Schaeffler unterbewertet!?

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neuester Beitrag: 27.08.24 00:42
eröffnet am: 24.11.15 13:34 von: MilchKaffee Anzahl Beiträge: 9264
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24.11.15 13:34
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2166 Postings, 4946 Tage MilchKaffeeSchaeffler unterbewertet!?

Aktien im derzeitigen Freefloat: 75 Millionen
+ Aktien nach 6 monatiger Sperrfist: 91 Millionen (ab 09.04.2016)
= gesamter Freefloat: 166 Millionen
Gestamzahlt der Aktien: 666 Millionen

Entsprichtig einem derzeitigen Börsenwert von 9,99 Milliarden.

KGV in etwa 9-10. 10-13% kontiniuierlicher Wachstum in den letzten 5 Jahren pro Jahr. KGV dürfte eher im Doppelten des derzeitigen Bereiches anzusiedeln sein.

Nahezu gesicherte Aufnahme in den SDAX am 21.12.2015

Ziemlich gute Aussichten hier, würde ich sagen.

Erste Kursziele liegen bei 17-18 Euro. Persönlich denke ich eher, dass durchaus höhere Ziele möglich sind.

PS. Die zweite Conti? (Ist mit einem Augenzwinkern zu betrachten). ;)  
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10.08.24 19:24

1467 Postings, 422 Tage Frieda FriedlichWenn die EZB die Zinsen senkt,

wird 8% Dividendenrendite auch zunehmend attraktiver. Die schwache Wirtschaft in Europa gebietet EZB-Zinssenkungen schon seit einiger Zeit. Ebenso wird die US-Notenbank Fed voraussichtlich im Sept. die Zinsen senken.

Zinssenkungen geben Aktien mit hoher Dividende einen Sonderschub.  

10.08.24 20:14

1467 Postings, 422 Tage Frieda FriedlichNoch einige Fragen an Eisbär bzgl. Aktionärskultur

Glaubst du, dass der (offenbar überteuerte) Börsengang von Schaeffler im Jahr 2015 im Wesentlichen als Abzocker-Deal angedacht war? D. h. wurde der Börsengang vor allem deshalb durchgezogen, um sich an den (absehbaren) Kursverlusten, die die Aktionäre in der Folge erleiden würden (aktuell sind 2/3 des Einsatzes weg) privat - über die Holding (via Dividenden) - zu bereichern?

Ein weiterer Grund für den Börsengang war, dringend erforderliches Kapital reinzuholen (Schaeffler-Rating war 2012 tief im "Junk"-Bereich). Das Rating ist durch die Kapitalzuflüsse und recht gutes Management inzwischen auf Baa3 (= unterster Investmentgrade) gestiegen.

Nur wegen des inzwischen erreichten Investment-Grades konnte Schaeffler im Jan. 2024 Anleihen im Gesamtwert von 1,1 Mrd. Euro (zwei Tranchen) emittieren, mit der die Vitesco-Übernahme teilfinanziert wurde. Eine Tranche über 500 Mio. Euro, fällig 2026, hat 4,5% Coupon; die zweite über 600 Mio. Euro, fällig 2029, hat 4,75% Coupon.

https://www.schaeffler.de/de/news_medien/...en_detail.jsp?id=87994818

Wenn das Rating heute noch auf Junk wäre, wäre eine Übernahme von Vitesco kaum zu denken gewesen.

Ich räume aber ein, dass bei der Vitesco-Übernahme auch die von dir vermutete Machtgier der Schaefflers eine Rolle gespielt haben könnte, und das die Rentabilität der Übernahme womöglich nicht das Hauptkriterium war.

Wir gierig Maria Schaeffler 2008 war (verpatzte Continental-Übernahme), ist ja bestens dokumentiert. Sie stand am Ende heulend im Pelzmantel vor der Belegschaft und erflehte Staatsknete, um "Arbeitsplätze zu erhalten" ;-)
 

10.08.24 20:28
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1467 Postings, 422 Tage Frieda FriedlichDie 2029 fällige Schaeffler-Anleihe über 4,75%,

emittiert im Jan. 2024 zur Teilfinanzierung der Vitesco-Übernahme (#241), hält sich relativ stabil bei Kursen um 100%, so dass die Anleger offenbar keine Pleite bzw. keinen Zahlungsausfall befürchten.

Wenn es um die Firma wirklich so schlecht bestellt wäre, wie der deutlich gefallene Aktienkurs suggeriert, müssten die Anleihen im Kurs deutlich tiefer stehen.

Im Zweifel gilt: Der Bondmarkt hat (fast) immer recht.

Allerdings ist das Überleben einer Firma nicht zwingend mit dem Überleben ihrer Aktionäre gleichsetzbar. Die Aktionäre werden schlimmstenfalls - z. B. durch stark verwässernde Kapitalerhöhungen - übel gebeutelt, und in weniger schlimmen Fällen unternimmt das Management zu wenig, um die Aktienkurse hoch zu halten bzw. diese zu stabilisieren. Letzteres scheint bei Schaeffler der Fall zu sein. Kursanstiege bleiben dann eher dem Zufall überlassen.

 
Angehängte Grafik:
2024-08-10_20__18_a3823s___schaeffler-....jpg (verkleinert auf 72%) vergrößern
2024-08-10_20__18_a3823s___schaeffler-....jpg

11.08.24 08:59

1467 Postings, 422 Tage Frieda FriedlichZu: "Vitesco war und ist Contis Badbank"

Eisbär (#238): "Wer es noch nicht verstanden hat, Vitesco war und ist Contis Badbank!"

Das finde ich zu hart und auch unzutreffend formuliert. Eine Bad Bank kann niemals (wie Vitesco) an die Börse gebracht werden, sondern wird - zwecks Abstottern der faulen Schulden über 30 Jahre - dem Steuerzahler "umgehängt".

