Wirecard 2014 - 2025

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eröffnet am: 21.03.14 18:17 von: Byblos Anzahl Beiträge: 182944
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24.09.24 22:02

1114 Postings, 2978 Tage PastaPastaMeine Recherche

Erst einmal betreibst Du Beweislastumkehr.
Die Aussage war, dass FT alles belegt- das muss belegt werden!!!

Ob und wo FT möglicherweise oder gesichert falsch lag, dazu wollte ich etwas schreiben, aber ich habe das noch zurückgestellt. Auf anwaltlichen Rat gebe ich dazu derzeit keinerlei öffentliche Stellungnahme ab. Aber einiges habe ich ja schon gesagt und ich führe derzeit regelmäßig Gespräche mit einer Londoner Finanzzeitung. Nur nicht mit McCrum, das wäre strafbar. Auch nicht mit Pav Gill, seit er jetzt doch Zeuge sein wird. Es wäre fast unmöglich, mit den beiden zu sprechen, ohne mich auf Prozessinhalte zu beziehen und das wäre nicht erlaubt und sogar strafbar. Aus demselben Grund spreche ich auch nicht (direkt) mit Markus Braun und nicht (direkt) mit Jan Marsalek (falls der überhaupt noch lebt). Es gibt aber immer Mittel und Wege. Tote Briefkästen, Telepathie, Brieftauben,...

Bereits kurz nach dem Zusammenbruch gab es eine große Story über mich in der Wirtschaftswoche unter dem Titel "Es war wie eine Droge". Was ich da bei Wirecard und drumherum treibe, ist einzigartig, vielleicht sogar weltweit einzigartig. Es ist so gekommen, vieles favon ist völlig verrückt. Der Punkt ist aber: Es IST so.

Ich habe zwar "nur" etwa 2,4 Millionen Dateien zur Wirecard, das ist nur ein Klacks gegenüber dem, was die StA hat, aber ich KENNE diese Dateien grundsätzlich alle ;)

Dazu habe ich das mindestens in der Breite mit unfassbarem Abstand größte Hintergrundwissen (was selbst die US-Forensikerin sagte, die Professorin für Forensik ist und mich trotzdem eingeladen hat, an einer Fragestunde von hochrangigen Vertretern westlicher Regierungen zu wirecard teilzunehmen, was eines der lustigsten Erlebnisse in über 20 jahren Wirecard war... ich habe mich übrigens nicht an der Diskussion beteiligt, weil mir die Nasen der teilnehmer nicht passten, die ich während der  Zoomsitzung nebenher gegooglet habe... ich rede doch nicht mit jedem! Wenn ich da Namen nennen würde, würdest Du vielleicht meine Zurückhaltung verstehen... oder würdest Du einem hochrangigen NATO-General erzählen, was Deine Pädagigenansicht zur wirecard ist?)

Wie gesagt: wie es dazu KAM, ist völlig verrückt und war mehrfach Thema intensiver psychiatrischer Untersuchungen. Das erzähle ich vielleicht in meinem dritten Buch, wenn ich denn endlich wüsste, wie ich das erste schreiben soll)

Ich hatte nie und habe derzeit keine finanziellen Interessen. Ich habe zwar öffentlich gemacht, dass ich für 1 Mio € und mit einem Team zu meiner Verfügung in einem Jahr den Fall Wirecard weiter aufklären könnte als das jemals irgendwer könnte, aber das ist eher ein Witz. Die 1 Mio ist übrigens deshalb angesetzt worden, weil ich nicht mal eben 1 Jahr aus meinem Job rauskönnte. Ich würde meine Stelle verlieren und könnte sie nicht wieder bekommen. Das wäre quasi die Absicherung meiner Rente, wenn ich sonst einen Job machen müsste, den ich nicht will, da ich super glücklich in meinem Job bin)

Übrigens mache ich das alles nicht alleine, ich habe unzählige Helfer, die aber halt nur sporadisch irgendwas für mich erledigen. Beiträge abschicken (naja, das ist eher eine Hilfsarbeit... ich schaue in der S.Bahn, was so los ist, diktiere das Zeugs schnell und - oh wunder - schon erscheint es irgendwo) (aber es sind immer MEINE Inhalte) oder bestimmte Sachen rauskriegen. Darunter sind Leute, die meinen Horizont weit übersteigen, aber halt nicht Zeit haben, sich dauerhaft damit zu beschäftigen. Die meisten wollen anonym bleiben, aber diese Liste würde Dich ebenfalls sehr erstaunen. In über 20 Jahren lernt man eine Menge Leute kennen...

ich weiß nicht, wie ich das Unerklärliche erklären soll... aber nimm es einfach so hin... und jetzt bitte:

belege für die Aussage, dass FT alles wusste...
 

