hat gute Fundamentaldaten und ist völlig unterbewertet.
Old Economy = Reisen
Kriegskasse ist durch Verkauf von Trip.com gut gefüllt für weitere Übernahmen und es dürften bald good News kommen
.05.2000 i:FAO nach wie vor verkannt AC Research
Den Analysten von AC Research nach wird i:FAO, der führende europäische Hersteller von Travel-Management-Software, weiterhin von der Börse nicht verstanden, so dass dessen Aktie (WKN 622450) nach wie vor über erhebliches Potenzial verfüge.
Während sich die Geschäftszahlen der Frankfurter Monat für Monat verbesserten und das Erreichen der Gewinnschwelle immer näher rücke, notiere der Anteilschein bei ca. 30 Euro wieder auf dem Niveau seiner All-Time-Lows vom letzten November. Die Anlageexperten können sich dies nur dadurch erklären, dass die meisten Marktteilnehmer das Unternehmen aufgrund seiner beiden Tochterfirmen eHotel.de und cabana.net wohl für einen der zahlreichen Internetwerte aus dem hart umkämpften B2C-Reisemarkt hielten, die aufgrund der großen Konkurrenz mit niedrigen Margen und zumeist tiefroten Zahlen zu kämpfen hätten.
In der Tat sei das Hauptprodukt von i:FAO jedoch „cytric“ (ehemals: „IBE:TMS“). Dabei handle es sich um eine Travel-Management-Lösung, die es allen Angestellten eines Kundenunternehmens ermögliche, von jedem internetfähigen Endgerät aus in einer Art virtuellem Reisebüro unkompliziert benötigte Flug- und Bahntickets, Hotelzimmer oder Mietwagen online zu buchen. Neben den bloßen Angeboten von über 700 Airlines, mehr als 50 000 Hotels und allen bekannten Autovermietungen finde man hier auch zahlreiche Zusatzinfos, wie z.B. die Lage freier Sitzplätze, die Wettervorhersage für den Zielort, die Lage der Hotels auf beigefügten Stadtplänen, tagesaktuelle Währungskurse und wichtige Reiserichtlinien, wobei sich das Programm die Präferenzen des Nutzers merkt und auch automatisch den günstigsten Tarif heraussucht und Firmenrabatte berücksichtigt. Für den Zugriff auf sein Rechenzentrum läßt sich i:FAO ein von der Nutzerzahl des jeweiligen Unternehmens abhängiges Monatsentgelt zahlen, so AC Research, was für den Kunden den Vorteil habe, dass er technologisch stets auf dem neuesten Stand ist, ohne selber Softwareupdates durchführen zu müssen.
Die Zahl der cytric-nutzenden Unternehmen habe auch in diesem Jahr weiter deutlich gesteigert werden können, per Ende März ist laut Chief Financial Officer (CFO) Stefan Hänel die Marke von 200 übersprungen worden, was einem Zuwachs von mehr als 50 Prozent gegenüber dem Stand von Ende `99 entspreche. Damit ist ein Übertreffen der diesjährigen Planzahlen in diesem Bereich mehr als wahrscheinlich, so AC Research. Bislang werde bis Jahresende lediglich mit 289 cytric-Kunden kalkuliert, was auch angesichts des langsam in Fahrt kommenden US-Geschäfts viel zu konservativ geschätzt sein dürfte. In den Vereinigten Staaten habe man nämlich schon vor einiger Zeit eine langfristige Partnerschaft mit Trip.com, dem mit mehr als 4 Mio. registrierten Nutzern drittgrößten Internet-Reiseanbieter, geschlossen, die noch im laufenden Geschäftsjahr für erste größere Impulse sorgen sollte. „Wir werden sehr bald neue 2000er Zahlen aufstellen müssen“, bestätigt auch Hänel.
In den Folgejahren 2001 und 2002 solle die Nutzerzahl dann noch rasanter auf 1212 und 3749 anwachsen, was zwar auf den ersten Blick recht optimistisch, bei genauerer Analyse jedoch durchaus realistisch erscheine: Zum einen solle der Fokus in den nächsten Jahren verstärkt auf kleinere Unternehmen gerichtet werden, und zum anderen „ist dank unserer Kooperationen mit neun von zehn führenden Reisebüroketten, die unsere Software den von ihnen betreuten Unternehmen unter eigenem Namen anbieten, ab 2001 mit einem Multiplikatoreffekt zu rechnen“, so der CFO. Ein weiterer Grund für eine Beschleunigung des Kundenwachstums ist außerdem in dem anstehenden Markteintritt in Asien zu sehen, so AC Research. Zuletzt habe eine Kooperation mit GettingHere.com unter Dach und Fach gebracht werden können, die in dem noch jungen asiatischen Internet-Reisemarkt in Zukunft eine führende Rolle spielen dürften. Genau wie bei Trip.com bereits geschehen, werde cytric auch bei GettingHere.com in den nächsten Monaten implementiert werden, so dass ab dem nächsten Jahr auch aus den wichtigsten asiatischen Ländern verstärkt neue Kunden für die Travel-Management-Software generiert werden sollten.
Um den Technologievorsprung von i:FAO müssen sich Anleger dabei auf absehbare Zeit auch keine Sorgen machen, so die Analysten, da die Personaldecke im F&E-Bereich durch eine im letzten Jahr getätigte Übernahme in Bulgarien nach wie vor sehr dick sei. Darüber hinaus erlaube die gute Eigenkapitalausstattung, die erst kürzlich durch den Verkauf der Trip.com-Beteiligung signifikant verbessert werden konnte (mit der die Frankfurter in von nur vier Monaten eine Rendite von ca. 70 Prozent haben erzielen können), weiterhin umfassende Aktionen zur Personalakquise. CFO Hänel hierzu: „Mit den uns zur Verfügung stehenden liquiden Mitteln, die sich aktuell auf etwa 40 Mio. DM belaufen, wollen wir in erster Linie Übernahmen finanzieren. Gespräche laufen momentan in Deutschland und den USA.“
Alles in allem dürfte das Ergebnis des operativen Geschäfts in diesem Jahr über der bisher eingeplanten „schwarzen Null“ liegen, so AC Research. Da zudem der richtige Boom im Kerngeschäft „cytric“ gerade erst begonnen habe, dürfte das Umsatz- und Gewinnwachstum auf absehbare Zeit im hohen zweistelligen, wenn nicht gar im dreistelligen Bereich liegen, so dass die i:FAO-Aktie eine auch für Neuer-Markt-Verhältnisse überdurchschnittlich hohe Bewertung verdient habe. Auf Basis des für 2001 prognostizierten Gewinns von ca. einem Euro pro Aktie verfüge der Anteilschein deswegen fundamental über reichlich Kurspotenzial. Sollte sich die Stimmung am Gesamtmarkt sowie die charttechnische Verfassung der Aktie verbessern, ist eine Kursverdoppelung in wenigen Monaten durchaus realistisch, so die Analysten.
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