ich muß Dir doch in etlichen Punkten widersprechen. Was Du schreibst klingt oberflächlich ultraplausibel - ist es aber nicht. Und sowas wird sofort auf- gedeckt:
Du fragst die anderen, ob es ein Fehler war, daß Du bei 0,47 ausgestiegen bist. Und nachfilgend rechnest Du vor, was Du woanders verdienst hast. Das ist zwar im rhetorischen Sinne eine feine Finte, aber das Ergebnis ist unauf- richtig: Ob es ein Fehler war, diese Frage hast Du bereits selber zu einem früheren Zeitpunkt beantwortet. Und zwar explizit und expressis verbis. Soll ich Dir die Stelle nennen? Daran hat sich nichts geändert; im Gegenteil. Der Kurs von ALSTOM steht ja heute viel höher, als zum Zeitpunkt Deines Einge- ständnisses.
Wenn Du auf der einen Seite einen Fehler machst, auf der anderen Seite Er- folg erzielst, so steht das zunächst in keinerlei Zusammenhang. Der Fehler bleibt trotzdem ein Fehler. Was Du hier vorführst ist ein rhetorischer Ta- schenspielertrick, bei dem Ursache und Wirkung vermanscht werden. Stell Dir vor, Du verkaufst Dein Auto, gebraucht, für 5.000 EURO. Anschlie- ßend stellst Du fest, Du hast Dich übers Ohr hauen lassen; das Auto hätte nämlcih gut und gerne 7.000 EURO Wert gehabt. Mit den 5.000 EURO gehst Du ins Spielcasino und gewinnst dort 3.000 EURO. - Du ahnst meine Frage: wares nun plötzlich kein Fehler mehr, daß Du Dich übers Ohr hast hauen lassen?
Was hättest Du getan, wenn Du mit PFIZER keinen Erfolg gehabt hättest? Hat der Erfolg mit PFIZER Dein Versagen im Falle ALSTOM a posteriori zur Großtat gewendet? - Das wirst Du mir im Ernst nicht unterjubeln können. Selbstverständlich könnte Dein Ausstieg bei ALSTOM zur "Unzeit" nur dann als planvolles erfolgreiches Handeln gesehen werden, wenn Dein Motiv zum Ausstieg bei ALSTOM das Engagement bei PFIZER gewesen wäre. Das war es aber nicht.
Es ist auch nicht redlich, wenn Du den Ausstieg bei ALSTOM (den Du ja be- reits als Fehler geoutet hast) nochmals nachkartend damit begründest, daß ALSTOM nicht mehr "stark unterbewertet" sei. Schon möglich. Aber dafür sind sie auch über 50% seit Deinem Ausstieg gestiegen (auf 74 von 49 Ct.) Das hat Deine PFIZER nicht geschafft (ich meine die Aktie).
Auch eine Diskussion darüber, ob ALSTOM nun unterbewertet ist oder nicht, bzw. wieviel, halte ich für pseudo-seriös undzum jetzigen Zeitpunkt für schlichtweg unpraktikabel, unnütz, deplaziert. - Der Reiz und Sinn einer Anlage in einem Turnaroundwert besteht in völlig anderen Kriterien. Diese haben ihren Platz in den Köpfen - nicht in den Taschenrechnern. Ich bin mir nicht sicher, ob Du das so ganz verinnerlicht hast.
Noch ein Wort zum Schluß: Du verteidigst Deine Aversion vs. ALSTOM damit, daß sie nicht in Deine "Anlagestrategie" paßt. Das klingt sehr schön. Aber was zum Henker meinst Du mit Anlagestrategie? Du darfst nicht böse sein, wenn das kein Mensch weiß. Wir haben nun so viele Strategien von Dir kennenlernen dürfen, daß es jedem schwer fällt zu erkennen, welche Du meinst...
Lieber Anti, weil ich ein Fan von Dir bin, und weil das Forum ohne Dich ein Stück ärmer wäre, nehm ich Dir die Last ab und sage den anderen, wie Du in Wahrheit denkst, aber nicht über die Lippen kriegst:
"Leute, ich hab Scheiß gebaut. Ich könnt mir sonstwas wegreißen, weil ich mich von so ner Tunte wie dem C. hab rausmobben lassen. Grade ich, der doch immer alles im G'iff hat. Aber was soll's. Jetzt trau ich mich nicht mehr rein, mir geht die Düse... - wie trifft es sich doch, daß ich mit ein paar anderen Papierchen Dusel gehabt habe. Jetzt poste ich bei den Pillen- drehern. Aber echt, bei Euch ist's viel schöner..."
Siehst Du Anti, es war ganz leicht...;-)
N.S.: Deinen Erfolg mit PFIZER soll meine Satyre in keinster Weise herab- würdigen. So, wie ich es verfolgt habe, hast Du ihn redlich verdient, denn Du hast gute Arbeit geleistet und sehr gut analysiert. Mit ALSTOM hat das allerdings nichts zu tun.
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