24.09.24 22:10

1114 Postings, 2978 Tage PastaPastaWidersprüche bitte erklären, Chaecka

Sie Straftaten von EY entscheidet ein gericht, die von Braun sind (quasi) gesichert? Oder verstehe ich das falsch?


Das Thema EY ist politisch. EY hat sofort gesagt "§gegen die kriminelle Energie des Vorstands sind wir machtlos gewesen", ohne dass diese "kriminelle Energie" konkret benannt und auch belegt worden wäre. Den est erledigten die Berater, Theo Waighel, Brigitte Zypries und die halbe ámtierende und gewesene Regierung auf die übliche Art und Weise..

EY ist eine harte Nuss, aber die Nussknacker gibt es!


"Rechtsstaat ist mühselig, da haben Sie recht. In einer Diktatur möchte ich deswegen trotzdem nicht leben. "

siehe oben. Dann erkläre mir bitte kurz, wie Du denkst, dass Markus Braun rechtsstaaatlich korrekt verurteilt werden soll. Selbst für einen Indizienprozess reicht das nicht.

Also:
welche Anklage, welche Beweise, welches Strafmass

ich verweise auf oben:
Die Medien erzählen nicht die Wahrheit, weil sie nicht wollen oder nicht können

s.a. podcast sun24.news
Episode 3 ist raus und wir sind immer noch nicht mal im Sommer 2023...
 

24.09.24 22:19

1114 Postings, 2978 Tage PastaPastaChaecka / haufelink

https://www.haufe.de/recht/...vorstands_idesk_PI17574_HI14740265.html

spannendes Ding, aber ich bin da komplett blank...
ich müsste mal sehen, ob die genannten Poaragraphen irgendwo stehen (Anklageschriften)

interessant:

Sie sind zur Einberufung einer Hauptversammlung bei (...) Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung nach Maßgabe von § 15a InsO zum Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens verpflichtet

Gab es diese Hauptversammlung eigentlich bei wirecard?

Naja, Braun war ja weg, aber Freis, Steidl, von Knoop, Aufsichtsrat

wer entschied formal, wer mit wem über Verkäufe verhandelt, die schon vor der ersten Gläubigerversammlung im November 2020 beschlossen waren?



Das Ding ist wahrscheinlich der casus knaxus

Nach § 93 Abs. 2 AktG haften Vorstandsmitglieder der AG auf Schadensersatz, wenn sie schuldhaft (sic!) ihre Pflichten verletzen und der AG daraus (sic!) ein Schaden entsteht; eine Reihe von Einzeltatbeständen, die Ersatzpflichten begründen, nennt § 93 Abs. 3 AktG. Die Beweislast bezüglich einer fehlenden objektiven Pflichtwidrigkeit oder fehlenden subjektiven Verschuldens obliegt nach § 93 Abs. 2 S. 2 AktG dem Vorstand.

wie will Braun hier rauskommen?


ist aber Zivilrecht, begründet also nicht die U-Haft und im Strafrecht ist die Beweislast beim StA


dass eine Pflichtverletzung nicht vorliegt, wenn das Vorstandsmitglied bei einer unternehmerischen Entscheidung vernünftigerweise annehmen durfte, auf der Grundlage angemessener Informationen zum Wohle der Gesellschaft zu handeln (sog. "Business Judgement Rule").

das wird wiederum kontrovers werden...


wonach dem Vorstand bei der Leitung der Geschäfte ein weites, gerichtlich nicht überprüfbares Ermessen einzuräumen ist, ohne das unternehmerisches Handeln nicht möglich ist
!!!


Haftung entfallen, wenn der Vorstand die Entscheidungsgrundlagen sorgfältig ermittelt, sich ausschließlich am Unternehmenswohl orientiert, die Risikobereitschaft nicht überspannt und seine Entscheidung in vollem Verantwortungsbewusstsein getroffen hat.
!!!

da wäre ich gespannt, wo genau Du da eine Rechtfertigung rausliest für 15 Jahre Gefängnis oder - bis dato - 4 1/4 Jahre U-Haft
 

25.09.24 06:27
1

183 Postings, 473 Tage Thomas.D50#182376

Beweislastumkehr.. soso.

