News - 19.10.05 12:08 Aktien Frankfurt: Schwach - Sorgen um Zinsentwicklung, Negative US-Impulse FRANKFURT (dpa-AFX) - Sorgen um die Zinsentwicklung und den nahenden Hurrikan "Wilma" haben deutsche Aktien am Mittwoch nach einem schwachen Start weiter ins Minus gedrückt. Händler verwiesen zudem auf negative Nachrichten aus den USA, die zusätzlich auf der Börse lasteten. Nach Börsenschluss in den USA habe Intel mit Zahlen und Ausblick für Enttäuschung gesorgt.
Der DAX fiel am Mittag um 1,63 Prozent auf 4.866,70 Punkte. Im bisherigen Verlauf schwankte der Leitindex zwischen 4.902 Zählern zur Eröffnung und 4.857 Punkten. Der MDAX der mittelgroßen Werte sackte um 2,08 Prozent auf 6.664,36 Zähler ab und der Technologie-Index TecDAX brach bei mangelndem Kaufinteresse um 2,72 Prozent auf 562,27 Punkte ein.
Verkehrswerte sackten ans DAX-Ende, ohne dass Händler und Analysten eine Erklärung hatten. TUI-Aktien verloren 3,69 Prozent auf 16,47 Euro. Mehr als zwei Drittel der Aktionäre der britisch-kanadischen Reederei CP Ships haben dem Übernahmeangebot des Touristikkonzerns zugestimmt. Dies stelle allerdings keine Überraschung dar, betonten Analysten. Lufthansa sackten um 3,12 Prozent auf 11,17 Euro nach unten. Börsianer verwiesen auf die herannahende Vogelgrippe als Unsicherheitsfaktor. Die Autobauer und Zulieferer mussten ebenfalls überdurchschnittliche Abschläge hinnehmen, wobei Continental 2,75 Prozent auf 64,65 Euro abgaben.
Halbleiterwerte wie Infineon standen wegen der Intel-Nachrichten im Fokus. Der weltgrößte Chiphersteller steigerte seinen Gewinn je Aktie im dritten Quartal auf 32 Cent - Analysten hatten aber im Schnitt 33 Cent erwartet. Im laufenden Quartal erwartet der Chiphersteller 10,2 bis 10,8 Milliarden Dollar Umsatz im Vergleich zur aktuellen Marktprognose von 10,68 Milliarden Dollar. Der Ausblick sei enttäuschend, sagten Händler. Die Technologiewerte an den Börsen in Asien reagierten am Morgen negativ.
Auf Xetra fielen Aktien mit Halbleiterbezug allerdings nicht so stark wie der Gesamtmarkt: Infineon-Titel gaben 1,48 Prozent auf 7,99 Euro ab, im TecDAX fielen AIXTRON um 1,42 Prozent auf 2,77 Euro. EPCOS , die laut Händlern "erneut enttäuschende" Zahlen vorgelegt und den Verkauf des Geschäftsfelds Tantal-Kondensatoren angekündigt hatten, gaben 1,63 Prozent auf 10,29 Euro ab.
Während am Mittag auch alle DAX-Werte im Minus lagen, zählten Versorger zu den Favoriten. Einige Händler verwiesen auf den Status der Aktien als "sicherer Hafen" und auf die Stabilisierung am Rentenmarkt aus Unterstützung. Zudem profitierten die Aktien von einem positiven Analystenkommentar: JP Morgan hatte das Kursziel für RWE von 50 auf 61 Euro angehoben und das Ziel für E.ON von 80 auf 91 Euro erhöht. RWE-Papiere verloren 1,24 Prozent auf 51,01 Euro, E.ON verbilligten sich als bester DAX-Wert um 0,46 Prozent auf 73,76 Euro.
HOCHTIEF-Aktien zählten mit minus 4,91 Prozent auf 33,28 Euro zu den größten Verlierern im MDAX. Die CUSTODIA Holding hat ihre Beteiligung an dem Baukonzern verdoppelt, wie die Holding am Vorabend mitteilte. Der Anteil sei von 5,19 auf 10,64 Prozent ausgebaut worden. Gegen den äußerst schwachen Markttrend stemmten sich Premiere mit plus 1,52 Prozent auf 23,43 Euro. Morgan Stanley hatte zuvor die Empfehlung für die Titel mit "Overweight" bestätigt und das Kursziel von 35,50 Euro bekräftigt./fat/fs Quelle: dpa-AFX
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