29.12.2013 10:00:00 ..
RIB Software
Aktie der Woche: Rücksetzer bei RIB zum Einstieg nutzen
Mit ihren Softwareprodukten setzen die Schwaben von RIB Software neue Maßstäbe in der Bauplanung. 2014 sollen die Aufträge ordentlich anziehen. Die Aktie reagiert auf die positiven Aussichten. Von Achim Jüngling
Hinter dieser Aktie liegt ein langes Tal der Tränen. Nach dem Börsengang im Jahr 2011 rauschte der Kurs des Recheninstituts im Bauwesen, kurz RIB, in den Keller, 2012 dümpelte er so vor sich hin. Die erste Hälfte 2013 verlief ebenfalls wenig erbaulich. Dann aber kam die Wende. Kursgewinn von Juni bis November: rund 100 Prozent. Als Softwareanbieter für die Bauwirtschaft reiht sich RIB damit in die Riege zahlreicher Spezialsoftwarehersteller mit glänzender Entwicklung in diesem Jahr ein. Seit über 50 Jahren im Geschäft, scheinen die Stuttgarter mit der Spezialisierung auf digitale Bauplanung auf die richtige Karte zu setzen. Finanziell ist RIB zudem gut gepolstert, Übernahmen zur Erweiterung der Kundenbasis bereiten keine Probleme. Zusammen mit der Softwarelösung iTWO als wichtigstem Produkt bringen sie das Wachstum voran.
Der Umsatz nach den ersten neun Monaten 2013 übertraf mit 41,5 Millionen Euro den Gesamterlös des Vorjahres locker. Auf Jahressicht soll der Umsatz um mindestens 30 Prozent auf mehr als 50 Millionen klettern. Unterm Strich stehen nach drei Quartalen bislang 7,5 Millionen Euro, nach 8,8 Millionen im Gesamtjahr 2012. Das Management hatte nach den jüngsten Vierteljahreszahlen Zuversicht verbreitet, die Vorgabe für das Gesamtjahr von netto zehn Millionen Euro zu erreichen, sofern im laufenden Schlussquartal weitere Phase-II-Aufträge an Land gezogen würden. Dies ist RIB inzwischen gelungen. Bis Anfang Dezember wurden zwei neue Deals vermeldet, und es darf angenommen werden, dass bis Jahresende noch ein weiterer dazukommt.
RIB hätte damit von ursprünglich neun geplanten Phase-II-Deals für 2013 zwar nur acht eingetütet, kann dafür aber zusätzlich mit einem ersten Phase-III-Abschluss aufwarten. Die einzelnen Phasen bezeichnen den Stand, den der Kunde mit der Implementierung von iTWO erreicht hat. Phase- II-Deals haben ein Volumen zwischen einer halben und einer Million US-Dollar, Phase- III-Verträge beginnen bei fünf Millionen Dollar.
Weil die iTWO-Software, mit der sich Bauprojekte auf Basis fünfdimensionaler Modelle planen und steuern lassen, in der internationalen Baubranche großen Anklang findet, kalkuliert das RIB-Management für 2014 mit 16 Phase-II-Aufträgen - mehr als doppelt so viele wie 2013. Unrealistisch sei dieses Ziel nicht, zumal RIB über Zukäufe den Vertrieb gestärkt habe, meint Analyst Andreas Wolf von Warburg Research.
Nach seinem 52-Wochen-Hoch bei 7,35 Euro pendelte der Nebenwert zuletzt um die Marke von sieben Euro. Die neuesten Kursziele der Analysten liegen im Schnitt bei acht Euro. Ein recht ambitioniert erscheinendes KGV von 20 auf 2014er-Basis sollte Anleger angesichts der guten Wachstumsaussichten nicht abschrecken .
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