"In den Ostlegionen der Wehrmacht, in der Wlassow-Armee und in anderen Einheiten dienten zusammen etwa eine Million Sowjetbürger. Von anfänglich 28.500 Mann (1939) wuchs die Waffen-SS auf 910.200 Mann (1945) an. Etwa 200.000 waren Ausländer, 310.000 waren „Volksdeutsche“ aus Südosteuropa.[1] Etwa jeder vierte bis fünfte Angehörige der Waffen-SS war Ungarn- oder Rumäniendeutscher.
Die SS-Divisionen, die aus ausländischen „Freiwilligen“ gebildet wurden, hatten im Vergleich zu anderen SS-Divisionen wegen ihrer geringeren Personalstärke eine vergleichsweise geringere militärische Bedeutung. In den ersten Kriegsjahren wurden gemäß der nationalsozialistischen Rassenideologie aus Niederländern und Dänen vorzugsweise „germanische“ Einheiten aufgestellt, die in der Rassenhierarchie ganz oben standen. In der Schlussphase des Krieges wurden Truppen der Waffen-SS sogar aus der bosnischen muslimischen Bevölkerung gebildet. Einige Divisionen der Waffen-SS wurden in den besetzten Staaten eingesetzt, in denen der Widerstand nach der militärischen Niederlage von der Bevölkerung als bewaffneter Kampf fortgesetzt wurde, so in Jugoslawien, Griechenland und Frankreich. Für die Bekämpfung dieser Partisanen wurden vorwiegend ausländische Divisionen der Waffen-SS eingesetzt, ebenso in der Sowjetunion und Italien.
Für den Kampf im Osten konnte die deutsche Führung die Armeen verbündeter Staaten mobilisieren. Sie bemühte sich aber auch, ausländische und volksdeutsche Freiwillige in die deutschen Streitkräfte einzugliedern. Reichsführer SS Heinrich Himmler verfolgte dieses Ziel von Anfang an konsequenter als die Wehrmacht. Anfangs durfte die Waffen-SS – damals noch unter dem Namen SS-Verfügungstruppe – nur in geringem Umfang um Soldaten im Deutschen Reich werben. Sie wurden daher zunächst aus Angehörigen der Allgemeinen SS, der SS-Totenkopfstandarten und der Ordnungs- sowie Schutzpolizei, die Himmler unterstanden, rekrutiert. Der Chef des SS-Hauptamts und Himmler-Intimus, SS-Obergruppenführer Gottlob Berger, umging diese Schwierigkeit, indem er Volksdeutsche im Ausland für die Waffen-SS anwarb. Adolf Hitler gewährte der SS außerdem die alleinige Zuständigkeit für die Anwerbung „germanischer“ Freiwilliger, womit solche mit nord- und nordwesteuropäischer Herkunft gemeint waren. Nachdem Dänemark und Norwegen besetzt worden waren, wurde aus dänischen und norwegischen Freiwilligen die Standarte „Nordland“ gebildet, einen Monat später die Standarte „Westland“. Beide wurden noch 1940 mit dem deutschen Regiment „Germania“, sowie Finnen, Schweden und ein paar Schweizern zur SS-Division „Wiking“ unter Felix Steiner vereinigt."
https://de.wikipedia.org/wiki/...%A4ndische_Freiwillige_der_Waffen-SS
"Etwa zwei Drittel der Freiwilligen waren Ende 1941 Nicht-Germanen. 1943/1944 wurden die Legionen, die unter Wehrmachtkommando standen, trotz einiger Widerstände der Regierungen ihrer Heimatländer, die der SS überwiegend sehr kritisch gegenüberstanden, größtenteils in die Waffen-SS überführt. Die Eingliederung begann 1943 mit der Umwandlung der Legionen in „Grenadierregimenter“ und ihrer Überführung in das III. (germanisches) SS-Panzerkorps.
Auch bei den ausländischen Freiwilligen kam es zu Morden und Kriegsverbrechen. Himmler förderte die Ausschreitungen und erfreute sich bisweilen an Schilderungen der bestialischen Kampfweise der bosnischen SS-Einheiten, welche auch für andere Einheiten, die mit der Partisanenbekämpfung beauftragt wurden (z. B. die Niederländer, welche später in der Division „Nederland“ Dienst taten), typisch war.
Die 29. Waffen-Grenadier-Division der SS „RONA“ (russische Nr. 1), unter dem Kommando von Bronislaw Wladislawowitsch Kaminski, fiel bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes (1944) durch ihre überaus brutale Kriegsführung auf. Die Soldaten der Division plünderten, mordeten und vergewaltigten. Als die Polen schließlich kapitulierten, stellten sie sogar ausdrücklich die Bedingung, dass Kaminskis Einheiten nicht zur Bewachung der Gefangenen eingesetzt werden durften.
Soldaten der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“ erschossen 1941 in Galizien 600 Juden. Auch die 14. Waffen-Grenadier-Division der SS (galizische Nr. 1) war an derartigen Kriegsverbrechen beteiligt.
In die „Lettische Legion“, die später in der 15. und der 19. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 1 und Nr. 2) aufging, wurden lettische Strafkommandos der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes (SD) des Reichsführers SS eingegliedert, die zuvor (1941–1943) an zahlreichen Operationen der Vernichtung der Bevölkerung auf den Territorien Lettlands, Russlands und Weißrusslands beteiligt waren.
Die SS-Division Skanderbeg war zudem für die Deportation einiger hundert Juden aus dem Kosovo ins KZ Bergen-Belsen verantwortlich."
https://de.wikipedia.org/wiki/...%A4ndische_Freiwillige_der_Waffen-SS
"Motadel: Ja, da die Zahlen sehr stark fluktuierten, haben wir keine statischen, klaren Zahlen. Aber es waren zu Hochzeiten etwa 250.000, also Zehntausende, die für die Wehrmacht und SS kämpften. Und interessant ist, dass diesen Rekruten umfassende religiöse Zugeständnisse gemacht wurden.
Islamische Rituale und Praktiken, wie zum Beispiel das Gebet oder das Schächten, wurden in diesen Einheiten gestattet. Und das Schächten, das ist ein besonders klares Beispiel, dadurch, dass das Schächten eigentlich immer ein großes Thema der Antisemiten in Deutschland gewesen war. Seit dem 19. Jahrhundert gab es diese Schächt-Debatte, die natürlich gegen Juden gerichtet war. Und so kam es auch, dass in einem der ersten Gesetze des NS-Regimes 1933, das Reichstierschutzgesetz, das Schächten verboten wurde. 1941 wurde dieses Verbot dann aufgehoben, um Muslimen, die in der Wehrmacht und SS kämpften, das Schächten zu gestatten."
https://www.deutschlandfunk.de/...s-fuer-fuehrer-und-prophet-100.html
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