Der italienische Schuhhersteller Geox hat im ersten Halbjahr 2012 die folgen der Finanzkrise auf dem Heimatmarkt zu spüren bekommen. Aber auch im restlichen Europa und in Nordamerika sanken die Erlöse. Zulegen konnte das Unternehmen hingegen in den Wachstumsmärkten Asien und Osteuropa.
Der Konzernumsatz sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 um 4,3 Prozent auf 429,1 Millionen Euro. In Italien, dem wichtigsten Einzelmarkt, auf dem 36,5 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet wurden, litten die Erlöse unter der zunehmenden Kaufzurückhaltung der Konsumenten: Dort sank der Umsatz um 7,9 Prozent auf 156,6 Millionen Euro. In Europa – im Falle von Geox den etablierten Märkten in West-, Nord- und Südeuropa außerhalb Italiens – gingen die Erlöse um 4,8 Prozent auf 183,1 Millionen Euro zurück, in Nordamerika um 3,9 Prozent auf 25,4 Millionen Euro. Währungsbereinigt verbuchte das Unternehmen dort sogar einen Rückgang um zehn Prozent. Ein deutliches Plus erwirtschaftete Geox hingegen im Rest der Welt, insbesondere in Osteuropa und Asien. In den von den Italienern bislang noch wenig erschlossenen Märkten stiegen die Umsätze um 7,6 Prozent auf 64,0 Millionen Euro.
Positiv entwickelten sich auch die Umsätze in den – in Eigenregie oder von Franchise-Partnern geführten – Geox-Shops: Sie erzielten ein Umsatzwachstum um 8,0 Prozent auf 208,3 Millionen Euro, konnten damit den deutlichen Rückgang im Multibrand-Vertriebsweg nicht kompensieren. Dort sanken die Erlöse um 13,6 Prozent auf 220,8 Millionen Euro.
Die Unternehmensstrategie baut dann auch auf die Expansion in aufstrebenden Märkten und den Ausbau des eigenen Einzelhandels. Das verursachte hohe Kosten, hinzu kamen im ersten Halbjahr Ausgaben für die Schließung unprofitabler Shops. Das operative Ergebnis (EBIT) sank daher im Vergleich zum Vorjahr um 16,1 Prozent auf 34,9 Millionen Euro. Der Periodenüberschuss belief sich auf 21,3 Millionen Euro und verfehlte das Vorjahresniveau um 12,4 Prozent.
Für die nähere Zukunft rechnet die Unternehmensleitung damit, dass sich die wirtschaftlichen Schwierigkeiten insbesondere im Mittelmeerraum fortsetzen werden. Sie erwartet daher im Gesamtjahr einen Umsatzrückgang um sechs bis acht Prozent. Neue Wachstumsmöglichkeiten sollen durch verstärkte Investitionen in Russland, Osteuropa und Asien erschlossen werden. Die entsprechenden Kosten würden allerdings das Ergebnis zusätzlich belasten, teilte Geox mit.
Quelle: http://www.fashionunited.de/News/Leads/...ient_weniger_2012080212303/
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