Gut gemeinter Vorschlag:
Gönnen Sie sich ein paar Tage Pause von den sozialen Medien und frischen derweil Ihre juristischen Kenntnisse auf.

Die sollten deutlich stabiler sein,
bei dem was Sie sich vorgenommen haben.
 

25.09.24 12:31
1

183 Postings, 473 Tage Thomas.D50#182378



"Sie sind zur Einberufung einer Hauptversammlung bei (...) Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung nach Maßgabe von § 15a InsO zum Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens verpflichtet“


Sie sind
zur Einberufung einer Hauptversammlung bei Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals § 92 Abs. 1 AktG, und bei Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung nach Maßgabe von § 15a InsO zum Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens verpflichtet.


 

25.09.24 12:57
2

93 Postings, 339 Tage Kathryn_RaillyDefinitiv: Bafin haftet nicht

Mit einem Beschluss des Bundesgerichtshofs (BGH) steht nun unwiderruflich fest: Mutmaßlich geschädigte Anleger des insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecard haben keine Chance, von der Finanzaufsicht Bafin Schadenersatz zu erhalten. Damit bestätigt der BGH ein Urteil des Landgerichts Frankfurt.
Definitiv: Bafin haftet nicht wegen Amtsmissbrauchs | Recht | 16.02.2024 | FONDS professionell
Nach einem BGH-Beschluss steht fest, das die Finanzaufsicht Bafin im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal nicht wegen Amtsmissbrauchs haftet.
 

25.09.24 13:12
3

183 Postings, 473 Tage Thomas.D50#182380

https://www.wirecard.com/wp-content/uploads/2020/...-2019-EQ-D-01.pdf

Eigenkapital gesamt 2145 Mio EUR
Schulden gesamt 4552 Mio EUR
Summe Passiva 6697 Mio EUR
(-) 1900

Damit ist m.E. Überschuldung gegeben, insbesondere wenn bei den Aktiva Immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 1413 Mio schlummern.

200 Mio Cash bei der  Tochter Wirecard Bank waren vermutlich Einlagen derer Kunden.
Zum Schutz dieser Einlagen wurde der Zugriff durch die Muttergesellschaft unterbunden.


Mir scheint, hier wird einiges komplexer dargestellt als es sich tatsächlich verhält.

 

25.09.24 13:34
3

1633 Postings, 1322 Tage Knillenhauer@Thomas.D50

Richtig!

Das wäre so lustig hier zu lesen, wenn es nicht so traurig wäre.

Einfache Regel und uralter Grundsatz ordentlicher Buchführung:
!!!!Keine Buchung ohne Beleg!!!!!

Gefälschte Belege eines Chefbuchhalters, der keine Ahnung von Buchhaltung, sind keine Belege.

Hätten sich EY & KPMG mal an diesen einfachen Grundsatz gehalten, wäre das Thema viel früher erledigt gewesen.

Auch Excel-Listen und nette Bildchen von irgendwelchen Screens sind keine Belege, die von einer ordentlichen Buchhaltung akzeptiert würden.  

25.09.24 20:08
1

183 Postings, 473 Tage Thomas.D50#182384

Sehe ich ähnlich. Ich danke für den Zuspruch,
die vernünftigen Stimmen sind inzwischen selten hier.

Nicht ärgern, nur wundern.

Ich persönlich werde keine weitere Zeit in das Thema investieren. Gewisse Personen wissen eh alles besser, sollen sie das regeln.  

26.09.24 21:34

1124 Postings, 1381 Tage leoAcquiWirecard- Monterosa + Pittrotrie

26.09.24 21:38

1124 Postings, 1381 Tage leoAcquiWirecard- Monterosa + Pittrotrie 2


Monterosa + Pittrotrie GF, also das Unternehmen, das noch eine Drittelmilliarde Geld von Payeasy hat. Heute.  

