Im Vergleich zu GE Vernova mit über 60 Mrd € Marktkapitalisierung, ist Siemens Energy mit 26 Mrd € Marktkapitalisierung angesetzt. Beide Unternehmen haben einen ähnlich hohen Umsatz von ca 30 Mrd €. GE Vernova ist aber auch profitabler als Siemens Energy und begründet damit die Bewertungsdifferenz. SE möchte die Profitabilität insbesondere in der Windkraftsparte verbessern. Man geht daher von einer sich zukünftig verbessernden Rendite aus und zwar ab dem Jahr 2026. Die Deutsche Bank geht nach einer aktuellen Bewertung von einem beginnenden Investitionszyklus im Bereich Erneuerbare Energien aus. Dabei sprechen wir von Investitionen in den Ausbau der deutschen Energienetze, einer Stromerzeugung weg von Kohle auf Gas (SE baut Gaskraftwerke) und benötigten Zusatzkapazitäten, da der Energiebedarf steigen wird (Industriestrombedarf wächst, ansteigender privater Bedarf bei E-Mobilität). Weltweit muss / wird die Stromerzeugung und der Stromtransport um-/ausgebaut. In 2024 hat Dänemark Siemens Energy mit der Modernisierung des Stromnetzes beauftragt (Wert ca. 1,5 Mrd €). Vergleichbares muss in allen anderen nationalen Netzen geschehen und die Größenordnung scheint immens. Draghi hat diesen September über nötige Investitionen in Europa von 800 Mrd € p.a. gesprochen inkl. den Energiebereich (und sämtliche sonstige Infrastruktur).
Hätte Siemens Energy die gleiche Profitabilität wie GE Vernova, gäbe es heute keinen Grund zum Bewertungsunterschied und der Kurs wäre bei über 70€.
Auf lange Sicht kann sich der Einstieg in die Aktie heute nur lohnen oder man muss daran festhalten. Zwischenzeitliche Schwankungen muss man aushalten können, sonst hat man offensichtlich "schwache Hände" und an der Börse nichts verloren. Aber wer seit dem Tiefpunkt im Frühjahr bis heute an den Siemens Energy Aktien festgehalten hat, wird wahrscheinlich nicht bei halber Strecke aussteigen.
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