Sind kein zentrales Instrument der Unternehmensbewertung, sondern lediglich eine Krücke. Man nimmt eine Peer Group an vergleichbaren Unternehmen, die am Kapitalmarkt vertreten sind oder deren Verkaufspreis man kennt, und leitet die EBITDA-Marge oder EBIT-Marge eben dieser ab auf das Unternehmen, das man sich anschaut.
Grundsätzlich muss man sich jedes Unternehmen einzeln anschauen, aber als Validierung ist es ein recht einfaches Tool. Hat man fundierte Daten, dann ist der Discounted Cash-flow vorzuziehen (also die EPS der nächsten Jahre abgezinst auf heute). Das funktioniert aber nur bei Unternehmen mit einer gewissen Reife. Nach diesem Verfahren hätten die meisten Startups eine deutlich niedrigere Bewertung. Insofern wird meist noch ein Wachstumsfaktor in die Modelle eingebaut, weil DCF-Modelle meist auf 5 Jahre begrenzt werden und das fünfte Jahr einfach in die Unendlichkeit fortgeschrieben wird.
Bei Unternehmen, die dauerhaft unprofitabel sind, versucht man entweder, einen Turnaround zu simulieren oder aber man stellt auf Restwert- oder Wiederbeschaffungswerte ab oder mischt diese Verfahren mit der DCF-Methode.
Einen wichtigen Nachtrag gibt es aber noch zu den Multiples: Man muss natürlich bei Unternehmen, die in einer - positiven oder negativen - Situation verharren (so wie HF derzeit negativ), berücksichtigen, dass es eine Regression zum Durchschnitt gibt. Insofern ist der EBITDA, der dieses Jahr bei 350-400 Mio. € liegt, nicht zielführend (Sondereffekte Ausbau RTE, Sonderausgaben Marketing, noch nicht abgeschlossene Effizienzmaßnahmen). Vielmehr würde ich einen Wert bilden, den HFs richtiges Potenzial widerspiegelt. Diesen EBITDA-Wert sehe ich eher bei 500-600 Mio. Euro. Aber das ist natürlich Ansichtssache.
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