26.09.24 21:42

1124 Postings, 1381 Tage leoAcquiWirecard- Monterosa + Pittrotrie 3

1 Eine Frage: Warum wurden die Videoaufzeichnungen des Forschungstests gelöscht?  

26.09.24 21:47

1124 Postings, 1381 Tage leoAcquiWirecard- Monterosa + Pittrotrie 4

2 Eine Frage: Warum gibt es hier Beweise dafür, dass Markus Braun die Wahrheit sagt?  

26.09.24 21:50

1124 Postings, 1381 Tage leoAcquiWirecard- Monterosa + Pittrotrie 5

Wenn es hier Beweise dafür gäbe, dass Markus Braun lügt, wären die Nachrichten bereits in den Zeitungen auf der ganzen Welt  

26.09.24 21:55

1124 Postings, 1381 Tage leoAcquiWirecard- Monterosa + Pittrotrie 6

Wenn Markus Braun sagt: 1/3 einer Milliarde sind hier  

26.09.24 21:59

1124 Postings, 1381 Tage leoAcquiWirecard- Monterosa + Pittrotrie 7

Rechnen wir gemeinsam durch: 1/3 Milliarde plus das Geld, das die Wirecard Bank in der Tasche hatte und anderes Geld, das ergibt viel Geld  

26.09.24 22:02

1124 Postings, 1381 Tage leoAcquiWirecard- Monterosa + Pittrotrie 8

Jaffe sagt: Ich habe Wirecard komplett für 650 Millionen Euro verkauft.  

26.09.24 22:06

1124 Postings, 1381 Tage leoAcquiWirecard- Monterosa + Pittrotrie 9

Wenn hier 1/3 einer Milliarde Euro gefunden werden, schlafen manche Menschen am Ende ruhig  

26.09.24 22:11

1124 Postings, 1381 Tage leoAcquiWirecard- Monterosa + Pittrotrie 10

Um Ärger und Probleme zu vermeiden, wird Markus Braun immer wieder für alles verantwortlich gemacht. Und es ist für alle besser, wenn er dort bleibt.  

27.09.24 00:00

1114 Postings, 2978 Tage PastaPastaUnfaire Kommunikation

Du attackiertest mich, weil ich so viel schreibe, was Du Dir nicht anders erklären kannst, als dass ich finanzielle Interessen haben muss. Das zeigt Deine Denkweise. Ich hgabe ausführlich darauf geantwortet. Wie bereits in Ihrer ersten Antwort schmeißen Sie nur wieder irgendwas rein. Das ist der Argumentationsstil von Manipulatoren.

Zum Verlauf:

362 Nanana leo
Die EY "Experten" waren halt genau so naiv wie die Banker/ Geldgeber und Aktionäre. Letztere wurden ja zur Genüge von der FT und McCrum vor den Spitzbuben gewarnt. Zumindest ein Stop war ja dann Pflichtprogramm....
lehna, 23.09.24 17:12
"wurden von FT gewarnt"

Ich schrieb:
Dazu müsstest Du doch wissen, dass das, was die FT schrieb, auch so STIMMT
weißt Du das?
Bitte Belege nennen, Danke

"Bitte Belege nennen!"

Du antwortetest:

"Beleg für Ihre Aussage, bitte?
Und wie oft waren Sie denn selbst in der Vergangenheit finanziell engagiert?.. man bekommt den Eindruck, Ihre Recherche ist nicht ganz so selbstlos wie Sie das darstellen."

Darauf ich:
https://www.ariva.de/forum/...014-2025-497990?page=7295#jumppos182376

Erst einmal betreibst Du Beweislastumkehr.
Die Aussage war, dass FT alles belegt- das muss belegt werden!!!


Darauf Sie:

Beweislastumkehr.. soso.

Gut gemeinter Vorschlag:
Gönnen Sie sich ein paar Tage Pause von den sozialen Medien und frischen derweil Ihre juristischen Kenntnisse auf.

Die sollten deutlich stabiler sein,
bei dem was Sie sich vorgenommen haben.

---

Das ist keine Argumentation und keine Diskussion.

Zur ursprünglichen Aussage:

"Man hätte FT halt lesen müssen" und meiner Forderung, zu belegen, dass FT Belege hatte für das, was heute als die "Wirecardgeschichte" gilt, kommt weder von Ihnen noch von der ursprünglichen Diskutantin (lehna) etwas

Ihr nebilöser Hinweis auf meine angeblich fejhlenden juristischen Kenntnisse ist ebenfalls keine Argumentation, sondern Herabsetzung.

Das ist das Lehrbuch manipulativer Diskussion.

 

27.09.24 00:35

1114 Postings, 2978 Tage PastaPastaZahlentricks

Die "immateriellen Vermögenswerte" der Wirecard waren großes Thema schon früher und beispielsweise haben sich Melanie Bergermann und Christof Schürmann in der Wirtschaftswoche 2016 ausführlich damit beschäftigt.Sie wurden auch im Untersuchungsausschuss kurz erwähnt. Die immateriellen Vermögenswerte waren Schwerpunkt der Prüfung von EY 2018, steht auch im Testat, ebenso im Wambachbericht von Rödl.

