Hallo Leute,
erstmal die Daten:
1. euren Verlust bis heute: ca. 27.000,- € Buchverluste, 5.000,- € noch offen 2. Wie viel Aktien: 350 3. Der Einkaufs-Kurs: 92,21 € 4. Der eventuelle Verkaufs-Kurs: Ziel waren ursprünglich 120,- € - 130,- €. Jetzt ungewiss 5. Wollt ihr halten: Ja 6. Wofür war das Geld gedacht: Kapitalvermehrung
Vor etwa drei Monaten habe ich nach dem Corona-Crash angefangen, mich wieder mit dem Thema Börse zu beschäftigen, nachdem ich vor zwei Jahren viel Geld mit einem Steinhoff-Dummzock verloren habe. Der daraus entstandene Verlusttopf und die damit mögliche Verkleinerung dessen oder gar Eliminierung, hat mich dazu bewegt, wieder in stabile Werte zu investieren. Es lief auch eigentlich nicht schlecht. Durch die After-Corona-Erholung haben die Werte wie Thyssenkrupp, VW, Siemens und Wirecard innerhalb von zwei Monaten durchschnittlich knapp 20 % gebracht und 50 % meines Verlusttopfes zurückgeholt.
Als die besagten Werte dann in den letzten Wochen wieder bröckelten, habe ich diese mit Gewinn verkauft und mir Aktien gesucht, welche von der Corona-Erholung noch nicht partizipiert haben und da war eben Wirecard ganz vorne dabei. Es gab natürlich Anzeichen und Ungereimtheiten, jedoch gingen diese durch die zuletzt testierten Zahlen, Analsytenmeinungen und wegen dem erfolgreichen Geschäftsmodell unter. Das schnelle Wachstum war im Vergleich zu den Mitbewerbern auch nicht ungewöhnlich und schöpfte keinen Verdacht der Manipulation. Viele Andere und auch ich haben niemals erwartet, dass so etwas in der heutigen Zeit im DAX noch möglich ist. Schwankungen von 30-40% ok, aber so eine Bombe? Im Nachhinein gesehen ist man natürlich immer schlauer und hat zu viel investiert, aber wenn das Ganze anders gelaufen wäre, hätte man einen zukunftssicheren Wert mit hohen Erfolgsaussichten im Depot gehabt.
Ich weiß, dass es vermutlich vernünftig wäre, den Restwert zu sichern und die Sache abzuhaken. Solange aber die klitzekleine Wahrscheinlichkeit existiert, dass es wider Erwarten doch noch gute Nachrichten und damit verbundene Aussichten geben sollte, könnte ich es mir niemals verzeihen, jetzt verkauft zu haben und von der Seitenlinie aus dann zuzuschauen. Die Chance ist schwindend gering, dass hier noch eine Erholung zu erwarten ist, aber sie besteht.
Das Ganze tut natürlich sehr weh, da ich mit 23 Jahren vermutlich noch zu den Jüngeren hier gehöre und das Geld, welches nicht aus einem Erbe oder von Mama und Papa stammt (Gottseidank, das würde mir noch mehr Leid tun), eigentlich sinnvoller hätte nutzen können. Nachdem ich in letzter Zeit viel zu viel Zeit, nerven und Geld verbraucht habe und andere wichtigere Dinge vernachlässigt habe, werde ich mich jetzt erstmal wieder aus dem Aktienmarkt zurückziehen und die Sachen erstmal verdauen. Zeit heilt bekanntlich alle Wunden.
Zum Schluss möchte ich noch allen Kritikern und Pessimisten gratulieren. Ihr hattet den richtigen Riecher und ich ziehe vor euch demütig meinen Hut.
Alles Gute für die anderen Geschädigten
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