Hi Chop…
Danke für Deinen informativen Artikel, so ein wenig aus der Sicht eines Überfliegers (… der ihn schrieb ist gemeint!) und der doch, so muss man es sachlich sehen, in den Topf „Immobilie“ alles reinschüttet, um eine runde, vielleicht aber etwas fade Gemüsebrühe, kocht. Generell kann man aber nicht alles aus Beton so verdaulich essen.
Zum einen unterscheiden sich Immobilien nach der Art der Immobilie. Zum anderen, gibt es, aufgrund der Projektentwicklung auf der Zeitachse „Nachfrage“ immer wieder Wellen. Nur zur Klarstellung! Es gab die Multiplex-Cinema-Welle, die Logistik-Park-Welle, die Welle für altenbetreutes Wohnen, die Einkaufscenterwelle (ECE, z.B.), die Lidlmarkt – und Aldiwelle. Diese Nachfragewellen, lagen und liegen zum Teil noch wie ein Raster auf unserer Nachfragerepublik.
Den letzten wirklich großen Nachfrageboom nach Büroflächen gab es nach der Wiedervereinigung in Berlin. DM 120, wurden für den Quadratmeter Bürofläche gezahlt. Selbst Wohnungen in Westberlin wurden im freien Markt mit fast DM 30 / m² gehandelt.
Ansonsten, ist der Markt „Gewerbeimmobilien“ recht stabil, auf jeden Fall in den AAA-Städten. Es gab dort keinen Immobilienboom, wie in USA, UK, China, Japan, etc. Es gab nur eine Bandbreite und damit verbunden, Wertschwankungen.
Der Wohnimmobilienmarkt ist, bis auf Ausnahmen (München / Hamburg, ähnlich zu sehen. Hier gab es auf keinen nennenswerten Hype. Begründet liegt dies wohl auch in unserer dezentralen Städtestruktur. Wir haben kein Paris, kein London, kein New York, kein Shanghei, kein Dubai, kein … ! Wir hatten sehr wohl ein Berlin, von 1990 bis 1998, ein Boomtown mit schon bald implodierenden Fonds, von denen heute alle nur noch zu Bruchteilen der damaligen Ausgabewerte (… inkl. unverschämter Aufschläge!) in den Büchern, eher lagern, als glänzen. Viele der Fonds gibt es gar nicht mehr. Mancher Fondaufleger hat ausgesorgt, auf unsere Kosten, denn er wird hinter gesiebter Luft vom Statt versorgt.
Was ich damit sagen will ist, während um uns herum die Immobilienpreise in die Höhe flogen und sich aberwitzige Immobilienblasen aufblähten (UK, USA, Spanien, etc.), blieb bei uns alles relativ ruhig. Insbesondere an der Wohnungsfront, gab es nichts wirklich Neues. Das wirklich einzig Neue waren doch die großen Wohnungspaketaufkäufe durch die so genannten „Heuschrecken“. Diese mussten jedoch schon bald erkennen, dass die Pflanze „Wohnungsimmobilie“ nicht so gedieh, wie z.B. in London, den USA, etc. Sie grünte zwar, aber sie wuchs nicht kräftig, bildete keine neuen „grünen Zweige“.
Insofern, zurückkommend auf den Artikel, den Du freundlicher Weise in unseren Thread gestellt hast, trifft das meiste auf (Deutschland!) uns nicht zu.
Hier gab es keine Immobilienblase, es ging alles relativ konservativ zu und darum haben nun auch alle „Zocker“ irgendwann einmal einsehen müssen, dass der Markt sich in kleinen und einfachen Größenordnungen entwickelt, dass aber recht stabil.
Nun zu unserem Wert, unserem Thread, unserem Nest, in der die Gagfah liegt. Hier verweise ich auf meine vorhergehenden Postings, die, so glaube ich, fundamental sachlich und richtig die Lage der großen Portfolios, beschreiben.
Vielleicht noch meine wichtigste These: „Wir werden in Deutschland in den nächsten 10 -, vielleicht gar 20 Jahren keinen Immobilienboom, a la USA, Paris, London, etc. erleben!“ Die Begründungen hierfür aufzuzählen würde diesen Rahmen sprengen.
Abschliessend möchte ich meine Überzeugung noch darlegen: „Die Gagfah ist von Geschäftsmodell her stabil und ich sehe hier keine unmittelbaren Risiken!“ Genau deshalb bleibe ich auch investiert! (Gleichwohl würde ich vom Geschäftsmodell her doch einiges umstrukturieren, um einen eher langfristigen Wertansatz zu fördern!) Alles andere zu diesem Thema hatte ich schon gepostet und kann nachgelesen werden.
Wünsche allen einen tollen Rutsch ins neue Jahr und für 2010 viel, viel Glück und beste Gewinne.
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