Die HSH Nordbank beispielsweise hatte durch "Investitionen" in Subprime-Schrott und durch Schiffskredit-Verzocke faule Schulden in zweistelliger Milliardenhöhe angehäuft. Die Sanierung der HSH Nordbank (die sonst an den Schulden erstickt wäre) bestand darin, diese faulen Schulden in eine "Bad Bank" auszulagern.  Diese Bad Bank übernahmen die Bundesstaaten Hamburg und Schleswig-Holstein. Am Ende kostete die "Rettung" der Verzockerbank HSH die Steuerzahler 9,2 Mrd. Euro:

https://www.thb.info/rubriken/finanzierung/detail/...k-schliesst.html

Es wäre daher nicht im Traum daran zu denken gewesen, die Bad Bank der HSH Nordbank an die Börse zu bringen. Die Sanierung bestand darin, die gewinnbringenden Unternehmensteile privat weiterzuführen, während die angehäuften Verluste - Fehlinvestitionen und uneintreibbare Schulden - dem Steuerzahler zum Abstottern "übereignet" wurde.

Frei nach dem Motto: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.

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Nun zu Continental:

Continental will sich künftig auf die angestammte Kernkompetenz "Reifen" konzentrieren. Dazu wurde zunächst die "Power-Train" Sparte (Elektroantriebe, Motorsteuerungen, Abgasmanagement usw..) als Vitesco an die Börse gebracht.

Im nächsten Schritt will Conti auch die hauseigene "Automotive"-Sparte (Displays, Assistenzsysteme, Software) an die Börse bringen. Automotive umfasst 100.000 Mitarbeiter und erzielt 20 Mrd. Euro Jahresumsatz. Das ist fast so viel wie bei Schaeffler nach der Vitesco-Fusion.

https://www.elektronikpraxis.de/...-1b06f055991a7c3d5db74fc3e07f5d24/

Schaeffler hat Vitesco bekanntlich übernommen - und ist künftig prinzipiell auch an der Übernahme von Contis Automotive-Sparte interessiert. Zunächst aber will Schaeffler Vitesco erfolgreich eingliedern.

Ob Continental mit "nur noch Reifen" gut über die Runden kommen wird, ist fraglich. Die Börse bejaht es: Nach Ankündigung der Automotive-Abspaltung ist der Conti-Kurs deutlich (um ca. 10%) gestiegen. Die Wirtschaftswoche hingegen hat Zweifel an diesem Projekt:

https://www.wiwo.de/my/unternehmen/auto/...eft-reichen-/29934896.html

"Mit der geplanten Abspaltung der Automotive-Sparte bliebe Conti nur das Reifengeschäft. Jetzt zeigen die Zahlen: Einfach wird es auch da nicht für den Konzern"

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FAZIT: Weder Vitesco noch die demnächst von Conti abgespaltene Automotive-Sparte kann man ernsthaft als "Bad Bank" bezeichnen.

Wenn die Wirtschaftswoche recht behält, könnten sich sogar die Reifen, die bei Conti verbleiben, als eigentliche "Bad Bank" entpuppen. Sprich: Das wirklich Werthaltige wurde/wird an die Börse gebracht, der "Müll" bleibt im Hause.  

11.08.24 09:58
1

577 Postings, 1155 Tage eisbaer1Vitesco als "Badbank"

Die Bezeichnung von Vitesco als Badbank ist ein Zitat aus einem m.E. hochinteressanten Podcast des Manager Magazin zu Continental.


Überschrift: "So verbrennt der Zauderkünstler Conti seine Milliarden'
https://open.spotify.com/episode/3MwJLq1FwkvGF1cQpiMhlC


 

11.08.24 10:53

1467 Postings, 422 Tage Frieda FriedlichZu Contis geplanter Abspaltung von "Automotive"

Das Reifengeschäft von Conti hat mit 18% eine viel höhere Marge als "Automotive", das seit 2018 (mit Margen unter 5%) kriselt.

So gesehen könnte man auch Automotive als eine Art "Bad Bank" bezeichnen, allerdings nur als unpräzise Metapher. Denn Bad Banks können niemals an die Börse gebracht werden.

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/...die-boerse-34952018.html

(fette Hervorhebungen von mir)

05.08.2024

Continental halbiert sich: Autozuliefersparte soll an die Börse

Continental will sich aufspalten: Das seit langem kriselnde Autozuliefer-Geschäft soll al Spin-Off an die Börse gebracht werden. Beim Dax-Konzern bleiben die Sparten Reifen und Kunststofftechnik

Der Reifen- und Autozulieferkonzern Continental will sich aufspalten. Das schwankende und margenschwache Geschäft mit mechanischen und elektronischen Teilen für die Autoindustrie soll bis Ende kommenden Jahres abgespalten und an die Frankfurter Börse gebracht werden, wie Continental am Montag in Hannover mitteilte. Der Spin-off der Automotive-Sparte, der für die Hälfte des Umsatzes und der Belegschaft steht, werde bereits vorbereitet, die endgültigen Weichen sollen im Herbst gestellt werden. Im Konzern bleibt das lukrative Reifengeschäft, die Kunststoff- und Kautschuk-Sparte Contitech soll noch stärker auf Kunden aus der Industrie ausgerichtet werden. Noch vor acht Monaten hatte sich der Conti-Vorstand zur bisherigen Struktur bekannt.

„Keiner weiß heute, welche Fahrzeuge er in drei, vier Monaten produziert, weil die Nachfrage so unsicher ist. Wir müssen uns sehr, sehr stark und schnell daran anpassen können“, begründete Vorstandschef Nikolai Setzer die Kehrtwende. Die schrumpfende Autoindustrie sowie das Hin und Her um die Umstellung zur Elektromobilität verstärkten den Wettbewerbs- und den Kostendruck. „In diesem halben Jahr ist viel passiert. Diese Veränderungsgeschwindigkeit haben wir so nicht gesehen“, räumte er ein. In dieser Situation gehe es darum, Probleme schnell zu lösen – das sei in einer kleineren Einheit einfacher.

