Die Auden AG hat die Nerven der Aktionäre in den vergangenen Monaten einer hohen Belastung ausgesetzt. Ende Mai 2017 wurde veröffentlicht, dass die eingegangene Beteiligung an der ViaLight (bekannt gegeben im Februar 2017) rück abgewickelt oder auch des-investiert wurde. Erste Gerüchte über eine mangelnde Liquidität machten die Runde. Obwohl im Juli 2017 der erste erfolgreiche Verkauf bei einem Portfoliounternehmen gelang, konnte der Aktienkurs die Marke von 1,50€ nicht zurückerobern. Am 25. Juli wurde dann bekannt gegeben, dass die Kapitalerhöhung im Dezember 2016 entgegen ersten Meldungen doch nicht komplett abgenommen wurde. Zitat aus der Meldung: „Neben den Mittelzuflüssen aus der Realisierung von Beteiligungen erhält das Unternehmen aktuell weitere Liquidität aus der Kapitalerhöhung der Gesellschaft vom Dezember 2016. Im Rahmen dieser Transaktion hatte die Auden Group GmbH im Auftrag institutioneller Anleger Aktien gezeichnet, die entgegen den Vereinbarungen aufgrund des Kursverfalls im ersten Halbjahr 2017 nicht vollständig abgenommen wurden. Nachdem Verhandlungen mit den Investoren nun beigelegt wurden, übernimmt die Auden Group GmbH jegliche fehlende Kapitaldeckung.“ Nach dieser Meldung fiel die Aktie unter die Marke von 50Cent, danach traten Vorstand und Aufsichtsrat zurück. In der Zwischenzeit nahm der neue Vorstand Reyke Schult sein Amt im August 2017 auf, und auch der neue Aufsichtsrat gab der Auden AG Ende August die Handlungsfähigkeit wieder zurück. Zitat aus der Meldung vom neuen Vorstand Schult: „Ich bin sicher, dass wir die Gesellschaft nach den leider schwierigen letzten paar Wochen kurzfristig stabilisieren und sie so wieder zu einem echten Player im Early-Stage Beteiligungsmarkt machen können. Gegenüber unseren Aktionären vertraue ich auf meine Verantwortung als Sprecher der DSW, der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, wo ich viele börsennotierte Gesellschaften begleitet habe, einen Erfahrungsschatz, den ich hier nun als Vorstand einbringe." Am 29. August meldete die Auden AG dass der Kapitalmarkt zeitnah über den Status quo der Auden AG informiert werden solle. In einem weiteren Schritt soll die Vergangenheit der Gesellschaft aufbereitet werden.
Diese Meldung zum Status Quo muss nun relativ kurz bevor stehen. Es ist entgegen diverser negativer Gerüchte davon auszugehen, dass alle gemeldeten Beteiligungen der Auden AG gehören, und es keine Liquiditätsprobleme mehr gibt, da die Investoren der Auden Group GmbH die temporär fehlende Kapitaldeckung der AG übernahmen. Das interessanteste an der Auden AG sind natürlich die zum Teil sehr spannenden Beteiligungen. Laut der in Auftrag gegebenen Studie von First Berlin (Research momentan ausgesetzt) haben die Beteiligungen folgende Werte:
Optiopay 10%, 16,5Mio Fanmiles 11,7%, 18,2Mio Jim Drive 10%, 1,8Mio Modomoto 10,2%, 7,7Mio Interstruct, 75%, 0,8Mio Summe: 45 Mio
Selbst wenn man auf diese Bewertung einen Abschlag von 50% vornimmt kommt man noch auf einen Wert je Aktie von 2,52€. Die Auden AG hat den testierten Geschäftsbericht 2016 wegen der Turbulenzen der letzten Wochen noch nicht vorlegen können. Sollte der angekündigte Status Quo wie erwartet positiv ausfallen, der Geschäftsbericht 2016 bald vorliegen und die Hauptversammlung bald einberufen werden können, wäre der aktuelle Kurs von 51Cent eine immense Gelegenheit. Ich traue der Aktie trotz der (noch) vielen Fragezeichen im ersten Halbjahr 2018 ein Kursziel von 2€ zu, was einer Vervierfachung entspräche.
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