(Originaltext kann von Ariva.de eingesehen werden)
Bürgermeister einer Großstadt (CDU):
"Um vielleicht auch noch mal etwas klarzustellen. Ich bin auch nicht der Auffassung, dass man jeden ins Land lassen sollte. Auch ich halte es für richtig, dass alles getan wird, damit so genannte Wirtschaftsflüchtlinge in ihrer Heimat eine Perspektive haben. Und genau so finde ich, dass man alles tun muss, damit die Lasten in Europa fair unter den Ländern verteilt werden. Aber ich bin erschüttert darüber, wie eiskalt und menschenverachtend hier alle " in einen Topf geworfen“ werden. Wer sich mal die Mühe gemacht hat, sich mit den Flüchtlingen zu unterhalten, sich über ihre Flucht und die Zustände in ihrem Herkunftsland mit ihnen zu unterhalten, der wird da einen ganz anderen Eindruck gewinnen. Auch der aller größte Teil der so genannten Wirtschaftsflüchtlinge kommt aus tiefster Not und Verzweiflung zu uns, aus desolaten Staatsverhältnissen, in denen ausschließlich Korruption herrscht, und sie sehen absolut keine Perspektive mehr dort wo sie herkommen, sie leiden Hunger, haben keine Chance auf Bildung und mal gerade ein Dach über dem Kopf. Ich kann verstehen, dass Menschen aus diesen Verhältnissen ausbrechen wollen. Wer die Bilder an den Grenzen gesehen hat, als Eltern ihre kleinen Kinder noch durch Fenster in den Zug gereicht haben, damit wenigstens diese über die Grenze kommen, der muss doch nachvollziehen können, was in den Köpfen der Flüchtlinge im Moment vorgeht. Und natürlich war's in dieser Situation richtig, die Grenzen zu öffnen. Niemand wird doch im Ernst glauben, dass Zäune und bewaffnete Grenzer etwas an dem Flüchtlingsstrom ändern. Da hat die Kanzlerin doch völlig recht. Es müssen jetzt Lösungen gefunden werden vom Bund, von der EU und von der UNO, damit alle Flüchtlinge eine Perspektive in ihrem Herkunftsland finden. Aber das Recht auf Asyl für die, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, das muss in jeder Hinsicht unangetastet bleiben. Und eines dürfte auch klar sein, diejenigen die hier sind, die die Stadt XXX nach den Gesetzen aufzunehmen hat, die haben wir menschenwürdig aufzunehmen, Die haben wir herzlich willkommen zu heißen und denen haben wir freundlich zu helfen, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Und ich bin sehr sehr dankbar dafür, dass die Verwaltung der Stadt XXX, die dabei einen exzellenten Job macht, von so unglaublich vielen Menschen und Institutionen in XXX unterstützt wird."
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