Der Verweis auf die Erfolge der Gewerkschaften in den 30er Jahren ist ein billiger Trick. Er hat in diesem Film nichts anderes gemacht, als wir es in Dtld. von den Nazis her kennen:
- scheinbare Zusammenhänge konstruiert und dann an einigen ausgewählten Namen (Personen, Unternehmen) die Sündenböcke benannt.
Das ist zu wenig.
Was in dem Film gut rüberkam, sind m. E. zwei Sachverhalte:
1. Die Amis sind aufmerksamer und sensibler, als man es nach der hiesigen Berichterstattung vermuten möchte; die wissen genau, was läuft
2. Es fiel ein Satz in einem Interview, der das eigentliche Desaster beschreibt "Wenn ich es nicht mache, macht es ein anderer". Das, zusammen mit der Nach-mir-die-Sintflut-Mentalität, ist der hochgefährliche Mix, der noch jeden gesellschaftlichen Entwurf gekippt hat.
Und mehr ist es nicht, der heutige Zustand: ein weiterer gesellschaftlicher Entwurf, der nach dem Scheitern aller Mono- und Oligokratien nun auch zum Scheitern verurteilt ist.
Aus den gleichen URsachen wie immer: Habgier, Gleichgültigkeit, Respektlosigkeit vor dem Mitmenschen ... also quasi urtypische und urmenschliche Eigenschaften.
Rein distanziert betrachtet, auch im Rückblick auf nunmehr 50 Jahre enttäuschter Hoffnungen, sage ich mir: recht so ... der Mensch an sich hat es nicht anders verdient.
Und nochmals, zum eigentlichen gedanken: was will Michael Moore eigentlich? Außer sich selbst inszenieren? Da habe ich nichts gefunden. Keinen Gegenentwurf, keine Vision, keine Ideen für Erlge in "kleinen Schritten", nichts. Nur der schwelende Satz: "Alles ist Scheiße".
Toll.
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