was ich verstehe ist, dass Jemand aus überzeugter Pazifist jegliche Waffenlieferungen ablehnt.
Was ich aber nicht verstehe ist die meist genannte Begründung der westlichen Propaganda. Mir selbst ist natürlich bewusst, dass zur Wahrheit nicht nur die ukrainische Darstellung gehört, die natürlich die Schandtaten der russischen Armee hervorhebt und eigene Verfehlungen ausblendet.
Doch Fakt ist, dass Russland in die Ukraine eingefallen ist und einen Krieg begonnen hat. Das ist Fakt, das ist keine westliche Propaganda, sondern harter Fakt. Es sind eben nicht ukrainische Nazis die Russland angreifen, sondern greift Russland die Ukraine an.
Wenn ich nun überzeugter Pazifist wäre, so würde ich jegliche Angriffskriege, jegliche Kriegstreiberei ablehnen und damit das Übel eben nicht bei der Ukraine, sondern primär bei Russland suchen, ganz egal welche Hintergründe oder Historie dahintersteht. Denn als überzeugter Pazifist lehne ich ja jegliche gewaltsame Konfliktlösung ab, so dass die Historie dann auch keine Rolle spielt.
Genau das passiert aber nicht, so dass es sich in vielen Fällen eben nicht um überzeugte Pazifisten handelt, die sich für Frieden einsetzen, sondern das Mittel der Gewalt als ein legitimes Mittel zur Konfliktlösung ( z.B. um gegen ukrainische Nazis, die NATO, die USA, etc. vorzugehen ) betrachten.
D.h. was bleibt ist der angebliche Kampf gegen Nazis in der Ukraine, die die westliche Propaganda verschweigt.
Doch auch hier sprechen die Fakten eine andere Sprache, denn das Wahlergebnis von 2018 bestätigt diese Unterstellung nicht. Nun könnte man behaupten, dass das Wahlergebnis gefälscht ist und es doch ganz anders in der Ukraine aussieht. Dem widersprechen aber die Fakten, Fakt ist, dass Selensky an der Macht ist und Selensky meines Wissens nach bislang nicht gerade politisch durch nationalsozialistische Parolen aufgefallen ist, erst recht nicht gegen Russland gerichtet. Allein bei seinem Amtsantritt war es das Erste was er tat, mit Russland in Kontakt zu treten und nach einem respektvollen Umgang miteinander zu streben, obwohl es beim ukrainischen Volke eher unpopulär war. Eine Nazi-Regierung hätte einen solchen Schritt nie vollzogen und wäre rhetorisch gänzlich anders aufgetreten und hätte dafür ganz sicher auch die Weltbühne dafür genutzt um gegen Russland Stimmung zu machen. All das aber passierte nicht. All das sind Fakten, die man mit westlicher Propaganda nicht wegreden kann.
Ein weiterer Fakt, der sich nicht mit westlicher Propaganda wegdiskutieren lässt ist die Tatsache, dass rechtsnationalistische Gruppen eben nahezu ausschließlich mit Putin / Russland sympathisieren, was zeigt, dass rechtsnationalistische Beweggründe eben auf russischer Seite sehr viel mehr zum Tragen kommen als dies in der Ukraine der Fall ist. D.h. das Naziproblem hat Russland und nicht die Ukraine. Bedenkt man, dass die Roten in Russland / Sowjetunion ja einst der Klassenfeind rechtsnationalistischer Ideologien waren, so zeigt es den fatalen Wandel, den Putin und Russland als Gesellschaft vollzogen haben. Vom einsten Klassenfeind um Verbündeten. Das ist eigentlich auch nicht so ungewöhnlich, denn die Erde ist rund und je weiter man nach Links kommt, kommt man irgendwo weit rechts wieder heraus.
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