Restrukturierungskonzept - Grundsätzliche Kreditverlängerung
27.12.2005, 16:41
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WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG (WCM) gibt bekannt, dass zur weitgehenden Ablösung der konzerninternen Verbindlichkeiten gegenüber der Klöckner-Werke AG (Klöckner) und der RSE Grundbesitz und Beteiligungs-AG (RSE) die kurzfristige Umsetzung folgender Maßnahmen beabsichtigt ist: 1. Die 100-prozentige Tochtergesellschaft der WCM, die WCM Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH & Co. KG, verkauft 14.652.000 Aktien der Klöckner-Werke AG, somit ca. 32 Prozent des Grundkapitals von Klöckner, an RSE zum Preis von ca. 264 Mio. Euro. Dies entspricht einem Preis pro Aktie von 18,00 Euro. Der Kauf- preisanspruch der WCM Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH & Co. KG aus diesem Verkauf wird aufgrund einer entsprechenden Vereinbarung mit den bestehenden Verbindlichkeiten der WCM gegenüber RSE in Höhe von rund 262 Mio. Euro verrechnet. 2. Die Optionsvereinbarung zwischen Klöckner und WCM, wonach Klöckner das Recht hat, an WCM 10,7 Mio. RSE-Aktien zu veräußern (Put-Option), wird aufgelöst. Klöckner übt die Put-Option nicht aus und erhält einen Abfindungs- anspruch gegen WCM in Höhe der Differenz zwischen dem Kaufpreis, den Klöckner bei Ausübung der Put-Option erzielt hätte, und dem Wert der RSE-Aktien von 8,30 Euro je Aktie. Der Abfindungsbetrag beläuft sich auf insgesamt rund 175 Mio. Euro. 3. Klöckner erwirbt von WCM RSE-Aktien in Höhe von ca. 70,7 Prozent des Grundkapitals der RSE zum Preis von insgesamt 236 Mio. Euro. Dies entspricht einem Preis pro RSE-Aktie von 8,30 Euro. Die Kaufpreiszahlung erfolgt in Form der Verrechnung gegen die bestehenden Ansprüche von Klöckner gegen WCM einschließlich des Anspruchs auf Abfindungszahlung gemäß Ziffer 2 (insgesamt rund 287 Mio. Euro). 4. Nach Umsetzung der unter Ziffer 1 bis 3 geschilderten Maßnahmen verbleibt eine restliche Verbindlichkeit von WCM gegenüber Klöckner in Höhe von insgesamt ca. 50 Mio. Euro. 5. Es ist beabsichtigt, die von RSE gemäß Ziffer 1 erworbenen 14.652.000 Klöckner-Aktien zu einem späteren Zeitpunkt auf Klöckner zu übertragen und der ordentlichen Hauptversammlung von Klöckner im Jahre 2006 die Einziehung dieser Aktien vorzuschlagen. Der Free Float von Klöckner wird sich nach Einziehung auf 32 Prozent erhöhen, der Anteil von WCM an Klöckner reduziert sich dadurch von derzeit rund 78 Prozent auf ca. 68 Prozent. Mit Umsetzung des gesamten Maßnahmenkataloges im WCM-Konzern ergibt sich nach der internen finanziellen Entflechtung eine vereinfachte Konzernstruktur.
Weiter konnte grundsätzlich eine Verlängerung der Ende Januar 2006 fälligen Bankkredite bis 31. Juli 2007 vereinbart werden; eine Finanzierung ist damit grundsätzlich gesichert.
Weiter geben wir eine Veränderung in der Zusammensetzung des Aufsichtsrats der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG bekannt: Prof. Dr. Dieter Vogel hat dem Vorstand und Aufsichtsrat mitgeteilt, dass er sein Mandat zum 31. Januar 2006 niederlegt. Prof. Vogel begründet seinen Schritt mit seiner sonstigen beruflichen Belastung. Prof. Vogel stand seit dem 9. Oktober 2003 an der Spitze des Aufsichtsrats. Seither hat WCM die Verschuldung bei Banken um rund 3 Mrd. Euro vermindert und die Fokussierung auf einen Industriekonzern weitgehend umgesetzt. Mit der in diesen Tagen grundsätzlich gesicherten mittelfristigen Finanzierung der noch verbliebenen Verbindlichkeiten bei Banken von rund 200 Mio. Euro für die WCM AG und der jetzt eingeleiteten Beseitigung der internen finanziellen Verflechtungen sieht Prof. Vogel den größten Teil der Wegstrecke zur Gesundung von WCM als bewältigt an. Der Vorstand dankt Prof. Vogel für seine wertvolle Hilfe bei der Restrukturierung des Unternehmens. Anlässlich der nächsten Aufsichtsratssitzung am 2. Februar 2006 wird der Aufsichtsrat einen neuen Vorsitzenden wählen. Frankfurt am Main, den 27. Dezember 2005 Der Vorstand
WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG Opernplatz 2 60313 Frankfurt am Main Deutschland
ISIN: DE0007801003 (SDAX) WKN: 780100 Notiert: Amtlicher Markt in Berlin-Bremen, Düsseldorf, Frankfurt (Prime Standard), Hamburg und Stuttgart; Freiverkehr in Hannover und München
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 27.12.2005
Informationen und Erläuterungen des Emittenten zu dieser Ad-Hoc-Mitteilung:
