Geheimes Abkommen Irak gab Israel Nicht-Angriffsgarantie
Saddam Hussein hat Israel vor vier Jahren eine Nicht-Angriffsgarantie gegeben. Das behauptet jetzt der israelische Ex-Regierungschef Benjamin Netanjahu.
AFP/DPA Benjamin Netanjahu: Nichtangriffsgarantie vom Irak Jerusalem - Während einer Krise im Jahr 1998 habe ihm Iraks Staatschef über geheime Kanäle die Botschaft zugespielt, dass er keinen Raketenangriff auf Israel beabsichtige, sagte Netanjahu dem israelischen Armeesender. Er habe daraufhin eine Botschaft nach Bagdad geschickt, dass das eine "sehr weise Entscheidung" sei. Saddam Hussein "sollte begreifen, was es bedeutet hätte, wenn er gegen uns vorgegangen wäre", sagte Netanjahu.
Im Golfkrieg zur Befreiung Kuweits 1991 hatte die irakische Armee 41 Raketen auf Israel abgefeuert, von denen 39 auf israelischem Gebiet einschlugen. Damals verzichtete Israel auf einen Gegenschlag, um die Golfkriegsallianz der USA mit arabischen Staaten nicht zu gefährden. Anders als 1991 hat die israelische Führung bereits angekündigt, dass es nun im Fall eines irakischen Angriffes eine Reaktion geben werde.
Netanjahu, der von 1996 bis 1999 Premierminister war, bezeichnete die Entscheidung des damaligen Regierungschefs Jizchak Rabin als "verständlich", doch habe Israel "einen hohen Preis" gezahlt, da es einen Großteil seines Abschreckungspotenzials verloren habe. Im psychologischen Klima des Nahen Ostens habe die Zurückhaltung Israels wie eine Einladung für neue Angriffe gewirkt. Der rechtskonservative Politiker, der als aussichtsreicher Konkurrent Ariel Scharons im Kampf um den Vorsitz des konservativen Likud-Blocks gilt, betonte, dass er "niemals" einen Raketenangriff unbeantwortet lassen würde.
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