Marktberichte Samstag, 21. November 2009
Dax-Vorschau Aufschwungtest für Anleger Getragen von einer Welle von Konjunkturdaten wird der Dax nach Einschätzung von Experten in der neuen Woche wieder Kurs auf sein Jahreshoch nehmen. Doch weil die Vorgaben dünn bleiben, hängt alles an den Konjunkturdaten. "Beunruhigend stimmt aktuell, dass an schwachen Börsentagen die Umsätze deutlich höher sind als an festen Handelssitzungen, was für eine bevorstehende Korrektur spricht" - Im Bild: Die Lage am vergangenen Freitag. (Foto: REUTERS) Die Analysten der Landesbank Berlin (LBB) attestieren den Anlegern eine positive Grundstimmung, obwohl in den vergangenen Tagen einige Wirtschaftsdaten schlechter ausgefallen waren als erwartet: "Die Notenbanken sollten vor dem Hintergrund der labilen und unsicheren Konjunkturperspektiven die Stützungsmaßnahmen bis weit ins nächste Jahr hinein aufrecht erhalten und somit für eine anhaltend hohe Liquidität sorgen."
In der hohen Liquidität sieht auch Analyst Giuseppe Amato vom Brokerhaus Lang & Schwarz eine Stütze des Aktienmarktes. Außerdem steige vor dem Jahresende der Anlagedruck bei denjenigen Investoren, die bislang Aktien untergewichtet hätten. "In einem Jahr mit einer so guten Kursentwicklung möchte niemand eine zu hohe Bargeld-Quote ausweisen." Seit Jahresbeginn hat der Dax rund 20 Prozent und damit fast so viel wie 2007 zugelegt. In der abgelaufenen Woche verbuchte er bis Freitagmittag ein Plus von einem knappen Prozent.
Aktienmarktexperte Stefan Scheurer von Allianz Global Investors warnt aber vor Euphorie: "Die Stimmungsindikatoren sind bereits weit vorweggelaufen. Enttäuschung könnte somit schnell aufkommen, falls sich die Aussicht auf einen selbsttragenden Aufschwung nicht bestätigt." Auch die LBB-Experten sehen die Gefahr von größeren Rücksetzern. "Beunruhigend stimmt aktuell, dass an schwachen Börsentagen die Umsätze deutlich höher sind als an festen Handelssitzungen, was für eine bevorstehende Korrektur spricht."
Insgesamt sagen Analysten für die kommende Woche extrem niedrige Umsätze voraus. In Japan bleiben die Börsen am Montag wegen eines Feiertages geschlossen. In den USA nutzen üblicherweise viele Anleger das Thanksgiving-Fest am Donnerstag für ein verlängertes Wochenende.
Geballte Daten in der Wochenmitte Am Dienstag stehen der Index des US-Verbrauchervertrauens und der Case/Shiller-Hauspreisindex auf der Tagesordnung. Doch für die Einschätzung der Konjunkturaussichten wird vor allem der kommende Mittwoch entscheidend. An diesem Tag ballen sich die Veröffentlichungen aus den USA, weil einige Zahlen wegen Thanksgiving vorgezogen werden.
Mit Spannung warten Anleger neben den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe vor allem auf die Konsumausgaben, den Auftragseingang für langlebige Güter und den Eigenheimabsatz.
Aber auch diesseits des Atlantik erhalten Investoren Hinweise auf die Konjunkturentwicklung. Für Dienstag ist die Veröffentlichung des Ifo-Geschäftsklimaindex geplant. "Im Euroraum dürfte sich die Stimmung bei den Unternehmen im November weiter verbessert haben", meint Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen. "Denn die bisher verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass sich die Erholung der Wirtschaft zu Beginn des vierten Quartals in unverändertem Tempo fortgesetzt hat."
Nachdem die Bilanzsaison weitgehend abgeschlossen ist, stehen in der neuen Woche nur noch vereinzelte Geschäftszahlen auf der Agenda. Am Dienstag wollen Pfleiderer, CeWe Color und Nordex ihre Zwischenergebnisse vorlegen. Zwei Tage später folgen Deutsche Wohnen und KWS Saat.
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