Viele Autozulieferer ächzen unter dem Dilemma, dass Stückzahlen und Margen unter Druck geraten, sie aber zugleich in die E-Mobilität investieren müssen. Auch der Branchenriese ZF Friedrichshafen hat einen massiven Stellenabbau in Deutschland angekündigt. In der Branche häufen sich Insolvenzen. Die Arbeitnehmervertreter von Conti und die Gewerkschaften IG Metall und IG BCE sprachen in einer gemeinsamen Stellungnahme von der „letzten Ausfahrt vor der Sackgasse“. „Es muss jetzt oberste Priorität sein, den Beschäftigten so schnell wie möglich klare Perspektiven und belastbare Ziele aufzuzeigen.“

Autozulieferer leiden besonders unter der unsicheren Situation im Automarkt. Das zeigt eine neue Studie über die Branche. Wer Verbrennerteile liefert, profitiert derzeit – aber nicht mehr lange

Continental würde damit praktisch halbiert: Die Sparte Automotive kam 2023 auf 20,3 Mrd. Euro Umsatz und rund 100.000 Mitarbeiter, das verbleibende Reifen- und Kunststoff-Geschäft (Contitech) auf 20,8 Milliarden Umsatz und eine ähnliche Mitarbeiterzahl. Conti kämpft im Autozuliefer-Geschäft, dessen Portfolio von Bremsen über Sensoren und Assistenzsysteme bis Displays reicht, mit schwachen Margen. Die Sparte lieferte 2023 eine operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von weniger als fünf Prozent ab, dagegen kam das Reifengeschäft auf mehr als 18 und Contitech auf mehr als zehn Prozent. Contitech soll künftig allenfalls zu einem kleinen Teil Geschäfte mit der Autoindustrie machen.

Unter dem Strich ist es dem Automotive-Geschäft seit 2018 nicht mehr gelungen, schwarze Zahlen zu erwirtschaften. Bei den Plänen, dort eine mittlere vierstellige Zahl von Stellen zu streichen, werde es deshalb bleiben, sagte Setzer. Die geplante Ausgliederung des Display-Geschäfts („User Experience“) werde aber auf Eis gelegt. Aus diesem Bereich kommt der für Automotive zuständige Vorstand Philipp von Hirschheydt, der das ausgegliederte Unternehmen leiten soll. In der Autobranche könne man nicht mehr von Transformation, sondern schon von Disruption sprechen, sagte Hirschheydt. Die Konsequenz: „Wir müssen sehr viel schneller neue Produkte entwickeln.“ Dabei könnten auch Partnerschaften helfen.

An der Börse kamen die Pläne gut an: Die Conti-Aktie hielt sich mit einem Minus von 0,4 Prozent mit am besten in einem schwachen Markt. Die Probleme in der Autozuliefer-Sparte hätten bisher eine gute Reifenfirma verdeckt, schrieben die Analysten von Bernstein. Allerdings schrumpften auch bei Reifen seit 2016 die Margen – führend sei Conti hier längst nicht mehr.

Continental hat schon einen Zeitplan: Der Aufsichtsrat sei am Montag informiert worden, im vierten Quartal soll auf Basis einer genaueren Prüfung die endgültige Entscheidung fallen. Die Hauptversammlung am 25. April 2025 könnte über die Aufspaltung entscheiden – wohl eine Formsache. Conti-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle stellte sich hinter den Plan: „Ein Spin-off von Automotive birgt das Potenzial, Wettbewerbschancen, Agilität und Transparenz zu erhöhen.“ Bis Ende 2025 wären dann zwei getrennte Gesellschaften börsennotiert. Die abgespaltene Firma soll ihren Sitz im Raum Frankfurt haben – dort liegen mit der ehemaligen Teves (Bremsen) und der VDO (Tachometer) auch ihre Wurzeln. Der Name Continental bleibt dem verbleibenden Konzern vorbehalten.

Setzer schloss Alternativen zu einem Börsengang nicht aus. Dieser sei „die präferierte Option“, sagte der Vorstandschef. Die Bilanz des Autozulieferers solle so aufgestellt werden, dass es kapitalmarktfähig sei. Die Continental-Aktionäre bekämen die Anteile des neuen Unternehmens ins Depot gebucht. Die Familie Schaeffler, Mehrheitseigentümerin des gleichnamigen fränkischen Autozulieferers, hielte damit – wie an Continental – 46 Prozent der Anteile.

[FF: Die Versuchung für Schaeffler, auch Automotive später in Gänze zu übernehmen, steht daher durchaus im Raum. Bei der Vitesco-Eingliederung wird man sehen, ob es Schaeffler gelingt, margenschwachen Neuerwerbungen mit besserem Management (ggfs. auch mit Enlassungen) aufzupeppen.]

Für Conti ist es nicht die erste Abspaltung: Vor knapp drei Jahren hatte der Konzern seine ertragsschwache Antriebssparte als Vitesco an die Börse gebracht. Anfang 2024 wurde das Unternehmen – zu einer deutlich höheren Bewertung – ganz an die Schaeffler AG verkauft. Zum 1. Oktober sollen die beiden Unternehmen formal verschmolzen werden.  

13.08.24 20:05
kann es sein dass die tiefen Kurse dem Management bei der Übernahme hilfreich..... Was meint Ihr ?  

13.08.24 20:13

52 Postings, 747 Tage Silkarha144Freefloat

wird auf dem PDF ( letzte Seite )zu den 2. Quartal Earnings mit 21,9 % angegeben ( 3 % IHO Bet.  und 75,1 % IHO Verw. ) . Erinnert mich irgendwie Telefonica
Deutschland , auch der Chart ....  

16.08.24 09:34

52 Postings, 747 Tage Silkarha144der Kurs

ist scheinbar gut so für die Übernahme....  

17.08.24 20:09
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1467 Postings, 422 Tage Frieda Friedlich#248 - Die Übernahme von Vitesco

ist doch schon längst gelaufen - bis auf die verbleibenden ca. 11% Vitesco-Streubesitz, die noch hochvolatil und mit oft winzigem Volumen an der Börse gehandelt werden. Diese Papiere gehören Vitesco-Aktionären, die so dumm waren, das Kaufangebot von Schaeffler (kurz vor Weihnachten) für 94 Euro nicht anzunehmen.