Aus einer Analyse von Warburg aus 2016 (die auch Eingang in den erwähnten Bericht von Melanie Bergermann fand) stand:

Immaterielle Vermögenswerte: Kundenbeziehungen

Ein Element von Wirecards Strategie ist es, ein aktiver Konsolidierer in der
Zahlungsindustrie zu sein. In der Vergangenheit hat Wirecard immaterielle
Vermögenswerte – in erster Linie Kundenbeziehungen – mit einer Amortisationsdauer
von rund zehn Jahren akquiriert. Als die ersten Akquisitionen in Asien getätigt wurden,
wurde der Zeitraum auf 20 Jahre ausgeweitet. Auf den ersten Blick könnte man die
Änderung der Amortisierungsrate hinterfragen. Wirecard ist ein
Technologieunternehmen und technologische Änderungen könnten einen
übergreifenden negativen Effekt auf den Transaktionswert der Kundenbeziehungen
haben. Daher erscheint ein Zeitraum von 20 Jahren nicht konservativ. Wenn Wirecard
mit einer 10-Jahresrate abgeschrieben hätte, hätte der negative Effekt auf das EBIT im
Jahr 2014 bei EUR 15 Mio. gelegen.

Unseres Erachtens könnten jedoch zwei Aspekte berücksichtigt werden. Erstens liegt die
Churn Rate bei Wirecards Kunden derzeit bei 1% innerhalb eines Jahres. Unter der
Annahme einer konstanten Amortisierungsrate von 1%, könnte die Amortisierungsdauer
theoretisch 100 Jahre betragen. Zweitens dürfte der durchschnittliche Transaktionswert
eines Kundenportfolios im Laufe der Zeit wachsen.
Ein Blick auf einige Transaktionen in der Zahlungsindustrie lässt außerdem interessante
Beobachtungen zu:


Wirecard ordnet zwischen 60% und 70% des Kaufpreises Kundenbeziehungen zu und
schreibt diesen Wert innerhalb von 20 Jahren ab. Nur rund 10-20% wird dem Goodwill
zugeschrieben (nicht amortisiert).

(anschließend werden entsprechende Angaben von Peers zitiert)

Im Vergleich mit den oben erwähnten Transaktionen der Peers scheint Wirecards M&A-
Rechnungslegung eher konservativ als aggressiv.

Schürmann schrieb 2016:

SAP hat bei seiner Einkaufstour vor allem im Cloudgeschäft einen Goodwill über 22,7 Milliarden Euro aufgebaut, bei einem Eigenkapital von 23,2 Milliarden Euro. Bei Wirecard schlug der Goodwill per Jahresende 2015 mit 489 Millionen Euro zu Buche, bei einem Eigenkapital von 1,28 Milliarden Euro. Auf lange Sicht dürfte bei beiden Unternehmen der Goodwill nichts mehr wert sein; vorsichtige Anleger müssten ihn schon jetzt vom Eigenkapital abziehen. SAP stünde dann theoretisch fast ohne Eigenkapital da; bei Wirecard blieben noch mehr als 60 Prozent des Kapitals übrig.

Nach Deiner Berechnung ist der Anteil bei etwa zwei Dritteln und somit nicht außergewöhnlich.


Insgesamt muss ich sagen: Ich kenne die Zahlen der jeweiligen Berichte ehrlich gesagt nicht auswenig. Die einzige relevante Zahl ist die im Insolvenzugutachten, nicht die im ohnehin als ungültig erklärten Bericht.


Das Amtsgericht schreibt: (Quelle https://openjur.de/u/2452245.html )

Der Antrag ist am 25.06.2020 beim Insolvenzgericht München eingegangen.
Die Schuldnerin hat im Zuständigkeitsbereich des Insolvenzgerichts München ihren allgemeinen Gerichtsstand (§ 3 Abs. 1 Satz 1 InsO).
Nach den Feststellungen des Gerichts sind Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gegeben.
(...)
Im Übrigen werden die genannten Rechts-Tatsachen auch durch die Feststellungen des Sachverständigen und des vorläufigen Insolvenzverwalters getragen.

