Quelle-Erbin fordert eine Milliarde Euro
14:20 18.12.12
Madeleine Schickedanz fühlt sich betrogen: Mit riskanten Spekulationen habe die Privatbank Sal. Oppenheim sie um ihr Milliardenvermögen gebracht, sagt die Quelle-Erbin. Doch ihre Chancen vor Gericht stehen schlecht.
Die Milliardenklage der Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz gegen das Bankhaus Sal. Oppenheim hat offenbar wenig Chancen auf Erfolg. Das Landgericht Köln hält ihre Argumentation für nicht einleuchtend, wie es bereits zum Auftakt des mit Spannung erwarteten Zivilprozesses am Dienstag deutlich machte. Schickedanz wirft der früheren Führungsriege der einst größten europäischen Privatbank Sal. Oppenheim vor, ihr Milliardenvermögen gegen ihren Willen riskant angelegt und dadurch verschleudert zu haben. Sie verlangt von der Bank, den inzwischen abgetretenen Ex-Bankenchefs und von ihrem Vermögensberater Josef Esch 1,9 Milliarden Euro. Ihre Schadensersatzklage richtet sich insgesamt gegen 14 Beklagte.
Der Vorsitzende Richter Stefan Singbartl sagte jedoch, es sei schwerlich plausibel, dass Schickedanz einerseits immer gegen die Anlage-Entscheidungen ihrer Berater gewesen sei, dies aber andererseits nie deutlich gemacht habe. Schickedanz - die nicht selbst vor Gericht erschien - hatte sich im großen Stil am Handelskonzern Arcandor, ehemals KarstadtQuelle, beteiligt. 2009 war der Konzern zusammengebrochen - die heute 69-Jährige verlor praktisch ihr gesamtes Vermögen.
Frau Schickedanz hat das gemacht, was man ihr vorgelegt hat, sagte ihr Anwalt Stefan Homann vor Gericht. Sal. Oppenheim habe es versäumt, ihr die Risiken der gewählten Anlageformen deutlich zu machen. Richter Singbartl reagierte darauf mit Verwunderung. Die Grundsätze des Aktienkaufs - auch des riskanten Aktienkaufs auf Kredit - dürften einer Großanlegerin wie Frau Schickedanz doch wohl deutlich gewesen sein, betonte er. Die Klägerin müsse sich darüber im Klaren sein, dass die Beweislast bei ihr liege. Sie wolle ihr Geld zurück, und deshalb müsse sie auch beweisen, dass sie von Sal. Oppenheim und Esch hintergangen worden sei.
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