Gestern notierte Vitesco zeitweise kurz unter 50 Euro.

Es ist zwar zutreffend, dass Schaeffler diese Vitesco-Aktien nun für fast den halben Preis an der Börse kaufen könnte. Aber ob eigens dafür die Kurse "runtermanipuliert" worden sind?

Faktisch ist es mMn so gelaufen, dass Schaeffler-Aktien "im Tandem" mit den anderen Autoaktien gefallen sind. Unten habe ich einen Vergleichs-Chart gepostet, der die Schaeffler-Performance der Volkswagen-Vz-Performance gegenüberstellt. Er zeigt, wie ähnlich beide Charts sind.

Ähnlich depriminierend entwickelten sich auch die Charts vieler andere Autofirmen wie BMW. Ein Grund für die schlechte Performance der deutschen Auto- und Autozulieferer-Aktien ist die wankelmütige E-Auto-Politik der "Ampel" (Streichung der E-Zuschüsse über Nacht), ein weiterer wichtiger sind die seit den Russland-Sanktionen stark gestiegenen Energiepreise, die es der Industrie quer Beet schwer machen und sogar eine Deindustrialisierung (Abwanderung deutscher Firmen ins billigere Ausland) ausgelöst haben.

Für die Aktionäre ist dies weniger gefährlich als für die deutsche Wirtschaft bzw. die deutschen Normalbürger. Wenn die Firmen die Produktion ins Ausland verlagern, haben sie dort oft konkurrenzfähigere Energiepreise, teils weniger Steuern und außerdem weniger Ärger mit Gewerkschaften. Firmen wie Schaeffler fertigen heute schon in sehr vielen Ländern, und der Anteil im Ausland wird zunehmen. Dann werden die Aktien wieder steigen, aber das "deutsche Wirtschaftselend" dürfte sich fortsetzen.

-------------------

Noch was zu deinem Satz:
"Der Kurs ist scheinbar gut so für die Übernahme..."
.
Scheinbar ist nicht dasselbe wie anscheinend:

Beispiele:

Er sprang scheinbar vom Tisch.
(Tatsächlich sprang er vom Stuhl, der hinter dem Tisch stand, und es sah nur so aus, als wäre er vom Tisch gesprungen.)

Er hat anscheinend im Lotto gewonnen.
(Plötzlich steht ein dicker Neuwagen vor der Tür, und niemand weiß, wie genau er zu dem vielen Geld gekommen ist.)
 
Angehängte Grafik:
2024-08-....jpg (verkleinert auf 48%) vergrößern
2024-08-....jpg

17.08.24 20:16
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1467 Postings, 422 Tage Frieda FriedlichHier noch einmal Schaeffler relativ zu Volkswagen

(Ariva hat den Anhang zum letzten Posting "verschluckt")  
Angehängte Grafik:
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18.08.24 11:51

52 Postings, 747 Tage Silkarha144Schäffler

Ist nicht nur Auto..... Ich dachte lange die nehmen Schäffler vom Markt ( es sind ja auch nur ca  20 % ). Aber die Umwandlung in Stämme ist natürlich viel besser. Werden die Aktien der Familie dann auch handelbar sein?  

26.08.24 08:30
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577 Postings, 1155 Tage eisbaer1Verschmelzungsbericht inkl. Bewertungsgutachten

Zur Info für alle langfristig und an den Fundamentaldaten von Schaeffler / Vitesco interessierten Anleger hier der Link zum gemeinsamen Verschmelzungsbericht, der u.a. das zur Prüfung des Umtauschverhältnisses der Vitesco in Schaeffler-Aktien i.H.v. 1 zu 11,4 erstellte Unternehmenswertgutachten beinhaltet.

https://ir.vitesco-technologies.com/download/...elzungsbericht_DE.pdf

Hiernach ergibt sich für Schaeffler ein IDWS1-Unternehmenswert von mehr als 12 EUR je Aktie.
Für Vitesco ergibt sich ein IDWS1-Unternehmenswert jenseits von 130 EUR je Aktie.

Die Ursache dafür, weshalb der Kapitalmarkt seit Jahren nicht in der Lage ist, den objektivierten Unternehmenswert beider Unternehmen auch nur näherungsweise im Aktienkurs einzupreisen wurde im Gutachten nicht geklärt. Meines Erachtens nach sehen wir das Ergebnis einer mindestens seit 2018 ununterbrochenen groß angelegten Shortattacke US-amerikanischer und britischer Hedgefonds gegen deutsche Industrieaktien und insbesondere gegen wenig liquide deutsche Mittelstandsaktien.

Der most crowded Trade in Amerika lautet seit mindestens 2 Jahren ununterbrochen US Bigtech long und China + Europe short. Das Ergebnis dieses in Ausmaß und Nachhaltigkeit einzigartigen Shortangriffs auf deutsche Aktien sehen wir in einer sich immer weiter verfestigenden Unterbewertung deutscher Industrieaktien gegenüber internationalen und insbesondere US-amerikanischen Wettbewerbern.

Langsam sollte auch der letzte deutsche Politiker kapieren, dass die USA seit Jahrzehnten Wirtschaftskriege über die Börse führen, um ihren Status als Wirtschaftsweltmacht Nr. 1 um jeden Preis zu verteidigen. US Politiker sehen Europa vielleicht nicht als FEIND wie China, wohl aber als wirtschaftlichen Rivalen, der die wirtschaftliche Vormachtstellung der USA genauso gefährdet wie China. Wenn Apple, Microsoft oder neuerdings auch Nvidia - ALLEIN - eine höhere Marktkapitalisierung als ALLE börsennotierten deutschen Unternehmen ZUSAMMEN aufweisen, sollte es doch selbst der mathematisch und betriebswirtschaftlich unbegabteste Politiker verstehen, dass wir endlich anfangen müssen, Börsenkurse als wesentlichen wirtschaftlichen Machtfaktor zu begreifen und unsere heimischen Unternehmen vor systematischen ausländischen Shortangriffen schützen.
Deutsche Anleger allein wären niemals in der Lage, hochprofitable und weltweit wettbewerbsfähige deutsche Unternehmen wie Schaeffler, ElringKlinger, VW und Co. NACHHALTIG auf abartig tiefe Kursniveaus nahe oder sogar unterhalb der Corona-Tiefs zu shorten.

