Trauriger Spitzenreiter war laut Greenpeace eine Probe Tomaten, hergestellt vom Gemüsering Lampertheim: In dieser Probe seien zehn Pestizid-Wirkstoffe nachgewiesen worden. Vier davon seien in Deutschland grundsätzlich nicht zugelassen (Bifenthrin, Brompropylat, Fenpyroximat, Pyridaben), aber auch für die anderen gebe es keine Anwendungserlaubnis auf Tomaten (Clofentezin, Kresoxim-Methyl, Lambda-Cyhalothrin, Tebuconazol, Tebufenpyrad, Teflubenzuron). Gegen die Produzenten der Produkte, in denen nicht zugelassene Pestizidwirkstoffe nachgewiesen wurden, will Greenpeace Anzeige erstatten.
Bei der Lampertheimer Firma Gemüsering, die ein großes Treibhaus auf der Heide betreibt, ist man entsetzt über die Greenpeace-Angaben. "Das Ergebnis ist nicht nachvollziehbar, das können nicht unsere Tomaten sein. Wir werden bei Greenpeace ein Rückstellungsmuster anfordern", sagte Betriebsleiter Frank Edel gestern gegenüber der LAMPERTHEIMER ZEITUNG. Von den zehn Pestiziden, die Greenpeace bei Lampertheimer Tomaten nachgewiesen haben will, werde keines für diese Früchte benutzt. "Wir machen auch eigene Kontrollen, haben aber nichts Schädliches gefunden. Die Mittel, die wir laut Greenpeace benutzt haben sollen, würden den Nützlingen, die wir im Anbau einsetzen, schaden. Das kann also nicht sein", so Edel. Das Unternehmen will sich gegen die Behauptungen von Greenpeace wehren.
Der Gemüsering-Betriebsleiter vermutet, dass die Tomaten, die in einem Neukauf-Markt in Stuttgart von Greenpeace gekauft wurden, in einer falschen Verpackung oder falsch ausgezeichnet waren. "Ich sehe in Supermärkten regelmäßig, dass das Schild am Gemüse nicht stimmt, weil ich erkenne, aus welchem Land eine Tomate stammt. So könnte das in diesem Fall auch sein", sagte Edel. Es habe in acht Jahren keinen Anlass zur Beunruhigung wegen der Gemüsering-Tomaten gegeben. Das Unternehmen verkauft sein Gemüse auch an einheimische Geschäfte.
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