Der damalige selbsternannte "Vermögensexperte" und jetzige selbsternannte "Börsencoach" Markus Frick ist ganz klar solange unschuldig, bis ihm ein ordentliches Gericht nachweist, dass er aufgrund der von der Staatsanwaltschaft Berlin erhobenen schweren Vorwürfe schuldig ist und ihn verurteilt.
Er bestreitet das die beschlagtnahmen 80 (!) Millionen Euro ihm gehören, das ist natürlich sein gutes Recht. Das sie aber aus seinem Umfeld stammen, berichtet unbeanstandet nicht nur die Süddeutsche Zeitung.
Ich zitiere einen Beitrag der Süddeutschen Zeitung:
http://www.sueddeutsche.de/finanzen/719/308662/text/80 Millionen eingefroren (SZ vom 03.09.2008/jkr)
Verfahren gegen Markus Frick 02.09.2008, 15:54
Von Thomas Öchsner
Der Skandal um den Börsenguru Markus Frick zieht Kreise:
Die Staatsanwaltschaft zog sicherheitshalber 80 Millionen Euro aus Fricks Umfeld ein.
Der selbsternannte Börsenexperte Markus Frick gerät immer stärker unter Druck. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat im Rahmen des Verfahrens gegen Frick wegen des Verdachts auf Kursmanipulation 80 Millionen Euro eingezogen.
Dieser Arrest diene dazu, Gewinne von Beschuldigten abzuschöpfen und vorläufig sicherzustellen, sagte ein Sprecher der Ermittlungsbehörde. Ein Arrest wird dann erlassen, wenn die Gefahr besteht, dass diejenigen, die der Arrest trifft, Vermögen beiseiteschaffen.
Der frühere Bäckermeister Frick war im Sommer 2007 in die Kritik geraten, weil drei von ihm empfohlene Rohstoffwerte sich als wertlose Gesellschaften ohne erprobten Geschäftsbetrieb entpuppten. Dabei handelte es sich um die Firmen Stargold, Star Energy und Russoil, die Frick in seiner kostenpflichtigen E-Mail-Hotline empfohlen hatte. Mehrere tausend Anleger dürften mit den Papieren einen dreistelligen Millionenbetrag verloren haben, schätzt der Berliner Rechtsanwalt Walter Späth, dessen Kanzlei etwa 150 Frick-Anleger betreut.
Die Staatsanwaltschaft ließ am Dienstag offen, ob das arrestierte Geld von Frick direkt oder von Firmen stammt, die zu seinem Einflussbereich gehören. Details über Fricks Geschäfte sind einem Beschluss des Landgerichts Berlin vom Mai 2008 zu entnehmen, der der Süddeutschen Zeitung vorliegt.
Darin heißt es: "Der Beschuldigte habe als Bevollmächtigter eines in Mauritius ansässigen Unternehmens bei einer deutschen Privatbank vor - und in der Zeit alsbald nach - Beginn der jeweiligen Empfehlung Aktien der von seinen Börseninformationsdiensten empfohlenen Gesellschaften eingeliefert und diese vor dem Zusammenbruch der Kurse verkaufen lassen."
Aus dem Beschluss geht weiter hervor, dass Richter Arreste nicht nur wegen dreier Aktientipps anordneten. Vielmehr wurde demnach die Arrestsumme erhöht, "wegen der Empfehlung von zehn weiteren Gesellschaften". Dies sei ein Indiz dafür, "dass Frick inzwischen nicht nur wegen der Firmen Stargold, Star Energy und Russoil im Visier der Staatsanwaltschaft ist", sagt Anwalt Späth. Das Landgericht Berlin spricht bei den eingefrorenen Beträgen von "Verkaufserlösen". Frick hatte dagegen stets bestritten, sich mit Aktien der von ihm empfohlenen Firmen eingedeckt zu haben.
Die Münchner Kanzlei CLLB Rechtsanwälte hat unterdessen für einen Anleger einen Arrestbefehl gegen Frick persönlich erwirkt. Die Anlegeranwälte werden sich nun darum bemühen, auf die von der Staatsanwaltschaft eingefrorenen 80 Millionen Euro Zugriff zu erhalten. "Frick ist einer der wenigen Fälle, in denen Anleger nicht nur gute Chancen haben, Schadensersatzprozesse zu gewinnen, sondern auch die erworbenen Ansprüche zu realisieren", sagt Rechtsanwalt István Cocron von der Kanzlei CLLB. "Es ist ja erhebliches Vermögen vorhanden."
(SZ vom 03.09.2008/jkr)