Nachdem die Fusion der Bahnsparten von Alstom und Siemens abgesegnet wurde, gehen beide Unternehmen neuen Zeiten entgegen.
Noch vor kurzem (2014) wurde der Vorschlag von Siemens, Alstom seine Bahnsparte im Tausch gegen die eigene Kraftwerkssparte abgelehnt : nach erbittertem Widerstand von PDG Patrick Kron gegen die Deutschen wurde die Kraftwerkssparte GE (General Electric) zugeschlagen, obwohl Siemens angeblich das bessere Angebot abgegeben hatte.
Nun also legt sich Alstom allen früheren Gepflogenheiten zum Trotz zu Siemens ins Bett. Wie das?
Nun, der entscheidende Unterschied zu 2014 dürfte sein, dass Frankreich inzwischen einen neuen Präsidenten hat: Emmanuel Macron. Deutsch-affin und ein entschiederner Europäer. Er hat wohl erkannt, dass Alstom, als eine der letzten Perlen der Vorzeigeunternehmen Frankreichs, nur mit der deutschen Siemens zusammen auf dem Weltmarkt noch eine Chance hat und vor allem dem chinesischen Branchengiganten CRRC Paroli zu bieten.
Das neue Unternehmen wird Siemens-Alstom heißen. Es wird seinen Hauptsitz in Frankreich, in der Nähe von Paris haben und es wird einen französischen Generaldirektor haben. Aber: der Vorsitzende des Aufsichtsrats wird ein Deutscher sein. Ein Grund, warum die Franzosen befürchten, künftig von den Deutschen dominiert zu werden. Aber das wird sich geben.
Gespannt darf man nun zusehen, wie sich die kanadische Bombardier mit seiner Verliererrolle abfinden wird. Schon machen die Gerüchte die Runde, wonach bei Bombardiers Niederlassungen in Deutschland Entlassungen unumgänglich seien.
Jedenfalls: es wird jetzt richtig spannend bei Alstom. Der heutige Kursanstieg gibt bereits Hinweise auf die neue Ära.
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