hier ein artikel aus der MORPH gegenüber bis jetzt sehr kritisch eingestellten EamS (Euro am Sonntag). danke an Olide fürs abtippen: ----
Fusionsfieber
Dave Lemus ist selbst erstaunt. In seinen 8 Jahren als Finanzvorstand bei dem Martinsrieder Biotech-Unternehmen Morphosys hat er noch nie so viele Übernahmen von Biotech-Unternehmen gesehen: "Vor allem im Antikörperbereich, wo wir tätig sind, passiert derzeit viel."Anfang des Jahres habe es weltweit nur 5 unabhängige Biotech-Firmen gegeben, die sich auf das sehr spezielle Segment mit menschlichen, therapeutischen Antikörper spezialisiert haben. Nachdem AAstraZaneca die eng. Cambridge Antibody Technology und Amgen die kalifornische Abgenix übernommen haben, sind nur noch drei übrig geblieben. Damit dürfte neben der US-Firma Medarex auch Morphosys in den Fokus der Pharmariesen geraten. Bei Morphosys ist man einer Übernahme gegenüber sehr offen. Sofern der Preis stimmt."Wir sind als Vorstand verpflichtet, den größtmöglichen Wert für unsere Aktionäre zu generieren. Deshalb schließen wir nicht aus, dass wir einem lukrativen Angebot zustimmen würden",sagt Lemus.Kaufpreise von über einer Milliarde Euro, wie sie Amgen und AstraZaneca gezahlt haben, würden auch für die Morphosys-Aktionäre Wert schaffen. In der Tat: Aktuell ist die Firma miit 340 Millionen Euro bewertet. Der Grund für den Biotech-Hunger der Pharmariesen: Viele Konzerne haben nicht genug Nachschub an umsatzträchtigen Medikamenten.So ist dem Branchenriesen Pfizer erst kürzlich der wichtigste Hoffnungsträger , das Cholesterinmittel Torcetrapib, weggebrochen. Damit drohen herbe Umsatzeinbußen und der Verlust von Marktanteilen. Die Zusammenarbeit oder gar Fusion mit Biotech-Firmen kann da ein Ausweg sein. Vergangene Woche hat Pfizer eine Kooperation mit Morphosys bei der Entwicklung Ther. Antikörper um drei Jahre bis 2011 verlängert. Allein durch diesen Deal könnte sich das Umsatzvolumen für Morphosys in diesem Zeitraum auf bis zu 100 Millionen Euro verdoppeln. Und: Pfizer ist nur einer von zahlreichen Kooperationspartnern. Für die Pharmakonzerne werden Antikörperfirmen interessant, da sie neue Ansätze bei der Medikamentenentwicklung bieten. "Big Pharma sieht endlich, dass Antikörper eine etablierte Klasse von Medikamenten sind,"sagt Lemus. Vor 8 Jahren setzten diese Produkte weltweit ein bis zwei Milliarde Dollar um. Heute seien es 12 Milliarden. Die Martinsrieder wollen ihre Position vor allem bei den stark wachsenden Forschungs-Antikörpern ausbauen. Bislang ist die Firma hier nur unter den weltweit 20 führenden Unternehmen."Unser Ziel ist es, unter die Top 5 zu kommen,"so Lemus. Aquisitionen stehen auf der Agenda."Wir könnten max. bis zu 230 Millionen Euro für einen Zukauf ausgeben."Ob Käufer oder Übernahmeobjekt-Morphosys befindet sich in einer guten Position. Derzeit laufen in der Firma 41 Antikörperprogramme. Jährlich kommen rund 10 neue hinzu, von denen jedes bis zu 10 Mio Umsatz bringt. Damit sollte die Firma auch künftig kräftig wachsen. Zuletzt hat Morphosys den Umsatz jählich um etwa 30% gesteigert. Lemus:"Im Schnitt wollen wir auch künftig organisch mindestens 15% wachsen."
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