Grundsätzlich halte ich es für falsch, seine eigene Kaufentscheidung auf Basis anderer Meinungen zu treffen. Wenn ich eine Aktie kaufe, sei es um zu spekulieren oder zu investieren, dann nur wenn ich das Geschäftsmodell verstanden habe und eine Ahnung vom zukünftigen Potential besitze. Buffet ist sicherlich ein guter Indikator aber nicht unfehlbar und gerade bei Technologie keine Referenz, wie er, wie ich finde, in der aktuellen Hauptversammlung unter Beweis gestellt hat. Hier wurden Vergleiche zwischen IBM und Apple gemacht und argumentiert, dass Apple IBM überlegen ist, da es sich um einen Konsumwert handelt. Hier wird der einfache Rückschluss von traditionellen Konsumssparten, wie der NahrungsIndustrie, gezogen. Es mag für Schokoriegel und Getränke zutreffen, dass diese einmal etabliert nur schwer durch Konkurrenzprodukte verdrängt werden können. Für Konsumwerte im Technologiebereich trifft diese einfache Schluss aber sicherlich nicht zu, nein er ist grundlegend falsch. Hier kann eine vorteilhafte beziehungsweise innovative Technologie, Plattform oder ÖkoSystem sehr leicht ein bereits etabliertes angreifen. Denn Technologie ist durch eines gekennzeichnet, was für Schokoriegel und Getränke nicht zutrifft: Fortschritt. Und Fortschritt setzt sich beim Konsumenten wesentlich schneller durch als in einem Unternehmen. Umgekehrt haben gerade HochTechnologiefirmen in Unternehmen auch dann nichts zu befürchten, wenn alternative und bessere KonkurrenzProdukte auf den Markt kommen. Das liegt schlicht an der Tatsache, dass es für Unternehmen sehr teuer, aufwändig und risikoreich ist, auf ein KonkurrenzProdukt zu wechseln. Meiner Meinung nach muss man bei Technologiewerten zusammenfassend also genau einen gegensätzlichen Ansatz nehmen als bei klassischen Konsumwerten. Zurück zu IBM selbst: Meiner Meinung nach alles im grünen Bereich, man sieht das Wachstum in den neuen Zukunftstechnologien. Der Wechsel könnte zwar etwas schneller stattfinden, aber er ist anhand der Zahlen eindeutig erkennbar.
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