Nach gängiger Marktlehre müsste sich solch eine Fehlbewertung irgendwann explosionsartig auflösen. Tut sie aber nicht, wenn eine Marktseite mit nahezu unbegrenzter Liquidität ausgestattet ist und das Geld gar nicht über die Aktientransaktion selbst sondern über den Optionsmarkt verdient.
Wenn Politiker Shortinvestments nicht generell verbieten wollen, so müssten sie zumindest Shortselling durch ausländische Investoren verbieten, um diese Form des Wirtschaftskriegs gegen den deutschen Mittelstand zu unterbinden!

Auf Seite 71 des Verschmelzungsberichts wird im übrigen auch das hier schon mehrfach angetextete Rätsel um die Aktienzahl nach Verschmelzung gelöst:

"Zum Zwecke der Durchführung der Verschmelzung sieht Ziffer 2.3 des Verschmelzungsvertrags vor, dass Schaeffler ihr Grundkapital von derzeit EUR 666.000.000,00 um EUR 278.884.641,00 auf EUR 944.884.641,00 durch Ausgabe von 278.884.641 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien
(Stammaktien) im rechnerischen Nennbetrag von jeweils EUR 1,00 erhöhen wird."

Auf die bisherigen Vitesco Aktionäre entfallen nach Verschmelzung mithin ca. 29,5% der Aktien an der neuen Schaeffler AG.

Dieser Anteil entspricht in etwa dem lt. Übernahmeangebot nach Verschmelzung angestrebten Freefloat der Aktie. Problem dabei ist, dass der Familie Schaeffler ca. 82% der beim Vitesco-Umtausch neu ausgegebenen Schaeffler Aktien zufallen und deren Beteiligung nach Verschmelzung von bisher 75% auf mindestens 77% steigen statt auf ca. 70% fallen wird. Inklusive der im Frühjahr von einem Fonds erworbenen Aktienpakets dürfte die Beteiligung der Familie Schaeffler aktuell sogar ca. 80% statt der angestrebten 70% betragen.

Nachdem für eine etwaige MDAX-Notierung ausschließlich der Freefloat berücksichtigt werden darf, sollte man auf Basis des aktuellen Kursniveaus und des derzeitigen Freefloats keine allzu euphorischen Erwartungen an einen baldigen MDAX-Aufstieg haben!

945 Mio Aktien x 20% Freefloat x 4,70 € = 888 Mio € indexrelevante MKAP

Nachdem der September allgemein als schlechtester Börsenmonat des Jahres bekannt ist und Schaeffler auch noch ausgerechnet zu einer der seit Jahren am schlechtesten performenden Peer-Group "Automotive" gehört, rechne ich persönlich damit, dass Schaeffler das im Übernahmeangebot ausdrücklich angestrebte Ziel des MDAX-Aufstiegs - zumindest vorerst - klar VERFEHLT und mithin die Anleger einmal mehr enttäuschen wird. Das seit Jahren gezeigte miserable Timing des Managements bei Directors Dealings zeigt mir, dass die Vorstände den Kapitalmarkt selbst nicht (mehr) verstehen und  das Problem systematischen Shortsellings gegen das eigene Unternehmen und Vitesco entweder nicht gesehen oder nicht verstanden zu haben.

Eine kleine, aber eben auch wieder nicht kurssteigernd wirkende Info im Verschmelzungsvertrag stellt auch die Einstellung des von Vitesco initiierten ADR-Programms (US-Listing) im Rahmen der Verschmelzung dar.  US-Shareholder müssen ihre Vitesco ADRs entweder im Vorfeld verkaufen oder werden aus dem Verkaufserlös der dem ADR zugrundeliegenden Originalaktien entschädigt, da wegen Einstellung des ADR-Programms ein Umtausch von Vitesco in Schaeffler ADRs nicht möglich ist.

Lauter kleine Mosaiksteine, die es Shortsellern gerade sehr leicht machen, zumal das Sentiment und Momentum für Autoaktien seit Monaten nicht schlechter sein könnte. DAX nahe ATH - Schaeffler nahe ATL - krasser könnte der Gegensatz nicht sein und ich glaube offen gesagt nicht daran, dass sich an dieser Misere zeitnah etwas ändern könnte. Im Gegenteil haben die Wahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg das Potenzial, die ohnehin unterirdische Stimmung der deutschen Industrie auf weitere Tiefpunkte zu führen. Eine von der deutschen Wirtschaftsschwäche seit Jahren überforderte und vollkommen konzeptlose Ampelregierung erscheint derzeit als Sargnagel für nahezu jedes Investment in deutsche Industrieaktien. Gab definitiv schon bessere Zeiten für Schaeffler-Aktionäre...  

26.08.24 09:42

4 Postings, 1282 Tage Neugier1Verschmelzungsbericht

Die letzten beiden Wochen habe ich genutzt um mir die Times und Sales mal genauer anzusehen und es ist wirklich auffällig, das die Kurse VOR 9.00 Uhr auf Tradegate, mit unterschiedlichem Volumen (5.000 - 30.000 Stück) eigentlich auch direkt den Tageshöchstkurs darstellen. Kaum ist der Markt eröffnet, rutschen die Kurse wieder. Das ist extrem ermüdend, zumal der DAX und auch andere Indizes seit Tagen/Wochen nur steigen.

