignisarmen Relegations-Begegnung. Ein verunglückter Freistoß von Azaouagh (19.) zählte zu den besseren Chancen. Nur eine Zeigerumdrehung später setzte sich Hanke energisch durch, doch auch der Stürmer befand sich wie vorher sein Teamkollege im Abseits (20.). In einer Phase, in der die Gladbacher das Feld beherrschten, schlugen die Hausherren gnadenlos zu: Dabrowski drang in den Strafraum ein, spielte flach an den Fünfer, wo Nordtveits Klärungsversuch ins eigene Tor ging - 1:0 (23.). Die Gladbacher schienen nach dem Rückstand angeschlagen und verunsichert. Die Gastgeber besetzten clever die Räume und lauerten auf die zunehmenden Fehler der Borussia, um blitzartig auf Konter umzuschalten. Letztlich gefährlich vor den Kasten von ter Stegen kamen auch sie nicht. Nachdem die Gladbacher den Rückstand verdaut hatten, nahmen sie wieder das Zepter in die Hand und drängten die Bochumer tief in ihre Hälfte. Bis zum Ende der ersten Hälfte spielte sich das Hauptgeschehen im Mittelfeld ab und es passierte folgerichtig in den Strafräumen nur wenig. Doch auch Gladbach sollte noch vor dem Pausenpfiff Gelegenheiten bekommen, einen Treffer zu erzielen. Arangos Eckball fand Idrissous Kopf und von dort aus rauschte die Kugel an die Latte (40.). Nur kurze Zeit später hätte Neustädter den Ausgleich besorgen können, doch seine Kopfballchance flog am langen Pfosten vorbei (45.). Die zweiten 45 Minuten begannen mit einem Fehlpassfestival. Die Unsicherheit und Angst war deutlich zu spüren, weswegen kein Spielfluss zustande kam. Beide Mannschaften waren bemüht, die Kugel in den eigenen Reihen zu halten. Den ersten Hauch einer Torchance versprühte Toski in der 52. Minute, als der Offensivmann von links eine Flanke an den langen Pfosten schlug und das Leder nur knapp am Tor vorbeiflog. Das Match nahm nun Fahrt auf und die "Fohlen" erkämpften sich ihre Torgelegenheiten. Nach verunglückter Ostrzolek Rückgabe setzte sich Idrissou artistisch durch, beförderte die Kugel zu Hanke, der aus kürzester Distanz einschoss - allerdings stand der Stürmer im Abseits (55.). Wenige Zeit später war wieder Idrissou im Zentrum des Geschehens und köpfte aus knapp fünf Metern nur wenige Zentimeter über den Querbalken (58.). Jubel: Reus, Daems und Arango (v. li.) bejubeln den entscheidenen Treffer. © picture-alliance Das Spielgeschehen beruhigte sich nach den beiden Gelegenheiten der Gladbacher und das Spiel plätscherte vor sich hin. Bis zur 70. Minute als die Borussen innerhalb von drei Minuten drei Torchancen kreirten. Arango (70.) und Stranzl (71.) verfehlten noch ihr Ziel. Reus machte es in der 72. Minute dann besser: Nach sehenswerter Kombination mit dem kurz zuvor eingewechselten de Camargo erzielte Reus mit einem Flachschuss ins rechte Eck den Ausgleichstreffer - 1:1! Die Antwort der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten und Toski hätte fast den zu weit vor seinem Tor stehenden ter Stegen überwunden, doch passte der auf (76.). Nach dem Treffer passierte fußballerisch nicht mehr viel, die Bochumer gaben sich auf. Einzig die Intensität der Zweikämpfe nahm auf Seiten der Gastgeber noch einmal zu. Torchancen waren zum Ende der Partie Mangelware. Die "Fohlen" hielten den Ball geschickt in deren Reihen und ließen auch den Bochumern kaum den Platz, um sich entfalten zu können. So blieb es beim 1:1, die Borussia bleibt erstklassig..
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