Mittwoch, 16. Januar 2008 - 09:54 Razzia bei Gildemeister Korruptionsverdacht in Bielefeld
Unter Verdacht: Rüdiger Kapitza Der Werkzeugmaschinenhersteller Gildemeister ist in das Visier der Staatsanwaltschaft Bielefeld geraten. Vorstandschef Rüdiger Kapitza werden Untreue, Bestechlichkeit, Bestechung und Steuerhinterziehung vorgeworfen, hieß es. Die Geschäftsräume des Unternehmens seien bereits am Dienstag durchsucht worden, sagte eine Konzernsprecherin am Mittwoch. Sie bestätigte damit einen Bericht der Tageszeitung "Neue Westfälische".
Zum Hintergrund der Ermittlungen wollte sich die Sprecherin mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht äußern. Sie sagte lediglich: "Wir gehen davon aus, dass die Vorwürfe unbegründet sind." Dem Zeitungsbericht zufolge waren mehr als 50 Staatsanwälte, Steuerfahnder und Kriminalbeamte an der Razzia am Firmensitz in Bielefeld-Sennestadt beteiligt.
Deutschlands größter Werkzeugmaschinenbauer hat unterdessen seine Jahresprognose bekräftigt. "Wir halten an unseren Prognosen fest und werden wie geplant am 12. Februar die vorläufigen Zahlen für 2007 veröffentlichen", gab eine Sprecherin am Mittwoch bekannt. Die Geschäfte des Konzerns laufen seit längerem auf Hochtouren. Der Vorjahresgewinn von 27,1 Mio. Euro soll nach Firmenplanungen 2007 um 60 Prozent übertroffen werden.
Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe brach die im Nebenwerteindex MDax notierten Aktien um über 20 Prozent auf 10,75 Euro ein.
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