Meine Meinung: bei der derzeit günstigen Bewertung eine der aussichtsreichsten Aktien überhaupt: Erste Empfehlung nach der imponierenden Analystenkonferenz:
Vizrt-Aktie auch nach Kursrally immer noch interessant Bei der dreistelligen Anzahl von Unternehmen, die sich vergangene Woche in Frankfurt auf dem „Eigenkapitalforum“ präsentiert haben, war auch eine Vielzahl von ehemaligen Highflyern des Neuen Marktes dabei. Diese sind nach dem Hype um die Jahrtausendwende oft mit einem bösen Kater erwacht, um nun (auf einer gesunden Basis) ordentlich zu wachsen. All dies trifft auch auf Vizrt (4,05 Euro; IL0010838154) zu. Die Aktie mutierte nach Kursen von über 30 Euro vor zwei Jahren zum Penny-Stock, um sich wieder deutlich zu erholen. Auch bilanziell ist die Vergangenheit wechselhaft. So schlummern per 30.9. rd. 80 Mio. Dollar Verlustvortrag in den Büchern, während der Konzern seit mehreren Quartalen gutes Geld verdient. Marktstellung überzeugt Vizrt gehört mittlerweile zu den weltweit bedeutendsten Herstellern von Realtime 2D und 3D-Grafiken. Mit CNN, ABC, Fox und CBS nutzten vier der fünf großen US-Fernsehsender, die über die US-Wahlen berichteten, die Vizrt-Software. Während der Konzern seinen globalen Marktanteil im „Low-end“-Bereich auf 5% beziffert, sind es bei Premium-Produkten sogar 30%. Die israelische Herkunft, der Firmensitz in Norwegen, die Börsennotiz in Deutschland und eine angloamerikanisch angehauchte Anlegerstruktur dokumentieren die globale Ausrichtung des Konzerns. Vizrt berichtet in Dollar und generiert einen Großteil des Geschäfts in Euro, was die ordentlichen Umsatzzuwächse der jüngeren Vergangenheit (nach neun Monaten waren es 20,3 Mio. Dollar, +26%) relativiert. Insgesamt liest sich die GuV aber sehr erfreulich: Eine Rohmarge von 70% und 18% Net-Profit bei F&E-Aufwendungen von 15% des Umsatzes sprechen eine deutliche Sprache. Bilanzstruktur absolut gesund Ebenso weist der Konzern (nunmehr) eine absolut gesunde Bilanz aus, wie CFO Ofra Brown auf dem Eigenkapitalforum nicht ohne Stolz anmerkte: Kein Goodwill oder sonstige luftige Posten, eine Eigenkapitalquote von 71% und liquide Mittel und Geldanlagen, die die halbe Aktivseite füllen, geben ihr Recht. Und die Aktie? Eine Market-Cap von 58 Mio. Euro ist ein gewisser Vertrauensvorschuss, wäre bei einer Fortsetzung des Wachstumskurses der verg. Quartale aber nicht zu teuer. Laut angedachte Akquisitionen könnten weiteres Wachstum bringen, aber sicher auch das Bilanzbild wieder etwas trüben. Was abseits der Bewertung für diese Aktie spricht: Sie wird zumindest in Deutschland noch von keinem einzigen nennenswerten Analystenhaus beobachtet, was Nachholpotenzial birgt.
Die Aktie bietet alle für einen Nebenwert typischen Chancen und Risiken. Auf Grund der soliden Entwicklung der Geschäftszahlen, der Perspektiven des Absatzmarktes und des ansprechenden Chartbildes überwiegen die Chancen. Wir raten zur Beimischung mit Kauflimiten bei 4 und 3,50 Euro. Der Stopp Loss für die Gesamtposition ist bei 3,10 Euro gut aufgehoben.
|