Alleine wenn nur 101 seinen Partner zu den genannten Konditionen findet, sollte der Kurs sich verdoppeln!
Justanchance
4SC weiter auf Partnersuche
Das Martinsrieder Biotechunternehmen 4SC videos nachrichten bemüht sich weiter um einen Pharmapartner für seinen am weitesten fortgeschrittenen Medikamentenkandidaten 4SC-101 gegen rheumatische Arthritis. „Wir sind mit mehr als drei Pharmakonzernen im Gespräch“, sagte Firmenchef Ulrich Dauer gegenüber Euro am Sonntag. Er wies darauf hin, dass bei Deals dieser Art üblicherweise Vorabzahlungen in der Größenordnung von zwei Millionen Euro, Meilensteinzahlungen von 100 Millionen Euro sowie eine Umsatzbeteiligung von 10 bis 14 Prozent vereinbart werden.
Spitzenumsätze über 500 Millionen Euro
Dauer wies darauf hin, dass es dem Unternehmen bei der Partnersuche für 4SC-101 allerdings nicht nur auf die finanziellen Konditionen ankomme, sondern auch darauf, wie engagiert der künftige Partner die weitere Entwicklung des Produktes vorantreiben will. Das lasse sich nur bedingt vertraglich festlegen und sei im wesentlichen „Vertrauenssache“. Laufe alles nach Plan, könne das Rheumamittel 2012 oder 2014 auf den Markt kommen. Die jährlichen Spitzenumsätze für das Produkt werden auf über 500 Millionen Euro taxiert.
Dauer sieht das Unternehmen, das noch im April 2007 wegen der stark geschrumpften Grundkapitalbasis eine Verlustanzeige abgeben musste, heute finanziell gut aufgestellt. Zum Ende des Halbjahres verfügte die Firma über 13,6 Millionen Euro Cash. Nach einer Kapitalerhöhung im Volumen von gut 29 Millionen Euro im Juli, von der 4SC rund 14 Millionen Euro für den Kauf der Onkologie-Sparte des dänischen Pharmaunternehmens Nycomed ausgegeben hat, dürfte die Firma aktuell über knapp 27 Millionen Euro verfügen. Darin berücksichtigt ist ein monatlicher finanzieller Verbrauch von rund 600000 Euro. Mit diesem Polster sieht sich Dauer für die nächsten 24 Monate „gut aufgestellt.“ Nach vier Kapitalerhöhungen seit 2005 sei aktuell kein weiterer derartiger Schritt geplant.
Breite Pipeline
Auch mit der Medikamentenpipeline von 4SC zeigte sich Dauer zufrieden. „Wir haben eine der stärksten Pipelines in Europa.“ Im Gegensatz zu anderen Biotechfirmen, die lediglich auf ein Produkt setzen, verfügt 4SC über eine breite Palette an Medikamentenkandidaten für die Indikationen Krebs- und Entzündungskrankheiten. Allerdings ist es nicht das Ziel des Unternehmens, diese durch alle Entwicklungsstufen bis zur Marktreife zu bringen. „Unsere Strategie ist es, die Produkte nach dem Wirksamkeitsnachweis an ein Pharmaunternehmen auszulizensieren“, so Dauer. Je nach Indikation wird der sogenannte „Proof of Concept“ in der klinischen Phase I oder II erreicht. Neben der Partnersuche für 4SC-101 wolle 4SC im vierten Quartal Phase-I-Daten für ein Krebsprodukt vorlegen, weitere frühe Produkte könnten noch dieses Jahr in die klinische Forschung gehen.
4SC ist zu 49 Prozent im Besitz der Santo Holding, der Beteiligungsgesellschaft der Hexal-Gründer Thomas und Andreas Strüngmann. Die Brüder Strüngmann sind an einer ganzen Reihe von Biotechfirmen beteiligt, deren Synergien man laut Dauer „natürlich“ zu nutzen versuche. Seines Wissens sei es aber nicht das Ziel, diese Beteiligungen zu einem größeren Konzern zu verschmelzen. (tsc)
Autor: Eurams exklusiv
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