Eigentlich ist die Niedrigzinspolitik positiv für die Kleinen, denn im Regelfall nehmen die Kleinen Kredite von den Großen gegen Zins. Ist der Zins so niedrig wie zur Zeit, so sinken die Finanzierungskosten für den Autokauf oder Hauskauf. Um dies mal anhand eines Beispiels zu zeigen, wenn Jemand noch vor 10 Jahren ein Haus mit 200.000€ zu jährlich 5% finanzieren musste, kann er dies heute für 1,5% tun.
Nehmen wir mal an, ein Häuslebauer würde 1500€ im Monat als Rate zahlen, so würde er den Kredit bei der Niedrigzinspolitik nach bereits 13 Jahren abgezahlt haben und weniger als 20.000€ an Zinskosten oben drauf zahlen müssen. Im Vergleich dazu, hätte er vor 10 Jahren bei hohen Zinsen 17 Jahre lang das Haus abzahlen müssen und über 90.000€ an Zinsen gezahlt. Nun kann man sich mal überlegen, wer diese Zinsen kassiert, sicherlich kein kleiner Häuslebauer, sondern wohl eher Jene, welche viel Geld auf dem Konto haben, mal abgesehen von den Rentensparern.
Wenn man nun nach hochverschuldeten Niedrigzinsländern wie Japan schaut, so findet man in Japan Bestwerte in Punkto Umverteilung der Einkommen und Vermögen. Auch das gern so negativ dargestellte Italien schneidet in diesen Punkten ebenfalls relativ gut ab, dessen Vermögensverteilung liegt noch vor Deutschland.
Niedrigzinspolitik ist meiner Meinung nach richtig, hat lediglich das Manko, dass es Blasenbildungen eher befördert als verhindert, weil natürlich günstige Kredite zur Übertreibung animieren.
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