FINANZEN exclusiv schreibt: Investmentidee: An die Aktie des Textilunternehmens Hucke erinnern sich nur noch eingefleischte Börsianer. Kaum ein Analyst beobachtet die Gesellschaft noch. Dabei zeichnet sich eine interessante Turnaround-Spekulation ab, von der Anleger profitieren könnten. Der Textil-Spezialist ging im März 1995 an die Börse. Damals setzte das Unternehmen noch 300 Millionen Euro um und erzielte ein Nettoergebnis von mehr als acht Millionen Euro. Ziel war es, die Mittel des Börsengangs für das Firmenwachstum zu nutzen – auch über Akquisitionen. Drei Jahre später jedoch geriet das Unternehmen in die Krise. Die Übernahme der ebenfalls börsennotierten Mode Holding München mit den Marken Basler und Otto Kern bescherte Hucke den ersten Verlust, immerhin mehr als 14 Millionen Euro. Das Problem von zu hohen Kosten bei sinkender Textil-Nachfrage konnte das Unternehmen bis 2002 nicht lösen. Der Wendepunkt kam mit dem neuen Management. In den vergangenen beiden Jahren fuhr der neue Firmenchef Axel Horn einen scharfen Sanierungskurs. Die Hierarchien in der Gesellschaft wurden gestrafft. Und durch den Verkauf der profitablen Basler-Marke konnte der Vorstand die Bilanz sanieren. Hucke ist heute eine Beteiligungsholding für sieben Modemarken, die in eigenen Gesellschaften geführt werden. Hucke-Marken sind in der Damen-, Herren- und Kinderoberbekleidung zu finden. Der Sanierungskurs macht sich auch in der Umsatzentwicklung bemerkbar. Lagen die Erlöse 1998 noch bei 401 Millionen Euro, so sind sie im vergangenen Geschäftsjahr (bis 30. März 2003) auf 148,7 Millionen zurückgegangen. Der Sanierungskurs trägt erste Früchte. Schon in der ersten Hälfte des aktuellen Geschäftsjahres 2003/04 zeigte sich eine deutliche Ergebnisverbesserung. Nach einem Verlust von 5,2 Millionen Euro in der ersten Jahreshäfte 2002/03 verlor Hucke aktuell nur 0,2 Millionen Euro. Zwar ist das Umfeld der Modebranche nicht einfach, doch die neu hinzu erworbenen Marken wie More and More oder Venice Beach führen schon im laufenden Jahr dazu, dass der Umsatz auf rund 175 Millionen Euro ansteigen und sich der positive Ergebnistrend verstärken wird. Die Bewertung: Hucke wird an der Börse mit knapp 25 Millionen Euro bewertet. Allein die Barmittel der Gesellschaft liegen bei fast 30 Millionen Euro. Das Unternehmen hat zudem keine langfristigen Bankverbindlichkeiten; die Forderungen übersteigen die kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Schon auf Basis der Finanzkennzahlen ist die Gesellschaft sehr niedrig bewertet. Sollte es zu einer Übernahme kommen, könnte der Interessent den doppelten Kurs bezahlen, ohne den Aufschlag als Goodwill bilanzieren zu müssen. Gelingt es der Gesellschaft, in den kommenden Jahren nachhaltig profitabel zu werden, sollte sich der Kurs der Aktie verdoppeln.Hucke-Aktien sind wegen des Aktienrückkaufprogramms der Gesellschaft sehr markteng. Aufträge sollten deshalb streng limitiert werden
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