10.04.2007 12:57 Atomstreit: Iran will 50.000 Zentrifugen, "nicht bloß 3.000" Der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Gholamreza Aghazadeh, betonte laut der iranischen Nachrichtenagentur IRNA ausdrücklich, dass dafür "alles geplant" sei. Heftige Kritik von USA, Russland und UNO zur neuen "Atommacht".
Der Bau eines iranischen Atom-Reaktors, südlich von Teheran Foto: AP Der Iran ist nach den Worten seines Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad jetzt in der Lage, sich selbst mit Nuklear-Brennstoff für Kernkraftwerke zu versorgen. "Der Iran steht seit Montag auf der Liste derjenigen Staaten, die in der Lage sind, atomaren Brennstoff herzustellen", sagte der Präsident am Montag in einer Rede in der zentraliranischen Nuklearanlage Natanz, wo Uran angereichert wird. Der Iran werde bestimmten westlichen Staaten nicht gestatten, diese Fähigkeiten zu unterlaufen, fügte er hinzu.
Fakten
Der Iran hat jegliche Verhandlungen über sein umstrittenes Atomprogramm ausgeschlossen, solange der Westen als Vorbedingung dafür weiter die Aussetzung der Urananreicherung verlange."Wollen 50.000". Der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Gholamreza Aghazadeh, betonte laut der iranischen Nachrichtenagentur IRNA ausdrücklich: "Das Ziel der Islamischen Republik Iran ist nicht bloß der Aufbau von 3.000 Zentrifugen in der Anlage von Natanz. Wir haben alles geplant, um 50.000 Zentrifugen zu installieren", sagte Aghazadeh demnach. Am Sonntag hatte der iranische Chefunterhändler Ali Larijani noch erklärt, Teheran habe begonnnen, mit 3.000 Zentrifugen Uran anzureichern.
Keine Angaben. Zu der Zahl der in Natanz mittlerweile aufgebauten Zentrifugen machte der Atomenergiebehörden-Chef Aghazadegh weiterhin keine Angaben. Bereits am Montag hatten er und der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad bei einer Feier zum nationalen Atomtag am Standort der Urananreicherungsanlage in Natanz mitgeteilt, dass die Urananreicherung nun auf industriellem Niveau erfolge.
Fakten
Die islamische Republik hatte vor genau einem Jahr erstmals bekannt gegeben, selbst erfolgreich Uran für den Brennstoffkreislauf anreichern zu können.Sanktionen. Ahmadinejad kritisierte zugleich mit der Präsentation erneut die von den Vereinten Nationen (UN) im Atomstreit mit Teheran beschlossenen Sanktionen, die den Iran zur Einstellung der Urananreicherung bewegen sollen. Je nach Grad der Anreicherung kann Uran zivil oder militärisch genutzt werden. Das Land wird verdächtigt, an der Atombombe zu arbeiten. Das hat Teheran strikt zurückgewiesen. Ahmadinejad bekräftigte am Montag das Recht seines Landes als Unterzeichner des Atomwaffensperrvertrages auf friedliche Nutzung der Kernenergie.
Zum Thema
Die fünf Atommächte "Im industriellen Maßstab". Zuvor hatte der Chef der iranischen Atomenergie-Organisation, Gholam-Resa Aghasadeh, aus Anlass des "Nationalen Atomtags" in Natanz bekannt gegeben, sein Land könne jetzt Uran "im industriellen Maßstab" anreichern. Nach fünfjährigen Forschungs- und Testarbeiten habe damit "eine neue Phase" der Arbeiten am Atomprogramm begonnen.
mfg ath
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