In welcher Welt leben IG Metall und Co eigentlich? ThyssenKrupp ein Monopolist? Monopole zeichnen sich im Allgemeinen dadurch aus, dass sie ihre Marktstellung zur Erzielung von Übergewinnen (Monopolrenten) nutzen.
Thyssen Stahl zeichnet sich in den letzten zwei Jahrzehnten vor allem dadurch aus, dass man - egal wie phantastisch hohe Gewinne Wettbewerber wie ArcelorMittal oder Salzgitter auch erzielen mögen - den Aktionären stetig exorbitante Konzernverluste und negative Anlagerenditen beschert.
Warum ist der Aktienkurs seit Robert Habecks "großzügigem" 2 MRD EURO Förderbescheid so stark gesunken?
Vielleicht deshalb, weil mit dem Förderbescheid die betriebswirtschaftlich seit Jahren einzig vernünftige Maßnahme, eine systematisch verlustbringende und die wirtschaftliche Existenz des Gesamtunternehmens nachhaltig gefährdende TK Steel vom Markt zu nehmen / zu liquidieren, enorm erschwert wurde und die Aktionäre auf absehbare Zeit mithin weiterhin nicht auf ein Ende des jahrelangen Cashburns hoffen können.
Dieser Konzern ist absolut unfähig GELD zu verdienen. Das aus dem Aufzug-Deal eingenommene Geld wird Tag für Tag bei TKK Steel verbrannt. Man beschäftigt 27.000 Mitarbeiter dafür, das Aktionärsvermögen im Hochofen zu verfeuern. Schuld an der Misere sind immer die bösen Manager, nicht etwa der Umstand, dass es bei dem aktuellen Niveau der Lohn- und Energiekosten für TK Steel absolut unmöglich ist, die EK-Kosten zu erwirtschaften.
Wenn den deutschen Autobauern und der Bauwirtschaft so sehr daran gelegen wäre, TK Steel zu erhalten, müssten sie bereit sein, einen deutlichen Preisaufschlag für den vermeintlich "sauberen" deutschen Krupp-Stahl zu bezahlen. In der Realität orientieren sich die Einkaufspreise der TK-Kunden aber am Weltmarktpreis und damit insbesondere am Preis der kostenseitig unschlagbar günstigen chinesischen Konkurrenz.
Statt permanenter Forderungen nach Subventionen und Schutzzöllen, sollte sich die IG-Metall im Sinne einer nachhaltigen Beschäftigungssicherung darum kümmern, europäische Großkunden davon zu überzeugen, signifikant über den Importpreisen liegende Preise für Stahl aus heimischer Produktion zu akzeptieren, so dass TK Steel nachhaltig in die Lage versetzt wird, eine marktübliche Eigenkapitalrendite zu erwirtschaften.
Ich gönne jedem Stahlarbeiter seinen Arbeitsplatz. Aber es kann einfach nicht sein, dass der Erhalt einer wirtschaftlich seit Jahren unrentablen Stahlproduktion, dauerhaft zu Lasten der Aktionäre geht! Wenn es im Interesse deutscher oder europäischer Politik ist, eine verlustbringende Stahlproduktion dauerhaft zu erhalten, muss den Aktionären die Differenz zwischen marktüblicher und tatsächlich erzielter EK-Rendite erstattet werden. Es kann nicht sein, dass Aktionäre zwecks Erfüllung eines politischen Interesses dauerhaft Verluste bzw. nicht marktübliche EK-Renditen hinnehmen sollen! Solange ThyssenKrupp keine für die Aktionäre akzeptable Lösung des "Stahlproblems" findet, dürfte die Aktie den seit Jahren unablässig beschrittenen Weg in Richtung "Totalverlust" fortsetzen. Wenn IG Metall und Politik die Insolvenz eines der größten und bedeutendsten deutschen Industrieunternehmen erleben wollen, müssen sie genau so weitermachen wie aktuell!
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