Neben den bekannten wirtschaftlichen Problemen der Vergangenheit waren die komplexe Konzernstruktur und die internen finanziellen Verflechtungen wesentliche Kritikpunkte des Kapitalmarktes gegenüber der WCM AG.Die verantwortlichen Gremien der WCM AG (WCM) und der Tochtergesellschaften, Klöckner-Werke AG (Klöckner) und RSE AG (RSE), haben mit einem gemeinsam erarbeiteten Maßnahmenpaket die Voraussetzungen geschaffen, um die Transparenz erheblich zu erhöhen und dabei die konzerninternen Forderungen sowie Verbindlichkeiten signifikant reduziert. Die einzelnen Schritte sind: a. Bündelung aller RSE-Aktien (über 97 %) bei Klöckner mit der Möglichkeit einer nachfolgenden Verschmelzung, eines Squeeze-Out oder eines Verkaufs der RSE b. Beendigung des Optionsgeschäftes mit RSE-Aktien zwischen WCM und Klöckner c. Erhöhung des Streubesitzes an der Klöckner-Werke AG auf ca. 32 % (vorher 22 %) - dies bedeutet eine Reduzierung des Anteilsbesitzes der WCM an Klöckner von heute 78 % auf 68 % d. Die Eigenkapitalquote von Klöckner beträgt vor der Restrukturierung 92 % - nach der Restrukturierung 83 % e. Reduzierung der internen Verschuldung der Obergesellschaft WCM bei RSE und Klöckner von ca. EUR 550 Mio. auf noch ca. EUR 50 Mio. gegenüber Klöckner. Für eine Würdigung dieser Maßnahmen, sind die aktuelle wirtschaftliche Ausgangslage der WCM, der RSE und Klöckner sowie die sich hieraus ergebenden Handlungsoptionen zu berücksichtigen. Zum 30. November 2005 hat die WCM Verpflichtungen gegenüber RSE in Höhe von EUR 264 Mio. und gegenüber Klöckner von EUR 287 Mio. Die Verpflichtungen gegenüber RSE werden durch den Verkauf von Klöckner-Aktien zum Buchwert in Höhe von EUR 264 Mio. beglichen. Durch den Erwerb von RSE-Aktien von WCM zum Buchwert kann Klöckner Forderungen in Höhe von EUR 236 Mio. realisieren. Im Zuge dieser Maßnahmen erhält Klöckner mittelbar dann eigene Aktien, die bei der nächsten Hauptversammlung der Klöckner-Werke AG in 2006 eingezogen werden könnten. Den notwendigen Maßnahmen haben die Gremien der genannten Gesellschaften zugestimmt. Entscheidende Transaktionen werden in den nächsten Tagen vollzogen; die weiteren Schritte werden bis Mitte 2006 umgesetzt. Neben diesen konzerninternen Schritten informieren wir darüber, dass mit unserer Hausbank die Verlängerung der Ende Januar 2006 fälligen Kredite bis zum 31. Juli 2007 grundsätzlich vereinbart wurde. Damit ist die Finanzierung der WCM AG bis 31. Juli 2007 grundsätzlich gesichert. "Mit den vorstehend beschriebenen Schritten werden wesentliche Meilensteine auf dem Wege einer endgültigen Stabilisierung der WCM AG erreicht und die vom Kapitalmarkt erwartete höhere Transparenz geschaffen" sagte Roland Flach, Vorstandsvorsitzender der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG. Ähnliche Ergebnisse wären auch durch die geplante Verschmelzung der WCM und Klöckner zu erreichen gewesen. Diese Verschmelzung ist wegen der Steuerproblematik zunächst nicht möglich. Mit dem vorgelegten Umstrukturierungskonzept werden wesentliche Schritte, die ansonsten mit einer Verschmelzung herbeigeführt worden wären, realisiert. Unbenommen davon ist, dass nach Erledigung der Steuerproblematik weiterhin eine Verschmelzung geplant ist. Mit der weitgehenden Rückführung der internen Verschuldung im Konzern ist ein wichtiger Schritt hin zu der angestrebten strategischen Ausrichtung des WCM- Konzerns durchgeführt. Die strategische Ausrichtung wird eine Konzentration des WCM-Konzerns auf das operative Geschäft von Klöckner vorsehen. Dazu sind weitere Schritte in 2005 eingeleitet bzw. durchgeführt worden: 1. Kapitalerhöhung bei der MATERNUS-Kliniken AG, mit der die Gesellschaft ein höheres Maß an Wettbewerbsfähigkeit erreicht und eine Veräußerung vereinfacht wird; 2. Kapitalerhöhung um EUR 75 Mio. bei der KHS AG, der wichtigsten Klöckner-Tochtergesellschaft; 3. Wahrnehmung signifikanter Wachstumsmöglich- keiten der KHS AG im internationalen Geschäft des Anlagenbaus für Abfüll- und Verpackungstechnik u. a. durch den Bau eines neuen Werkes der KHS in Indien und geplante Akquisitionen dazu passender Unternehmen.Unverändertes Ziel ist es, die KHS AG zu einem Umsatzvolumen von ca. EUR 1 Mrd. zu entwickeln und eine über dem Branchendurchschnitt liegende Rentabilität zu erreichen 4. Realisierter Vergleich mit REBON und I.G. Farben und damit eine endgültige Erledigung von wesentlichen Risiken für die WCM-Gruppe Die Vorstände der beteiligten Gesellschaften sind zuversichtlich, dass die beschriebenen Maßnahmen für das operative Geschäft des Konzerns hilfreich sind und den Interessen aller beteiligten Aktionäre Rechnung tragen.
Ende der Meldung (c)DGAP
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