Ich muss Eisbär mittlerweile Recht geben, das es für Schäffler, aber auch den Rest der deutschen Industrie, alles andere als rosig aussieht. Mein Traum von Kursen jenseits der 20 € muss ich realistisch als das ansehen, was es war: Ein Traum, eine Vision, die wahrscheinlich, zumindest nicht in den nächsten 3 Jahren, nicht realisiert werden. Vielleicht sollte Schaeffler mal anfangen, alle Patente die sie haben, bilanztechnisch entsprechend zu bewerten.

Ich werde meinen Bestand an Schaeffler auf absehbare Zeit nicht mehr erhöhen, allerdings zu den Kursen auch nicht verkaufen… vielleicht bringt das Frühjahr bessere Kurse…  

26.08.24 10:01

1467 Postings, 422 Tage Frieda FriedlichEisbär #252

"Eine von der deutschen Wirtschaftsschwäche seit Jahren überforderte und vollkommen konzeptlose Ampelregierung erscheint derzeit als Sargnagel für nahezu jedes Investment in deutsche Industrieaktien."

Ich werte das nicht zwangsläufig als bärisch. In solchen Gemengelagen bieten sich sogar antizyklische Longs an. (Einen solchen hab ich bei Schaeffler laufen, denn mein EK liegt im Schnitt bei 5,26 Euro.) Wenn alles rabenschwarz aussieht, kann es nur besser werden. Die Industrie (ex Rheinmetall) ist mit der Ampel-Politik ja ebenfalls unzufrieden.

Eine Abwahl der Ampel ist mMn positiver, als ein Aufstieg konservativer Parteien negativ ist.

Was die Shortseller aus USA und GB betrifft: Sie müssen sich auch irgendwann mal eindecken. In der Zwischenzeit zahlen sie für die geshorteten Aktien Gebühren. Letzteres ist besonders lästig bei Seitwärtsbewegung wie seit einigen Wochen.

Laut Shortsell.nl sind aktuell 1,78% der Schaeffler-Aktien geshortet  (ähnliche Shortquote wie bei Heidelberg Zement, Deutsche Wohnen, Hertz oder Bilfinger).

Das ist nicht allzu viel. Zu Vergleich: Die drei am meisten geshorteten deutschen Aktien sind Hugo Boss (16%) Hellofresh (14%, und Lanxess (12%).

https://shortsell.nl/universes/Duitsland

Aber du hast ja darauf hingewiesen, dass die meisten Hedgefonds mit Derivaten (Optionen) aktiv sind. Derivate werden bei Shortsell.nl vermutlich nicht berücksichtigt.

Einen Shortsqueeze wird es trotzdem irgendwann geben, bei Optionen sogar noch deftiger. Ich könnte mir z. B. vorstellen, dass ein Ende des Ukrainekriegs den stark unterbewerteten deutschen Industrie- und Autoaktien aus der zweiten Reihe deutlichen Rückenwind geben würde. DAX-Unternehmen sind von der Ampel-Politik weniger betroffen, weil sie eh weltweit agieren und daher z. B. von der dt. Energieteuerung weniger stark betroffen sind (sie reagieren darauf u. a. mit dt. Standortschließungen und Eröffnung neuer Standorte im Ausland).
 

26.08.24 10:28
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1467 Postings, 422 Tage Frieda FriedlichNeugier1 #253

Das seit ca. 10. Mai laufende Abshorten starker Eröffnungen ist auch mir aufgefallen. Es ist eine wirksame Strategie, um die Nerven von Langzeit-Investoren zu zermürben. Läuft zurzeit auch perfekt bei anderen Auto-Aktien wie VW.

VW-Aktien haben bei Kursen unter 100 Euro ein lachhaft niedriges KGV von 3,5. Das schreckt die Shortseller allerdings wenig, denn der Termin für die nächsten Dividenden (die sie aus eigener Tasche zahlen müssten) ist ja erst im April/Mai nächsten Jahres. (In USA werden Dividenden meist vierteljährlich ausgezahlt, was auch hierzulande eingeführt werden sollte.)

Die Hedgefonds-Strategie des Abshortens (relativ) starker Eröffnungen funktioniert freilich nicht endlos. Irgendwann läuft sie buchstäblich ins Leere (ich schätze bereit jetzt!). Der Kipppunkt ist in der Regel erreicht, wenn bei sinkenden Kursen keine Folge-/Panik-/SL-Verkäufe mehr getriggert werden. Es fehlt dann ganz einfach das die Short-Attacken "belohnende" Abwärtsvolumen, weil die verbleibenden Longs nicht mehr reagieren (Zitat aus #253: "Ich werde meinen Bestand an Schaeffler auf absehbare Zeit nicht mehr erhöhen, allerdings zu den Kursen auch nicht verkaufen…").

Umgekehrt können positive News (inkl. Fake-News) starke Shortcover-Rallyes von 20% Anstieg an einem Tag auslösen. Wir sahen es zuletzt im Mai, als der Kurs nach der Dividendenzahlung von ca. 6,20 Euro auf 5,50 Euro gefallen war. Schaeffler meldete kurz darauf überraschend 35 Cents Gewinn für das 1. Quartal 24, und die Aktien schossen innerhalb einer Stunde auf 6,35 Euro hoch.

Dabei spielt keine Rolle, dass die "überraschende" Zahl von 35 Cents vermutlich nur deshalb zustandekam, weil Gewinn aus dem Folgequartal "vorgezogen" verbucht wurde. Im 2. Quartal kamen denn auch "enttäuschende" 5 Cents. Im Mittel der beiden letzten Quartale sahen wir jedoch die üblichen 20 Cents.

Aktuell scheint sich in den Charts von Schaeffler und Vitesco eine Bodenbildung abzuzeichnen. Auch das schon macht Shortseller nervös.  

26.08.24 11:03
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1467 Postings, 422 Tage Frieda FriedlichVW-Vz. relativ zu Schaeffler-Vz. seit 2016

VW-Vz. konnten sich trotz des Abgasskandals (2015) deutlich besser halten.

Man kann es auch so werten, dass Schaeffler-Vz. beim aktuellem Kursniveau ein deutlich höheres Kurserholungspotenzial haben.

