Wie erwartet gelang es dem DAX vor Ostern nicht mehr, einen neuen kurzfristigen Trend auszubilden. Die Investoren hierzulande hielten sich zurück, da es vielen als zu riskant erschienen sein dürfte, eine offene Position über die Feiertage zu halten. Dies ist auch verständlich, da die deutschen Börsen gestern geschlossen blieben, und so auf die Entwicklung an den am Ostermontag geöffneten US-Märkten nicht reagiert werden konnte. Viel dürfte der Deutsche Aktienindex nicht nachzuholen haben, denn der S&P 500 begann die neue Woche recht unbeweglich. Dennoch blieb unter dem Strich ein leichtes Minus an der Wall Street übrig, so dass der Handelsstart heute auch hierzulande unter eher ungünstigen Vorzeichen stattfinden sollte. Auch ist der amerikanische Leitindex bereits aus dem kurz- bis mittelfristigen Aufwärtstrendkanal nach unten ausgebrochen, was dem DAX noch bevorstehen könnte. Die in diesem Zusammenhang wichtige Untergrenze des seit Ende Oktober 2005 bestehenden Trendkanals verläuft derzeit bei etwa 5875 Punkten. Zusammen mit der horizontalen Unterstützung im Intradaychart bei 5860 Zählern und dem auf gleicher Höhe verlaufenden 50%-Retracement der jüngsten Aufwärtswelle von 5664 (Zwischentief vom 8. März) auf 6047 Zähler (Zwischenhoch vom 6. April) ergibt sich hier ein solide anmutender Haltebereich. Durchbricht der Index diese Zone dennoch nach unten, könnte er sich allenfalls noch bei knapp 5815 Punkten an dem 61,8-prozentigen Retracement stabilisieren. Gelingt dagegen die Rückeroberung des sich von 5920 bis 5940 Zählern hinziehenden Widerstands, der sich aus einer ehemaligen Unterstützung ableitet, wäre der Weg zurück über die 6000er-Marke frei. Langfristige AnalyseDie Kursentwicklung der vergangenen Wochen zeigt, dass der seit Ende 2002 im Wochenchart ersichtliche Aufwärtstrendkanal etwas steiler verläuft, als ursprünglich angenommen. Doch auch wenn man die Steigungsgeschwindigkeit des Kurskorridors entsprechend anpasst, bleibt dem DAX nicht mehr viel Luft nach oben: Bei rund 6100 Punkten trifft er auf die Kanalobergrenze, an der - zumindest in den vergangenen Monaten - kein Vorbeikommen war. Gelingt dem Index überraschend dennoch der Ausbruch nach Norden, kommt er bei rund 6340 Zählern an einen horizontalen Widerstand, der sich schon in den Jahren 2000 und 2001 im Chart bemerkbar machte. Spätestens hier ist mit dem Beginn einer größeren Korrekturbewegung zu rechnen. Kommt es zu einer Konsolidierung, ist die erste Unterstützung auf der übergeordneten Zeitebene bei knapp 5400 Punkten zu finden. Dort verläuft die untere Begrenzungslinie eines langfristigen Aufwärtstrendkanals
Zusammenfassung der Unterstützungen und Widerstände
Widerstand 5: 6100 (Aufwärtstrendkanal, langfristig, stark) Widerstand 4: 6090/6100 (Aufwärtstrendlinie, kurzfristig, mittelstark) Widerstand 3: 6045/50 (horizontal, kurzfristig, mittelstark) Widerstand 2: 6010 (horizontal, kurzfristig, schwach) Widerstand 1: 5920/40 (horizontal, kurzfristig, mittelstark)
DAX: 5918,57 (Xetra, Stand zum Analysezeitpunkt) Unterstützung 1: 5875 (Aufwärtstrendkanal, mittelfristig, mittelstark) Unterstützung 2: 5860 (horizontal, kurzfristig, stark) Unterstützung 3: 5815 (horizontal, kurzfristig, mittelstark) Unterstützung 4: 5553/85 (horizontal, mittelfristig, mittelstark) Gruß Moya
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