denn das würde unterstellen, dass der Kurs nur wegen des dt. Paket gestiegen wäre.
Dem ist aber nicht so. Die Kursanstiege sind meiner Meinung vor allem durch die sich veränderten geopolitischen Rahmenbedingungen begründet.
Indem die USA das Thema Rüstung und Sicherheit politisch instrumentalisieren um damit Druck auf Andere ausüben zu können, muss man bei einer Bestellung von US-Rüstungsgütern stets befürchten, dass diese Abhängigkeit politisch mißbraucht werden könnte.
Die Kursfantasie von Hensoldt und europäischen Rüstungsaktien ruht daher vor allem auf die Annahme, dass sich die US-Rüstungsindustrie damit ins Abseits geschossen hat und Kunden ein verstärktes Interesse daran haben, ihre Rüstungsgüter in Europa zu bestellen.
Wenn sich diese Annahme bewahrheiten sollte, dann wäre das dt. Paket nur ein kleiner Bruchteil der Gesamtheit.
Es gibt bereits eine Initiative in Europa, vor allem getrieben von den skandinavischen und baltischen Ländern, ein Paket in Höhe von 1bio. und evtl. mehr, zu schnüren.
Meiner Meinung nach würde bei einer Ablehnung durch das BVG der Kurs auf das darunterliegende Hoch zurückkehren, quasi die letzte Aufwärtsbewegung korrigieren.
Denn man muss bedenken, die Bewertung bei Hensoldt liegt KGV 2025 bei 46 bei einem Gewinnwachstum von 48%. Ein Rückgang zu den alten Hochs würde den KGV auf 33 bringen. Am Wachstum würde sich dennoch nichts ändern, denn diese Zahl stand bereits im Raum, noch bevor das dt. Paket diskutiert wurde.
D.h. selbst ohne Paket wäre Hensoldt bereits auf aktuellem Niveau nicht überbewertet, bei einer Rückkehr zu den vorheringen Hochs bei 50€ sogar unterbewertet.
Um größere Rückgänge zu rechtfertigen müssten sich die geopolitischen Rahmenbedingungen um 180° drehen. Trump und Putin müssten sich in ihrer Marschrichtung komplett um 180° drehen. Russland müsste sich aus der Ukraine zurückziehen und aktiv eine Normalisierung der Verhältnisse zur Ukraine anstreben.
Erst dann wäre über die Notwendigkeit einer Rüstungsoffensive zu streiten.
Doch solange Putin / Russland ihren imperialistischen Kurs fortsetzen, muss Europa selbst nach einem möglichen Waffenstillstandsvertrag jederzeit wieder damit rechnen, dass Russland einen erneuten Angriff unternimmt, nicht nur auf die Ukraine, sondern ebenso auf Europa, erst recht weil die Amis innerhalb der NATO keinen verlässlichen Partner mehr darstellen, evtl. sogar aus der NATO austreten.
Genau das wird meiner Meinung nach auch der Punkt sein, weshalb das BVG das Paket durchwinken wird, weil mit dem Ausfall der USA in der NATO sowie dem aktiven Krieg in der Ukraine einen Krisenfall rechtfertigt.
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