Der Beschluss ist vom 25.08.2020

Zur Diskussion um die Zahlen und ihre Deutung verweise ich auf das Insolvenzgutachten sowie auf die Sachstandsberichte. Ich möchte diese Dokumente derzeit nicht öffentlich kommentieren aufgrund einer laufenden juristischen "Diskussion" :)

Ich bezweifle, dass die Angaben im August 2020 der Realität entsprochen haben. Die Grundlagen des Insolvenzgutachtens bezweifle ich ebenfalls. Ein entsprechendes Gutachten wurde in Stadelheim gefordert. Dieser sachverhalt kann gegenwärtig nicht als abschließend ausdiskutiert betrachtet werden.


200 Mio Cash bei der Tochter Wirecard Bank waren vermutlich Einlagen derer Kunden.
Zum Schutz dieser Einlagen wurde der Zugriff durch die Muttergesellschaft unterbunden.

Dies verdeutlich erneut das grundsätzliche Problem dieser Diskussionen hier.

"Vermutlich"???

25.06.2020

Um 7.19 Uhr ruft der neue Vorstandschef James Freis „unerwartet“ Chefkontrolleur Thomas Eichelmann an, wie dieser dem Aufsichtsrat knapp drei Stunden später bei einer Telefonkonferenz berichtet. Die Finanzaufsicht Bafin, so Freis, habe die „Liquiditätsanforderungen“ bei der konzerneigenen Wirecard Bank verschärft. Auf 200 Millionen Euro des Konzernguthabens habe die Wirecard AG jetzt keinen Zugriff mehr. Dem Konzern blieben jetzt nur noch 130 Millionen Euro „free cash“, wobei pro Woche 13 Millionen „verbrannt“ würden. Die Konzerngesellschaften würden nun „Stück für Stück fallen", wird Freis zitiert.

Es wurde diskutiert, ob und wann die temporär eingefrorenen Gelder wieder freigegeben werden würden. Bei 130 Millionen Cash und 13 Mio Cashburn pro Woche komme ich auf 10 Wochen Luft, ohne die von Markus Braun am 19. oder 20.06. per SMS ins Spiel gebrachte Milliarde.

Es war also das Geld der Wirecard, nicht, wie Du schreibst, Kundeeinlagen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung


Ich bitte Dich, die hier genannten Fakten (!) in Deine Überlegung mit aufzunehmen. Vielen Dank.

 

27.09.24 00:47

1114 Postings, 2978 Tage PastaPastaBelege bitte!

Von welche "gefälschten Belegen eines Chefbuchhalters" im Zusammenhang mit Bilanzen sprichst Du bitte? Bitzte genaue Angabe mit Quelle. Die Aussage des kronzeugen, wonach Braun über von Erffa Wunschzahlen ausgerufen habe, um das Delta zwischen dem tatsächlichen Konzernergebnis und der gewünschten Zahl zu schließen, ist eindeutig (!) widerlegt!  

Die angebliche "Fälschung" war die Rückdatierung eines Belegs für eine bereits gebuchte Sache, die in Zahlen eingeflossen ist, die längst von den Wirtschaftsprüfern bestätigt worden waren zum Zeitpunt der Rückdatierung im Rahmen der KPMG-Sonderuntersuchung (Quelle: von Erffas Aussage in Stadelheim)

Eine Zahl übrigens, die EY sich durch Inaugenscheinnahme von Belegen (Plural) bei Shanmugaratnam bestätigen hat lassen ("wir haben einen Ordner bekommen und durchgeblättert"). Das steht im Widerspruch zur Behauptung, es habe nur eine Saldenbestätigung gegeben, die gefälscht war - eine weitere Falschaussage des Kronzeugen (bin mir nicht ganz sicher, ob das seine Aussage war oder eine Aussage der Staatsanwaltschaft) (Quelle: Stadelheim)

"Hätten sich EY & KPMG mal an diesen einfachen Grundsatz gehalten, wäre das Thema viel früher erledigt gewesen."

Das ist richtig, macht aber aus Markus Braun keinen Schuldigen und aus von Erffa schon gar nicht!


"Auch Excel-Listen und nette Bildchen von irgendwelchen Screens sind keine Belege, die von einer ordentlichen Buchhaltung akzeptiert würden. "

Hättest Du Herrn von Erffa in Stadelheim zugehört, wüsstest Du, dass diese Listen und Screenshots nicht die Grundlage der offiziellen Zahlen waren.

Ich bitte ernet darum, derartige Aussagen zumindest rudimentär zu belegen. Vielen Dank!  

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