wird als zuverlässige Wärmeversorgung mit großem Potential gesehen. https://erneuerbare-bw.de/de/themen/erneuerbare-energien/geothermie
In den Hintergrundinformationen für Bürgerinnen und Bürger sind wissenswerte Antworten enthalten. https://erneuerbare-bw.de/fileadmin/user_upload/...BW_April_2020_.pdf
Zitate: 1) Wie wird das Grund-und Trinkwasser geschützt? Für die Bohrungen werden mehrere ineinander geführte Stahlrohre sowie Zement genutzt, die zusammen eine mehrschalige und damit sichere Barriere zu den außenliegenden Gesteinsschichtenund zu den Grundwasserschichten bilden. Ein ausgearbeitetes Messsystem überwacht während Bohrung und Betrieb das hochgepumpte Thermalwasser und die umliegenden Grundwasserleiter...
2) Gibt es eine radioaktive Belastung des eingesetzten Wassers? Das aus der Tiefe hochgepumpte Thermalwasser kann eine geringe Strahlung aufweisen, die natürlichen Ursprungs ist. Das Wasser wird in einem geschlossenen Kreislaufvollständig wieder in die Tiefe geleitet und verlässt die Anlage nicht. An den Wärmetauschern und Filtern der Erdwärmeanlage können sich radioaktive Ablagerungen bilden. Bei Wartungen und Reinigungen tragen die Arbeiter deswegen Schutzkleidung. Die in kleinen Mengen anfallenden radioaktiven Ablagerungen werden von Fachfirmen entsorgt.
3) Kann eine Geothermie-Anlage kleine Erdbeben auslösen? Geringe seismische Aktivitäten im Oberrheingraben sind nichts Außergewöhnliches. Die Betreibervon Erdwärmeanlagen überwachen alle Bewegungen im Untergrund. Registrieren sie Schwingungen, die auf die Anlage zurückgeführt werden können, wird der Betrieb heruntergefahren. Fracking, das Aufsprengen fester Gesteinsschichten durch hydraulischen Druck, ist in Deutschland nicht erlaubt und wird im Rahmen der tiefen Geothermie nicht eingesetzt.
4) Woher rühren die Gebäudeschäden in Staufenund kann sich ein solcher Fall wiederholen? Im Gegensatz zur hier beschriebenen tiefen Geothermie wurde in Staufen die sogenannte oberflächennahe Geothermie angewandt, bei der Bohrungen lediglich bis 400 m tief sind. Damals drang während einer Bohrung Wasser in eine sogenannte Gipskeuper-oder Anhydridschicht ein, die dadurch zu Gips wurde, aufquoll und darüber liegende Schichten anheben konnte.
Dies wird bei Bohrungen der tiefen Geothermie durch die Nutzung von Stahlrohren so gut wie ausgeschlossen. Bei derzeit geplanten Projekten im Oberrheingraben und in Oberschwaben liegt die entsprechende Gipskeuperschicht sehr viel tiefer als in Staufen, so dass es auch im unwahrscheinlichen Fall eines Wasserzutritts nicht zur Anhebung der Erdoberfläche käme.
5) Was ist in Landau passiert und wie haben Gesetzgeber und Branche darauf reagiert? Bei der Bohrung für eine Erdwärmeanlage in Landaukam es zu einem Leck, aus dem Wasser über längere Zeit austreten konnte. Da dies in Nähe zur Oberfläche geschah, wurde auch hier der Boden angehoben.
6) Die Unternehmen der Geothermiebranche haben aus den Vorkommnissen gelernt und ihre Sicherheitsvorkehrungen entsprechend angepasst. Mehrschalige Bohrungen mit Stahlrohren sowie eine permanente und umfangreiche Überwachung von Wasserdruck und -temperatur (siehe oben) sind nun Standard.
|