Wirtschaftlich geht es VW und Schaeffler zurzeit ähnlich schlecht. Als DAX-Aktie ist VW allerdings schwieriger zu shorten, denn VW steigt bei jedem DAX-Anstieg wegen der ETF-Käufe mit.

(Bei Schaeffler und Vitesco gibt es diesen Index-Hebeeffekt nicht, denn es gibt nur sehr wenige SDAX-ETF.)



 

26.08.24 11:04
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1467 Postings, 422 Tage Frieda FriedlichChart dazu:

Volkswagen = blau
Schaeffler = rot

 
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26.08.24 11:38
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52 Postings, 747 Tage Silkarha144Übernahme

Ich gehe von einem kompletten Rückkauf durch die Familie in den nächsten Jahren aus. Conti wird geschmückt und gut verkauft.... Reifen passen nicht so zu Schäffler. War bei Telefonica Deutschland auch so ...  

26.08.24 13:59
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1467 Postings, 422 Tage Frieda Friedlich#258 - Im Fall eines kompletten Rückkaufs

aller Free-Float-Aktien müsste "die Familie" mindestens die ca. 12,50 Euro pro Aktie anbieten, für die sie die Aktien im Oktober 2015 auf den Markt gebracht hat.

Vermutlich muss sie sogar noch 20% Goodwill obendrauf legen (wie bei Vitesco), damit auch alle Altaktionäre zustimmen - also ca. 15 Euro pro Aktie.

https://www.schaeffler.de/de/news_medien/...en_detail.jsp?id=71207552

08.10.2015 | Herzogenaurach

- Ausgabepreis bei 12,50 Euro pro Aktie
- Gesamtvolumen des Börsengangs beträgt 938 Millionen Euro
- Großes Interesse von institutionellen Investoren
- Erstnotiz am 9. Oktober 2015 an der Frankfurter Wertpapierbörse

---------------------

Unplausibel ist ein kompletter Rückkauf nicht. Bosch, Deutschlands größter Autozulieferer, ist bis heute eine private AG, deren Aktien nicht an der Börse gehandelt werden. Ebenso ZF Friedrichshafen. Erst jetzt (2024) plant ZFF wegen Umsatzproblemen mit E-Autos einen Börsengang der Nutzfahrzeugs-Sparte:

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/...elfen-soll/100050464.html

----------------

Nach meiner Theorie (die falsch sein kann) war auch Schaefflers Börsengang in 2015 eine Notgeburt - ausgelöst durch die schwere Finanzschieflage, in die Maria Schaeffler die Firma mit der missglückten Continental-Übernahme im Jahr 2008 gebracht hatte. Infolgedessen fiel das Rating von Schaeffler (Stand 2012) tief in den Junk-Bereich. Der Börsengang brachte dringend benötigtes Geld in die Kasse, und Schaefflers Rating ist seitdem auf Baa1 (unterster Investmentgrade) gestiegen.

Nur wegen dieses deutlich gestiegenen Kredit-Ratings konnte Schaeffler Anfang 2024 für 850 Mio. Euro Firmenanleihen mit 4,25 und 4,5% Coupon herausgeben, mit der die Vitesco-Übernahme teilfinanziert wurde.

https://www.schaeffler.de/de/news_medien/...en_detail.jsp?id=88014976

Wenn meine Theorie stimmt, waren die Aktionäre nur zwischenzeitliche Kernkapital-"Kreditgeber" in einer aktuten Notlage - und werden nun nicht mehr gebraucht. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen....

Der Mohr sollte sich daher im Falle eines Rückkaufs nicht mit Brosamen zufrieden geben.
 

26.08.24 14:15
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1467 Postings, 422 Tage Frieda FriedlichKorrektur

Moody's hat Schaefflers Rating am 29. März 2023 auf Baa3(stabil) hochgestuft.

(Oben schrieb ich Baa1).

Baa3 ist unterstes Investmentgrade.

Die Tabelle unten aus dem Link zeigt, dass Schaefflers Moody's-Rating 2012 mit B2 tief im Junk war. Der Börsengang in 2015 brachte frisches (Kern-)Kapital, so dass das Rating 2016 erstmals auf Baa3 (unterster Investmentgrade) stieg. Der abermalige Rückgang um eine Stufe auf Ba1 in 2020 dürfte eine Covid-Folge gewesen sein. 2023 stieg das Rating erneut auf Baa3.

https://www.schaeffler.com/de/investor-relations/...relations/rating/

 
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26.08.24 14:30

1467 Postings, 422 Tage Frieda FriedlichMaria Schaeffler und Co. hätten dann

langfristig das erreicht, was sie bereits 2008 vorhatten: Sie wollten sich die viel größere Continental einverleiben. Die Transaktion ging 2008 u. a. deshalb in die Hose, weil kurz nach Schaefflers Angebot (75 Euro für Conti) die Börsen wegen der Lehman-Pleite einbrachen: Conti fiel bis auf 20 Euro, und Maria musste für 75 Euro kaufen. Das riss ein Riesenloch in die Kasse, Schaeffler war pleitebedroht.

Mit der Vitesco-Übernahme wurde nun im ersten Schritt das nachvollzogen, was 2008 nicht gelingen wollte. Nächster Schritt dürfte (in einigen Jahren?) die Übernahme der restlichen Nicht-Reifen-Anteile von Conti sein.

Dann ist Conti wieder eine 100%-Reifenfirma - und Schaeffler würde zu einem Autozulieferer, der zu Bosch und ZFF aufgeschlossen hat. Da Bosch und ZFF privat sind, könnte auch Schaeffler durch Aktienrückkauf (siehe #258/259) wieder eine private AG werden. Der Börsengang in 2015 diente demnach nur zur zwischenzeitlichen "Krisenfinanzierung".
 

