Ich meine, es wird an dieser Stelle noch einmal Zeit, die fundatementalen Daten von VMR sowie Aussichten und Risiken komprimiert darzustellen:
Laut Halbjahresbericht 2006 schlummern in der Bilanz "cashnahe" Positionen von 21,35 Mio € (Forderungen an Banken: 18,86 Mio. € + Finanzanlagen: 2,5 Mio. €). Verbindlichkeiten werden in einer Größenordnung von etwa 4 Mio € ausgewiesen, so dass sich eine Cahsposition von rund 17,35 Mio. € bzw. 2,21 € pro Aktie ermittelt. Diese 4 Mio. € Verbindlichkeiten sind aber keine Schulden sondern eine Art Rückstellung für den Erwerb der restlichen 10 % an der Interinvest ("Putoptionen"). VMR erhält also für diese 4 Mio. € Putoptionen (ich glaube auszuüben sind sie in den Jahren 2007 bis 2010) einen Gegenwert, nämlich weitere 10 % an der Interinvest, was dann auch entsprechend höhere Gewinnbeteiligungen mit sich bringt. Man kann daher bei diesen 4 Mio. € meines Erachtens nicht von einer echten Verbindlichkeit sprechen, da eine werthaltige Gegenleistung besteht. Berücksichtigt man folgerichtig 21,35 Mio. € als liquidierbare Vermögensmasse gelangt man zu einem Wert von rund 2,72 € pro Aktie. Es verbleiben dann als cashbereinigter Kurs (bei aktuell 4 €) 1,28 € bzw. 1,79 €.
Der künftige jährliche Gewinn bei VMR kann meines Erachtens mit rund 3 Mio. € veranschlagt werden. Ab dem nächsten Jahr ist nicht mehr mit Sondereffekten wie in diesem und im letzten Jahr zu rechnen, so dass der Gewinn deutlich geringer ausfällt. Diese Schätzung steht - so weit ich weiß - in Konsens mit VMR eigenen Schätzungen. Das entspricht ewa 0,38 € pro Aktie.
Berücksichtigt man den oben ermittelten cashbereinigten Kurs von 1,28 € bzw. 1,79 € ergibt sich ein KGV von lediglich 3,4 bzw. 4,7 je nach dem, ob man die Putoptionen berüksichtigt oder nicht.
Nicht cashbereinigt liegt das KGV übrigens bei etwa 10,5.
Chancen: 1. Die oben aufegezeigte günstige Bewertung (Substanzwert), die sich im laufenden Jahr noch verbessert hat, denn die 2. Jahreshälfte mit stattlichen Gewinnen ist ja noch nicht eingerechnet. 2. hohe Dividende (mind. 0,15 € = 3,75 %, wahrscheinlich mehr) 3. Eine erfolgreiche Einführung des Hedgefonds kann laut VMR eigenen Angaben zu einer Gewinnerhöhung von 50 % auf dann 4,5 Mio. € pro Jahr führen. 4. Directors dealing in großem Umfang (Kevin Devine und Ehefrau), zuletzt noch vor 2 Wochen. Sie werden wissen, was sie tun. 5. Umwandlung der Interinvest in Aktiengesellschaft ist vor kurzem erfolgt. IPO wäre möglich mit enstprechenden Veräußerungsgewinnen der VMR, denn die Interinvest steht nur mit 20,7 Mio. € in den Büchern. Der IPO-Wert dürfte aber auf jeden Fall höher sein, wohl mindestens 25 Mio.
Risiken: 1. Interinvest ist das einzige Pferd im Stall. Dessen Wert und damit auch die Konstanz der jährlichen Gewinne ist nach VMR eigener Aussage schwer zu beurteilen, da wenige Entscheidungsträger maßgeblich sind und größere Dollarkursabhängigkeit besteht. 2. anhängige 5 Mio. € Klage eines ehemaligen Geschäftspartner. Die 1. Instanz beim Landgericht Frankfurt hat VMR gewonnen; Gegenseite ist aber eventuell in Berufung gegangen, Urteil also noch nicht rechtskräftig. 3. Für den Hedgefond müssen zunächst 5 Mio. € Eigenanteil eingezahlt werden. Hoffentlich eine gute Investition. Ein paar zig oder hundertausend EURO werden wohl noch als Gründungskosten hinzu kommen.
Fazit: Meines Erachtens überwiegen die günstige Bewertung und die überwiegenden Chancen, so dass ich VMR als Schnäppchen betrachte.
Vorstehende Ausführungen sind nach bestem Wissen recherchiert. Gewähr kann ich natürlich nicht übernehmen.
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