werden Nebenwirkungen nicht abschrecken.
Die Pharmafirmen können sich freuen. Das Memorandum von sieben Wissenschaftler im Auftrag des Bundesforschungsministerium öffnet ihnen zumindestens ethisch die Tür, sich einen großen Markt zu erschließen. Wer möchte schließlich nicht clever denken und seine Sozialkompetz verbessern? Wenn das mit Pharmazeutika möglich ist: bitte sehr. Dass man mit dem gleichen Gründen, die die Experten vom Gehirndoping überzeugen, auch für Sportdoping eintreten könnte, spricht nicht unbedingt gegen die Argumenmtation. Man muss allerdings ein gewisses Maß an Rabulistik aufbringen, um - wie der Co-Autor und Hamburger Rechtsprofessor Reinhard Merkel - Sportler im Wettbewerb Doping zu verbieten, es aber Studenten vor einer Prüfung zu erlauben.
Die größten Stärke des Memorandums ist, nicht sofort nach einem staatlichen Verbot von neurodoping Präparaten zu rufen. Wir wissen seit Viagra: wenn ein Medikament unseren Alltag verbessern kann, werden gesunde Konsumenten Mittel und Wege finden, es legal oder illegal zu besorgen.
Die größte Schwäche des Memorandums ist, dass ein entscheidenes Problem umgangen wurde. Die Autoren setzen voraus, dass die Pillen kaum Nebenwirkungen haben. Es ist aber lebensfremd anzunehmen, dass Menschen die Pillen nicht auch dann nähmen, wenn sie schlimme Nebenwirkungen hätten, aber kurzfristig Erfolge hätten, aber kurzfristige Erfolge versprächen. Denau das tun gedopte Sportler.
Kleine Liste von Dopingmittel für das Gehirn:
Donepezil - verbessert die Reaktion bei ältere Menschen wie z.b. Flugpiloten
Modafinal - steigert die Konzentrationfähigkeit und Aufmerksamkeit (verbotenes Sportdoping)
Methylphenidat (Ritalin) - steigert die Aufmerksamkeit
Antidepressiva - Stimmungsaufheller