Mutmaßliche Terroristen sprengen sich bei Razzia in die Luft
Ein Polizist und drei mutmaßliche Terroristen sind am Samstagabend bei einer Explosion in einem Vorort von Madrid getötet worden. Die Detonation ereignete sich, als eine Spezialeinheit der spanischen Nationalgarde das Stockwerk des Hauses stürmen wollte, in dem sich die Verdächtigen aufhielten.

Terrorfahndung in Madrid: Eine gewaltige Explosion zerstörte Teile eines Wohnblocks, in dem sich mutmaßliche Terroristen verschanzt hatten
Madrid - Spaniens Innenminister Angel Acebes teilte am späten Abend mit, dass bei der Polizeiaktion in dem Madrider Vorort Leganés nach weiteren Verantwortlichen für die blutigen Terroranschlägen des 11. März gesucht worden sei. Als die Polizei das umstellte Haus stürmen wollte, hätten sich die mutmaßlichen Terroristen offenbar selbst in die Luft gesprengt - und dabei auch einen Polizisten getötet. Acebes sagte weiter, dass einer der Gesuchten möglicherweise entkommen sei, bevor die Polizei das Gebäude vollständig abgeriegelt hatte.
Medienberichten zufolge ereignete sich die Explosion gegen 21.00 Uhr. Zudem sei es zu einer Schießerei zwischen der Polizei und den mutmaßlichen Terroristen gekommen.
Wie das spanische Innenministerium weiter mitteilte, wurden bei dem Polizeieinsatz zwölf Menschen verletzt, einige von ihnen schwer. Bei mindestens einem der Verletzten handelt es sich nach Informationen der Website der spanischen Tageszeitung "El Mundo" um einen mutmaßlichen Terroristen.
Einem Augenzeugen zufolge überflogen Hubschrauber in niedriger Höhe ein abgesperrtes Gebiet in dem südlichen Vorort und forderten die Einwohner auf, in ihren Wohnungen zu bleiben. Andere seien evakuiert worden.
Bisher hat die spanische Polizei 15 Personen im Zusammenhang mit den Anschlägen auf Madrider Pendlerzüge verhaftet, bei denen 191 Menschen getötet und mehr als 1.800 verletzt wurden. Sechs davon wurden inzwischen des Massenmordes beschuldigt. Elf der 15 Verhafteten sind Marokkaner; es wird vermutet, dass die Attentäter Verbindungen zum Terrornetzwerk al Qaida hatten.