Hätte ich so nicht erwartet, aber die Zahlen sind jetzt nicht überragend, aber solide im operativen Geschäft. ABER: Die hohen Umsätze und Gewinne sind stark währungsbedingt. Wenn der Euro anzieht, schaut es wieder in die Gegenrichtung. Die Nettofinanzverschuldung ist im letzten Quartal noch einmal um knapp 2 Mrd. Euro (von 34,5 auf 36,5) höher geworden. Der operative Cashflow ist trotz 550 Mio. Euro niedrigerer Vergleichszahlungen nur um 100 Mio. Euro höher als letztes Jahr. Man hat Netto wieder Kredite in Höhe von knapp 500 Mio. Euro im Finanzierungs-Cashflow aufgenommen. Die Prognose für den Free Cashflow ist ca. 2,5 Mrd., bedenkt man allein die Dividende von knapp 2 Mrd. bleibt da nicht viel über, um die Schulden endlich in Angriff zu nehmen (Eigenkapitalquote auch von 29,9% auf 29,7% gesunken) - bei stetig steigenden Zinsen täte man sehr gut daran. Und zu guter Letzt: Nach knapp 5 Jahren "Sondereffekte" bei Bayer fragt man sich schon, ob das nicht schön langsam Tagesgeschäft wird. Es hört ja nicht bei Glyphosat auf. Jetzt ist es Dicamba, PCB und wer weiß was den Amerikanern morgen einfällt, was die Vor-Vorgängerfirma in den 70er Jahren verbrochen hat. Ich bin aber auch von Bayer langfristig überzeugt. Aber ich kann mir schon erklären, warum das Papier (gerade in Hinblick auf das bisher stark gelaufene Jahr) keine exorbitanten Freudensprünge macht.
|