Beim Konzertveranstalter DEAG Deutsche Entertainment läuft zurzeit vieles in die richtige Richtung: Nach dem überraschenden Beteiligungstausch mit Sony zur Rückerlangung der 100-Prozent-Marke an der DEAG Classic AG sowie dem kurz darauf gemeldeten Erwerb des schottischen Musikfestivals Belladrum (siehe dazu den Beitrag von boersengefluester.de HIER), haben die Berliner nun den bislang von ProSiebenSat.1 gehaltenen 24,9-Prozent-Anteil an der Ticketplattform Myticket zurückgekauft. Damit hält DEAG künftig 75,1 Prozent an der MyTicket AG, die restlichen Stücke gehören dem (DEAG ohnehin nahestehenden) MDAX-Konzern Axel Springer. Übergeordnete Strategie hinter den Transaktionen ist es, den auf die Anteilseigner der DEAG entfallenden Anteil des Konzerngewinns zu steigen. Bislang waren die regelmäßig hohen Anteile Dritter einer der Knackpunkte aus Investorensicht. Zudem versprach CEO Peter L.H. Schwenkow nochmals die Rückkehr zu einer “attraktiven Dividendenpolitik”. An der Börse kommen die jüngsten Deals prima an, jedenfalls befindet sich die DEAG-Aktie seit Mitte April im Aufwärtsmodus und hat sich mittlerweile bis an das Niveau von Mai 2016 zurückgekämpft. Wirklich glücklich werden damit aber noch längst noch längst nicht alle Anteilseigner sein, denn der aktuelle Kurs von gut 3,70 Euro liegt noch immer um mehr als 50 Prozent unterhalb der Anfang 2015 erreichten Regionen. Das finanzielle Debakel um den Einstieg bei „Rock am Ring“ ist also noch immer nicht vollends verdaut. Immerhin: DEAG macht zurzeit wieder eine sehr viel bessere Figur. Der Börsenwert von zurzeit 68 Mio. Euro spiegelt das unserer Meinung nach aber noch nicht ausreichend wider. Das von Hauck & Aufhäuser Anfang Juni 2018 genannte Kursziel 5 Euro ist also eine gute Orientierungsmarke. Die Halbjahreszahlen sind für Ende August angesetzt.
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