Trotz massiver Proteste hält ein indonesischer Verleger an seinem Plan fest, auch sein Land mit einer Ausgabe des Herrenmagazins Playboys zu beglücken. Politiker und konservative Muslime sind entsetzt.
Jakarta - Vertreter verschiedener muslimischer Gruppen forderten die Regierung auf, den geplanten Start des Herrenmagazins zu verhindern. Dabei soll die indonesische Variante des Häschen-Heftes in durchaus seriösem Gewand daherkommen: Man werde keine Nacktfotos veröffentlichen, hatte der Direktor des indonesischen Lizenznehmers "PT Velvet Silver Media", Ponti Carrolus, versprochen. Man werde auf literarische Qualitäten setzen.
Das ist wie Köpi saufen ohne Alkohol. Wenn man literarisch wertvolles lesen will,dann holt man sich bestimmt keinen playboy.So ein Schwachsinn. Jup
AFP Indonesische Herrenmagazine: Reges Interesse trotz Pronographie-Verbots "Es war geplant, den indonesischen Playboy ab Mitte des Jahres herauszugeben, aber angesichts der Kontroverse könnte sich der Start verzögern", bedauerte Carrolus jetzt auf einer Pressekonferenz. Sein PR-Beauftragter Avianto Nugroho gab sich optimistischer. Er sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Markteinführung des Magazins sei beschlossene Sache. Ein genaues Datum wollte er allerdings nicht nennen.
Im Jahr 1953 gegründet, hat der Playboy Lizenzen für rund 20 lokale Ausgaben weltweit vergeben. Kenner des indonesischen Medienmarktes vermuten, der Inhalt des hiesigen Playboys werde lokalen Franchise-Ausgaben von Herrenmagazinen wie FHM oder Maxim ähneln. Die zeigen in der Regel Fotos spärlich bekleideten Frauen, vermeiden aber die Darstellung von Nackten.
Allein, die regelmäßig lancierten Anti-Sex-Kampagnen im Land zeigen wenig Wirkung. Lifestyle-Herrenmagazine haben in den vergangenen Jahren den Markt überschwemmt, einschlägige Videos sind an jeder Straßenecke zu haben. Die Sex-Industrie boomt trotz offiziellen Pornographie-Verbots.
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