Meine Analyse:
China, das »Reich der Mitte«, hat von jeher auf das Abendland eine große Faszination ausgeübt. Das Land und der chinesische Aktienmarkt stehen vor einem Umbruch. Und das Weltkulturerbe chinesische Mauer wird fallen, zumindest symbolisch.
Hier die Gründe, die für den chinesischen Aktienmarkt sprechen:
1. Grund:
China - Austragungsland der Olympischen Spiele im Jahre 2008.
Damit erwacht das Interesse an chinesischen Aktientitel wieder .
China wird sich der westlichen Welt weiter öffnen(müssen), ausländische Unternehmen werden stärker investieren.
Für China bedeutet das aber auch einen Wandel von alten Strukturen zu einer Marktwirtschaft, vor allen Dingen aber auch eine Öffnung des Kapitalmarktes.
Und die Chancen stehen nicht schlecht, weist doch allein das Wachstum des BIP im 1. Halbjahr 2001 eine Steigerung um 7,9% gegenüber dem 1. Halbjahr 2000 auf. 20 Mrd. US$ flossen im Jahr 2000 von ausländischen Investoren ins Land, für 2001 prognostiziert man, dass ein Viertel der weltweit privaten Kapitalinvestitionen China erreichen.
Die Chinesen haben die Börse als Kapitalbeschaffungsquelle entdeckt:
1990 gab es 10 börsennotierte chinesische Unternehmen, im Jahr 2000 schon 1088. Die Marktkapitalisierung betrug 1991 2,01 Mrd. US$, Ende 2001 bereits 581 Mrd. US$, diese lag zwar knapp unter der Börsenkapitalisierung Hongkongs, aber weit über der von Taiwan.
Gelistet sind folgende Aktientypen:
A, B, H Aktien und Red - Chips.
A - Shares: Aktien chinesischer Unternehmen die nur in China gelistet und nur für Festlandchinesen handelbar sind.
B - Shares: Aktien chinesischer Unternehmen die in Shanghai in US$ notiert sind und in Shenzen in Hongkong $. Sie sind für Ausländische Investoren und seit kurzem auch für Chinesen handelbar. Dies hat eine Rallye in den Aktien ausgelöst.
H - Shares: In Hongkong notierte Aktien von Unternehmen aus China. Frei zugänglich für Ausländer. Die Handelswährung kann vom Unternehmen gewählt werden, ist aber stets Hongkong $. Doppellisting H - Shares und A - Shares möglich.
Red - Chips: Aktien von Töchtern Chinesischer Unternehmen an der Hongkonger Börse in Hongkong $ - für Ausländer handelbar.
2. Grund:
Das Handelsabkommen zwischen China und den Vereinten Nationen, wird mindestens ebenso weitreichende Folgen für die chinesische Wirtschaft nach sich ziehen, wie die Politik der "Reformen und Öffnung", die von der stalinistischen Bürokratie 1978 in die Wege geleitet worden war. Das Abkommen, dem 13 Verhandlungsjahre vorausgingen, ebnet dem Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation (WTO) den Weg.
Auf der Eröffnungssitzung des diesjährigen Nationalen Volkskongress, der vom 5. bis 15. März in Peking stattfand, stellte Premierminister Zhu Rongij der politischen Elite Chinas einen Entwurf des Plan vor. Er sieht ein jährliches Wirtschaftswachstum von 7 Prozent bis zum Jahre 2005 vor, womit Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) um ein Drittel auf 1,5 Billionen US-Dollar wachsen würde. Die Annahmen der chinesischen Wirtschaftsplaner stützen sich im Kern auf eine steigende Nachfrage nach Chinas Exportprodukten auf dem Weltmarkt und auf ein massives Anwachsen ausländischer Direktinvestitionen im Lande.
Im vergangenen Jahr stiegen die Exporte um 27,8 Prozent auf ein Rekordhoch von 249,2 Milliarden Dollar, während die Importe um 35,8 Prozent auf 225,1 Milliarden Dollar wuchsen. Die Vereinigten Staaten und Japan waren mit Abstand die größten Abnehmer chinesischer Waren, die diese Märkte zumeist indirekt via Hongkong erreichen. Die Vereinigten Staaten importierten chinesische Güter im Wert von 100 Milliarden Dollar, Japan im Wert von über 40 Milliarden.
5 interessante Aktien im Kurzüberblick:
China Unicom WKN 615613 Sogenannter Blue Chip aus dem Hang Seng. Telekomserviceanbieter, Marktführer neben China Mobile. Erhebliches Potential bei 1,3 Mrd. Einwohnern.