26.08.24 18:55
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23 Postings, 386 Tage Erdbeerbecher1Moin,

drei Anmerkungen dazu:

1. ZF ist eine AG (also auch kein privates Unternehmen), ist nicht an der Börse gelistet - und gehört komplett zwei Stiftungen! Größter Stiftungsträger mit knapp 94% ist die Stadt Friedrichshafen! (also gar nix privat)

2. Bosch ist eine GmbH (das wäre ein privates Unternehmen). Dahinter steht aber die Familie, eine KG und eine Stiftung. (Kompliziert, aber hier würde ich "privat" noch eher gelten lassen)

3. hast du mit deinen letzten Posts eigentlich meine Meinung übernommen, das man der Familie Schaeffler nicht über den Weg trauen kann (und das damit VW aktuell das bessere Investment ist. :-) )

Ich bin immer noch der Meinung von Eisbaer1, das sich Schaeffler über die Vz-Aktionäre mit dem Börsengang "gesund" zahlen hat lassen. Denn letztlich haben die Aktionäre die Dividende mit entsprechenden Kursverlusten mehr als überkompensiert.
Die Bewertung des IDWS1-Gutachtens von über 12Euro ist so toll - bringe nur nix, weil der Kurs das schon seit Jahren nicht abbildet und G. Schaeffler das in der HV zwar bedauert hat, aber seit Börsengang auch nichts dagegen unternommen wurde. Warum auch - das kommt der Familie ja zugute.

und last but not least:
die Ausgestaltung der 30% Freefloat der neuen Schaeffler ist (immer) noch nicht klar!

Damit bleibe ich bei meiner o.g. - und hier auch schon vorher aufgestellten - These. VW ist aktuell das bessere Invest (oder anders - VW ist aktuell planbarer). Es lohnt sich bestimmt mal darüber nachzudenken. Anschließen muss man sich meiner Meinung ja nicht.

Grüße
Erdbeerbecher

 

26.08.24 23:59

1467 Postings, 422 Tage Frieda FriedlichThese: "Schaeffler hat sich gesundzahlen lassen"

Ich habe diese Vermutung in #259 und #261 anklingen lassen, wirklich beweisen kann man es nicht.

Der positive Verlauf von Schaefflers Kreditrating nach dem Börsengang - von "tief im Junk" im Jahr 2012 bis hin zum aktuellen "Investmentgrade (Tabelle in #260) - belegt zumindest, dass Schaeffler der Geldsegen aus dem Börsengang finanziell sehr geholfen hat.

Dafür sollte Schaeffler den Aktionären dankbar sein. Von dieser Dankbarkeit ist leider wenig zu sehen. Das Unternehmen betreibt null Aktienkurspflege. Ist das Absicht? Ich glaube nicht. Vermutlich ist es einfach nur sturdeutsche Gleichgültigkeit und Ignoranz. Man könnte es auch so ausdrücken: Das Wohl der Firma - und speziell der Schaeffler-Familie - scheint Rosenfeld wichtiger zu sein als das Wohl der Aktionäre.

Dennoch gab es vermutlich KEINEN Masterplan in 2015, die Aktionäre abzuzocken -- im Sinne von: Aktien 2015 überteuert andrehen, danach den Kurs "absichtlich" absacken lassen.

Die starken Kursverluste der letzten Jahre gehen zum einen auf die allg. Krise im Automobilsektor zurück (inkl. Energieteuerung), zum anderen auf die Shortseller, die ja auch Eisbär erwähnt hat. Die Shortseller hätten allerdings keinen Erfolg mit ihren Leerverkäufen, wenn nicht auch tatsächlich fundamental ein (Elektro-)Wurm in der deutschen Autowirtschaft stecken würde, an dem auch die Ampel eine Mitschuld trägt.

Gegen etwaigen "bösen Willen" des Schaeffler-Managements spricht, dass sich die Charts vieler deutsche Auto-Aktien erstaunlich ähneln, siehe z. B. den Chart in #250 (Vergleich VW/Schaeffler).  

27.08.24 00:42

1467 Postings, 422 Tage Frieda FriedlichZur Frage: Ist VW interessanter als Schaeffler?

Ich halte Schaeffler für interessanter.

1. Schaeffler ist ein "Small Cap" und hat daher mehr Wachstumspotenzial. Ab Oktober winkt ein MDAX-Aufstieg, wenn alles wie geplant klappt.

2. VW könnte im Falle eines Taiwan-Krieges Ärger mit seiner enormen Produktion in China bekommen. Die Amis könnten China dann in ähnlicher Weise mit Sanktionen belegen wie jetzt Russland.

3. VW ist stark auf E-Autos fixiert, und dazu noch auf E-Autos im chinesischen Markt. Daher leidet VW besonders stark unter der der starken chinesischen Konkurrenz bei E-Autos (z. B. BYD).

4. Schaeffler verdient selbst dann passabel, wenn (E-)Autos Absatzschwächen zeigen. Wenn bei Neuwagen Kaufzurückhaltung herrscht, werden alte Autos länger gefahren, und Schaeffler verdient dann viel an den Ersatzteilen: "Aftermarket" war im letzten Quartal der profitabelste Geschäftszweig von Schaeffler.

5. Schaeffler hat auch noch die Industriesparte (Lager), die rund 40% des Umsatzes generiert. Nach der Vitesco-Übernahme wird es bei Schaeffler vier unterschiedliche Geschäftsfelder geben. Diversifikation hat noch nie geschadet.

6. Die Dividendenzahlungen fielen bislang etwa gleich hoch aus (ca. 8,5% Div-Rendite bei Schaeffler, 9% bei VW). Sowohl VW (starke China-Konkurrenz) als auch Schaeffler (Übernahme der weniger profitablen Vitesco) könnten die Dividende in 2025 senken. Ein Börsenbrief (der auf mich allerdings unseriös wirkte) unkte etwas von 36 Cents Schaeffler-Div. in 2025 - nach 45 Cents in diesem Jahr. Wenn der Schaeffler-Kurs bei 5 Euro bliebe (was ich nicht hoffe), entsprächen 36 Cents allerdings immer noch 7,2-%-Div-Rendite. Das dürfte den Kurs zumindest stützen.  

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