München, 28. Dez (Reuters) - Der Energiekonzern E.ON schließt eine weitere Erhöhung der Gaspreise im April nicht aus.
"Ein dauerhaftes Sinken der Preise ist derzeit leider nicht in Sicht", sagte E.ON-Vertriebsvorstand Bernhard Reutersberg am Mittwoch in München. Der Ölpreis-Rückgang sei zwar ein Hoffnungsschimmer, es bleibe aber abzuwarten, ob der Trend im kommenden Jahr anhalte. Der Gaspreis ist an den Ölpreis gekoppelt. Nach dem norddeutschen Versorger E.ON Hanse erhöhten auch andere Vertriebstöchter des E.ON-Konzerns zum 1. Januar 2006 ihre Preise um rund zehn Prozent. Reutersberg betonte, dass es sich bei dieser Preiserhöhung um die reine Weitergabe der gestiegenen Beschaffungskosten handele.
ENTSCHEIDUNG ÜBER ERHÖHUNG ERST IM MÄRZ
Ob es zum 1. April erneut zu einer Anhebung der Preise komme, wollte er noch nicht sagen. "Es gibt eine weitere Erhöhung der Bezugspreise. Ob wir diese weitergeben, wissen wir noch nicht. Das entscheiden wir zwei bis drei Wochen vorher." Mit weiteren Protesten der Verbraucher sei zu rechnen.
Verbraucherschützer hatten gerichtlich durchgesetzt, dass E.ON Hanse seine Gas-Preiskalkulation offen legen musste. Weitere Vertriebstöchter wie E.ON Bayern zogen nun nach, bis Ende Januar soll noch E.ON Thüringer Energie folgen. "Wir sind überzeugt, dass auf dieser Grundlage wieder sachlich über die anstehenden Herausforderungen im Gasmarkt, zum Beispiel eine langfristig sichere Versorgung mit Erdgas, diskutiert werden kann", sagte Reutersberg.
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