Geschätztes KGV 2001: 33
Zhejiang Expressway Co. WKN 906841
Nebenwert aus dem Hang Seng China Enterprise Index. Führendes Infrastruktur Unternehmen, Betreiber von Autobahnen, Tankstellen, Motels. Hauptprofiteur der Olympiaphantasie.
Geschätztes KGV 2001: 10,55
China Rare Earth Hldgs. Ltd. WKN 590363
Nebenwert aus dem Hang Seng China Enterprise Index. Herstellung "Seltener Erde", chemische Substanzen für Computer und Glasfaserindustrie, sowie als zweites Standbein Herstellung von feuerfesten Ziegeln (Stahlindustrie). Kunden wie OSRAM und Nippon Steel.
Geschätztes KGV 2001: 6,81
Beijing Capital Int. Airport WKN 932474
Nebenwert aus dem Hang Seng China Enterprise Index. Betreiber des Flughafens von China, Phantasie für Wirtschafts- und Warenverkehr, Tourismus.
Geschätztes KGV 2001: 18,25
Texwinca WKN 902853
ein Textilhersteller und -einzelhändler,deri n den letzten Monaten immer wieder gute Zahlen liefert und einen guten Ausblick gegeben hat. Trotzdem ist das Papier im September in den Abwärtsstrudel geraten.
Die Aktie ist mit einem lächerlich niedrigen 02er KGV von nur 4,8 bewertet. Gleichzeitig gebe es noch eine Dividende von 0,16 Honkong-Dollar je Aktie, woraus sich eine Dividendenrendite von 8,6 errechnet. Dies ist normalerweise nur mit risikoreicheren Bonds zu erzielen. Die Risiken von Texwinca halten sich dagegen in Grenzen.
3. Grund:
Die Einführung der Chinese Depository Receipts sollte die Kurse beflügeln.
An der Hongkonger Börse sind viele Titel notiert, deren Hauptgeschäft in China liegt, deren Aktien bisher jedoch nicht, aber bald an Chinesen verkauft werden dürfen.
Dazu gehören beispielsweise diese Unternehmen:
Sinopec(Abkürzung für China Petroleum and Chemical Corporation)
die Mobilfunkgesellschaft China Mobile
Cosco Pacific
Petro China.
Die chinesische Regierung hat bisher chinesischen Investoren verboten Aktien irgendwelcher ausländischen Gesellschaften zu kaufen. Das Kriterium war dabei die Börsennotiz an einer Börse außerhalb der Volksrepublik China. Es spielte keine Rolle, ob das Geschäft der Unternehmen in China lag.
Jetzt ist eine Änderung in Sicht. Die Regierung wird höchstwahrscheinlich einigen der in Hongkong notierten Unternehmen die Ausgabe von Chinese Depository Receipts erlauben.
Der Hintergrund ist, dass die überschüssige Liquidität im Markt in China absorbiert werden soll und den Unternehmen günstiges Kapital zur Verfügung gestellt werden soll. Denn chinesische Investoren haben schätzungsweise 75 Milliarden Dollar in Währungsreserven.
Für den ausländischen Investor bedeutet das, dass die Aktien damit auf eine große Nachfrage von chinesischen Investoren stoßen dürften. Das sollte zusätzlich zur allgemeinen guten Wirtschaftsentwicklung in China den Aktien dieser wenigen Unternehmen noch einen zusätzlichen Schub verpassen.
Hier ist in erster Linie die Mobilfunkaktie China Mobile zu nennen. China Mobile war im Zuge der Mobilfunkeuphorie des letzten Jahres stark gestiegen und ist dann ähnlich wie andere Werte wieder zurückgefallen. China verfügt derzeit über 120,6 Millionen Mobiltelefonkunden, während die USA bei geschätzten 120,1 Millionen Nutzern liegt.
China Mobile (909622)
4. Grund:
China hat eine hohe Zahl an Menschen, aber eine geringe Zahl an Fahrzeugen:
Hierin liegt die Chance für die chinesischen Autohersteller. Die Kaufkraft steigt, der Bedarf an Fahrzeugen ist groß. Mit dem Wachstum des BIP durch die Olympischen Spiele steigt die Kaufkraft. Und nach dem TV-Gerät, kommt das Handy und dann das Auto.
Hier zwei chinesische Autohersteller mit Potential:
RISIKOHINWEISE: Chinesische Aktien sind nur für spekulative Anleger, auch haben manche chinesische Aktien in Deutschland oft nur geringe Börsenumsätze. Deshalb immer mit Limit arbeiten!
Bleibt nur noch zu wünschen, das die chinesischen Aktien aufwärts gehen wie die chinesische Mauer in folgendem Bild:
Gruß
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