Das sehe ich anders bei unseren Politikern!
Quelle: t-online
"Wir machen uns zur Komiker-Nation"
16.07.2012, 15:14 Uhr
Angela Merkel will nicht zur Witzfigur in Europa werden, weil in Deutschland keine Beschneidung erlaubt ist (Quelle: dpa) Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich über das Urteil des Kölner Landgerichts empört, das Beschneidungen als Körperverletzung gewertet hatte. "Ich will nicht, dass Deutschland das einzige Land auf der Welt ist, in dem Juden nicht ihre Riten ausüben können. Wir machen uns ja sonst zur Komiker-Nation", sagte Merkel laut "Bild" und Financial Times Deutschland", die sich auf CDU-Mitglieder berufen.
Der Bundestag soll nach dem Willen der CDU bei seiner Sondersitzung am Donnerstag ein Signal an Juden und Muslime geben, dass auch künftig Beschneidungen von Jungen in Deutschland straffrei sind und medizinisch sachgerecht ausgeführt werden.
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"Wir wollen jüdisches, wir wollen muslimisches Leben in der Bundesrepublik Deutschland und respektieren Jahrhunderte alte religiöse Traditionen", sagte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe. Die Beschneidungen müssten zugleich "sachgerecht" ausgeführt werden.
Parlament soll Signal gegen Verunsicherung geben
Gröhe sagte, die CDU unterstütze den Vorschlag von Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU), wonach das Parlament eine Resolution verabschieden soll. "Insofern wäre es sicher gut, ohne dass das ja eine gesetzliche Klarstellung ist, wenn man eine solche Sondersitzung nutzen könnte zu einem Signal, das angesichts einer tiefgreifenden Verunsicherung doch gut wäre."
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So denken die Deutschen über Beschneidungen
Die Mehrheit ist der Meinung, dass die Beschneidung in Deutschland verboten sein sollte. zum Video
Es müsse auch Rechtssicherheit für die Ärzte geschaffen werden. Die Bundesregierung hatte angekündigt, Rechtsklarheit schaffen zu wollen. Konkrete Vorstellungen für ein Gesetz gibt es aber noch nicht.
Religionsfreiheit oder Recht auf körperliche Unversehrtheit?
Die Kinderhilfe verteidigte dagegen das Urteil der Kölner Richter und wies darauf hin, dass im aktuellen Streit die Religionsfreiheit dominiere. Auf das Kindeswohl werde gar nicht eingegangen. Man müsse zwischen den Grundrechten auf körperliche Unversehrtheit und Religionsfreiheit abwägen.
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