US-Banken rüsten sich für Einstieg in Schiefergasindustrie Wichtige US-Banken bereiten sich wegen des Einbruchs der Ölpreise nach Angaben von Expertinnen und Experten erstmals seit Jahrzehnten auf einen Einstieg in den Betrieb von Öl- und Gasfeldern im Land vor. So sollten Verluste durch den Bankrott von Energiekonzernen mit hohen Schulden bei den Banken vermieden werden, erfuhr Reuters von mehreren Insidern.
JPMorgan Chase, Wells Fargo, Bank of America und Citigroup seien jeweils gerade dabei, unabhängige Firmen einzurichten, die die Öl- und Gasfelder übernehmen könnten. Die Banken suchten auch nach erfahrenen Managerinnen und Managern, um die Unternehmen zu führen. Die Geldhäuser äußerten sich zu dem Bericht zunächst nicht.
Ölindustrie schuldet Banken 200 Mrd. Dollar in Krediten Die Ölindustrie schuldet den Banken Schätzungen zufolge 200 Milliarden US-Dollar (183 Mrd. Euro) in Krediten, die durch Öl- und Gasreserven abgesichert sind. Die Nachfrage nach Öl war wegen der Coronavirus-Pandemie eingebrochen, zugleich herrscht wegen eines Streits zwischen den ölexportierenden Ländern ein starkes Überangebot auf dem Markt.
Die US-Schieferölförderer brauchen Expertinnen und Experten zufolge einen Ölpreis von etwa 50 Dollar je Barrel (159 Liter), um profitabel zu arbeiten. Die US-Ölsorte WTI kostet derzeit nur etwa 23 Dollar. Die ersten Schieferölfirmen haben bereits Gläubigerschutz beantragt.
Auslöser des Preisverfalls war Anfang März die Weigerung Russlands, die Fördermengen wegen der Coronavirus-Krise weiter zu drosseln. Durch die Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie ist der weltweite Rohölbedarf binnen weniger Wochen um etwa ein Drittel oder 30 Millionen Barrel pro Tag zurückgegangen.
red, ORF.at/Agenturen
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