Aber immer locker aus dem Bauch raus. Leute, schon mal von dieser urigen Einrichtung im Internet gehört, die sich Google nennt? Bevor sein Bauchweh postet, ist es recht einfach, sich mal über die Geschichte und die -sehr komplizierten - Hintergründe der deutschen und US-amerikanischen Nahostpolitik zu informieren. Und dann klappt es auch mit dem Posten.
Allerdings entdeckt man dann auch, dass nicht alles schwarz-weiß ist, sondern es eine lange und komplexe historische Entwicklung gibt, mit jeder Menge Grautönen.
(Zum Beispiel, dass es bis in die 60er Jahre hinein ein sehr streng eingehaötenes Waffenembargo der USA gegen Israel gab. Erst mit der Eskalation des kalten Krieges und dem drohenden Verlust wichtioger strategischer Positionen entwickelte sich die amerikanische Politik zu der Israel beschützenden und unterstützenden Rolle, die sie heute hat. Bis dahin war es Europa, insbesondere Frankreich und Deutschland, die Israel unterstützeten und stark machten. Auch das hatte historische und jeweils aktuelle außenpolitische Gründe.)
Es war ein ewiger und schwieriger Ausgleich zwischen Einfluss, strategischen Positionen in einer wichtigen Ölregion, die aber arabisch dominiert war, Schutz der Interessen Israels, Kaltem Krieg, arabischem nationalismus und regionalen Konflikten...
Eines ist klar: Ohne die militärische, finanzielle und wirtschaftliche Unterstützung von befreundeten Ländern wäre Israel schon in den ersten Jahren seines bestehens platt gemacht und den Juden mit ziemlicher Sicherheit übel mitgespielt worden.
Die Sicherung der Existenz Israels war nur möglich, indem es zu einem militärischen Machtfaktor in der Region hochgepäppelt wurde, da die Nachbarn von Anfang an nur eines im Sinne hatten: Israel mit kriegerischen Mitteln von der Landkarte zu tilgen.
In einem zähen Prozess und immer nur aus der Position der Stärke und der Unterstützung durch USA und Europa ist es dann im Laufe der Zeit gelungen, einige arabische Länder (Jordanien und Ägypten) aus der Anti-israelischen Front herauszubrechen.
Aber es bleiben noch Feinde genug, die es letztlich unabdingbar machen, dass man Israel entweder unterstützt oder es der Vernichtung anheim fallen lässt. Klar ist: Ein so kleines Land kann sich aus eigener Kraft dort unter (ebenfalls hoch gerüsteten) Feinden letztlich nicht behaupten. Es ist auf Freunde angewiesen.
Dass es diese Waffen auch einsetzt, ist logische folge des konflikthaften Status quo.
Aber natürlich ist nicht alles, was die israelische Regierung aufgrund ihrer schwierigen Lage und der ständigen Überlebensangst heraus entscheidet, rational und womöglich auch nicht dem Frieden förderlich. Die Art und Weise wie jetzt im Libanon agiert wird, ist riskant und auch ziemlich brutal - aber die Angst angesichts der realen Bedrohung durch die hinter der Hisbollah stehenden sehr starken Länder auch nicht ganz unbegründet.
Der wahre Fehler der israelischen Politik liegt wohl eher in ihrer unerbittlichen Besatzungspolitik und dem Expansionsdrang wichtiger politischer (religiöser) Fraktionen in Israel. Dadurch ist auf lange Sicht der Friedensprozess immer auch von Israel behindert worden.
Aber Hisbollah ist ein anderes Kaliber und eine andere Geschichte. Sie ist religiös und machtpolitisch gesteuert von den Interessen des Iran und Syriens. Und deren Haltung ist gegenüber Israel unerbittlich auf Zerstörung ausgerichtet. (Die Palästinenser sind denen im Grunde wurscht. Wenn es ihnen in den Kram passt, würden sie die auch über die Klinge springen lassen. Falsche Freunde.)
Deshalb ist der Krieg gegen die Hisbollah auch anders einzuschätzen, als der Konflikt mit der Hamas um einen Palästinensischen Staat - auch wenn diese natürlich als fanatische Islamisten der erste Partner für solche Heilige-Krieg-Idioten aus den umliegenden Ländern.
Gruß BarCode